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Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Titel: Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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es war jener unruhige leichte Schlaf, bei dem ihr Verstand weiter arbeitete und unklare verzerrte Gedanken über die Ereignisse des Tages wälzte, wobei die Stimmen im Raum einbezogen wurden. Nirgal und Jackie kamen nicht zurecht. War das für die übrigen ein Problem?
    Dann war sie wieder auf, so erschöpft wie zuvor. Die Leute im Zimmer redeten noch über Jackie und Nirgal. Nadia ging ins Bad und bemühte sich dann um Kaffee.
    Zeyk und Nazik und ein großes arabisches Kontingent waren in Du Martheray eingetroffen, während sie schlief; und jetzt steckte Zeyk den Kopf in die Küche. »Sax sagt, das Shuttle wird gleich ankommen.«
    Du Martheray lag nur sechs Grad nördlich vom Äquator. Darum hatten sie eine gute Position, um das Luftbremsmanöver der ankommenden Fähre zu beobachten, das kurz nach Sonnenuntergang stattfinden sollte. Das Wetter spielte mit, und der Himmel war wolkenlos und sehr klar. Die Sonne senkte sich, der Osthimmel wurde dunkel, und die Farben über Syrtis im Westen boten ein Spektrum, das von Gelb, Orange, einem schmalen Streifen Grün über Blau bis Indigo reichte. Dann verschwand die Sonne über den schwarzen Bergen, und die Farben des Himmels vertieften sich und wurden transparent, als ob das Himmelsgewölbe plötzlich hundertmal so groß geworden wäre.
    Und inmitten dieser Farbspiele, zwischen den zwei Abendsternen, flammte ein dritter weißer Stern auf und schoß am Himmel empor unter Hinterlassung eines kurzen geraden Kondensstreifens. Dies war das gewöhnliche dramatische Bild, welches Shuttles beim Bremsen in der Luft boten, wenn sie in die obere Atmosphäre eintauchten. Es war bei Tage fast so gut sichtbar wie bei Nacht. Es dauerte nur etwa eine Minute, um den Himmel von einem Horizont zum andern zu überqueren, wie langsame, leuchtende Sternschnuppen.
    Aber diesmal wurde es immer schwächer, als es noch hoch im Westen war, bis es schließlich als matter Stern erlosch und verschwand.
    Der Beobachtungsraum von Du Martheray war überfüllt, und viele stießen bei diesem ungewohnten Anblick laute Rufe aus, obwohl man sie vorher in Kenntnis gesetzt hatte. Als die Erscheinung völlig vorbei war, bat Zeyk Sax, sie für die, welche die volle Geschichte nicht gehört hatten, zu erklären. Sax sagte ihnen, daß das Fenster für den Eintritt in die Umlaufbahn für luftgebremste Shuttles sehr eng wäre. Es gab nur wenig Fehlerspielraum. Nun hatten Saxens Techniker im Krater Da Vinci eine Rakete mit einer Nutzlast aus Metallstücken - vor allem mit zerkleinertem Eisenschrott, sagte er - ausgerüstet und ein paar Stunden zuvor abgeschossen. Diese Nutzlast war in der Einschußbahn des herankommenden Shuttles für den Marsorbit ein paar Minuten vor dessen Eintreffen explodiert und hatte die Metallstücke in einem Band ausgeworfen, das in horizontaler Richtung breit, in vertikaler aber schmal war. Nun wurden orbitale Einfädelungen natürlich vollkommen von Computern gesteuert. Als das Radar des Shuttles den Schrottfleck identifiziert hatte, gab es für die KI des Shuttles nur wenige Alternativen der Navigation. Unter den Schrott zu tauchen würde das Shuttle durch dichtere Schichten der Atmosphäre tragen, so daß es höchstwahrscheinlich verbrannte; durch die Trümmerwolke hindurchzustoßen hätte die Gefahr gehabt, den Hitzeschild zu durchlöchern und auch zu verbrennen. Also shikata ga nai. In Anbetracht der einprogrammierten Risikoniveaus mußte der Computer den Flug mit Luftbremsung abbrechen, indem er das Shuttle über das Hindernis hinwegfliegen ließ und damit wieder aus der Atmosphäre hinausschleuderte. Dies bedeutete, daß sich das Shuttle noch weiter aus dem Sonnensystem hinausbewegte mit nahezu seiner Höchstgeschwindigkeit von vierzigtausend Kilometern in der Stunde.
    Zeyk fragte Sax: »Haben sie irgendeine Möglichkeit, langsamer zu werden außer Luftbremsung?«
    »Nicht wirklich. Darum bremsen sie ja mit der Luft.«
    »Also ist das Shuttle dem Untergang geweiht?«
    »Nicht unbedingt. Sie können einen anderen Planeten als Gravitationshebel benutzen, um herumzukurven und wieder hierher oder zur Erde zurückzugelangen.«
    »Dann sind sie also jetzt unterwegs zum Jupiter?«
    »Nun, Jupiter befindet sich derzeit leider auf der anderen Seite des Sonnensystems.«
    Zeyk grinste. »Sind sie unterwegs zum Saturn?«
    Sax sagte: »Sie könnten es vielleicht schaffen, nacheinander sehr nahe an einigen Asteroiden vorbeizufliegen, um ihren Kurs umzulenken.«
    Zeyk lachte; und obwohl Sax noch

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