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Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars

Titel: Mars-Trilogie 2 - Grüner Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Stanley Robinson
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Dämmerlicht konnten sie erkennen, daß bei allen die Augen stark von Blut unterlaufen waren, was zusammen mit den von Staub bedeckten Masken noch über den Mündern den Leuten ein wildes und blutiges Aussehen gab. Sicher müßte man im Freien Schutzbrillen tragen.
    Endlich geleiteten Zeyk und Marina die letzte Gruppe in den Bahnhof. Bis dahin hatten einige der Ersten Hundert einander gefunden und sich an einer Wand zusammengedrängt, angezogen von dem Magnetismus, der sie in einer Krise immer zusammenführte. In der letzten Gruppe waren mehrere von ihnen: Maya und Michel, Nadia, Sax und Ann, Vlad, Ursula, Marina, Spencer, Ivana, der Cojote ...
    Drüben an den Gleisen dirigierten Jackie und Nirgal Menschen in Züge. Sie schwenkten die Arme wie Dirigenten einer Sinfonie und beruhigten jene, deren Beine in letzter Minute versagten. Die Ersten Hundert gingen zusammen auf den Bahnsteig. Maya übersah Jackie, als sie hinter ihr auf einen Zug zuging. Nadia folgte Maya hinein, und dann kam der Rest von ihnen. Sie gingen den Mittelgang entlang, vorbei an all den fröhlichen zweifarbigen Gesichtern - braun mit Staub von oben und sauber um den Mund herum. Auf dem Boden lagen einige schmutzige Gesichtsmasken, aber die meisten Leute hielten sie noch beim Gehen zusammengefaltet in den Händen.
    Bildschirme vorn in jedem Waggon übertrugen einen Film, den ein Luftschiff von Burroughs zeigte, das an diesem Morgen ein See aus von Eis bedecktem Wasser war, wobei das Eis vorherrschte, obwohl überall auch schwarze eisfreie Stellen waren. Über diesem neuen See standen die neun Mesas der Stadt, jetzt neun Inseln mit steilen Klippen, nicht sehr hoch. Die restlichen Dachgärten und Fensterreihen wirkten über dem schmutzigen Packeis sehr merkwürdig.
    Nadia und der Rest der Ersten Hundert folgten Maya durch die Waggons bis zum letzten. Maya wandte sich um und sah sie alle, die das kleine Abteil des Zuges füllten, und sagte: »Was, geht der hier nach Underhill?«
    »Odessa«, sagte Sax zu ihr.
    Sie lächelte.
    Leute standen auf und gingen nach vorn, damit sich die alten in dem Schlußabteil zusammen hinsetzen konnten. Und sie lehnten diese Höflichkeit nicht ab. Sie bedankten sich und nahmen Platz. Bald danach waren auch die Abteile vor ihnen voll. Vlad sagte etwas darüber, daß der Kapitän als letzter das sinkende Schiff verläßt.
    Nadia fand diese Bemerkung deprimierend. Sie war jetzt wirklich müde und konnte sich nicht erinnern, wann sie zum letzten Mal geschlafen hatte. Sie hatte Burroughs gern gehabt, und eine große Anzahl von Mannstunden war hineingeflossen, es zu erbauen... Sie entsann sich, was Nanao über Sabishii gesagt hatte. Auch Burroughs war in ihren Gedanken. Vielleicht würden sie, wenn sich die Küste des neuen Ozeans gefestigt hatte, irgendwo anders ein neues Burroughs erbauen.
    Vorerst nun saß Ann auf der anderen Seite des Waggons, und Cojote kam durch den Mittelgang zu ihnen, blieb stehen, um das Gesicht an das Fensterglas zu pressen, und machte Nirgal und Jackie, die noch draußen waren, ein Zeichen mit erhobenem Daumen. Beide stiegen einige Waggons vor dem letzten in den Zug. Michel lachte über etwas, das Maya gesagt hatte; und Ursula, Marina, Vlad, Spencer - diese Mitglieder von Nadias Familie waren um sie und in Sicherheit, wenigstens für den Moment. Und da dieser Moment alles war, das sie je gehabt hatte ... fühlte sie, wie sie in ihrem Sitz zerschmolz. Sie würde in wenigen Minuten eingeschlafen sein. Das spürte sie an ihren trockenen brennenden Augen. Der Zug setzte sich in Bewegung.

S ax schaute auf sein Armband, und Nadia fragte ihn schläfrig: »Was geschieht auf der Erde?«
    »Der Meeresspiegel steigt noch. Er ist jetzt vier Meter höher. Es sieht so aus, als hätten die Metanationalen die Kämpfe eingestellt, jedenfalls zeitweilig. Der Weltgerichtshofhat einen Waffenstillstand ausgehandelt. Praxis hat alle Hilfsmittel in Fluthilfe gesteckt. Einige andere Metanationalen scheinen es ebenso machen zu wollen. Die UN-Generalversammlung ist in Mexico City zusammengetreten. Indien hat erklärt, einen Vertrag mit einer unabhängigen Marsregierung zu haben.«
    »Das ist eine verteufelte Geschichte«, sagte Cojote von der anderen Seite des Abteils. »Indien und China sind für uns zu groß, um damit fertig zu werden. Abwarten und zusehen!«
    »Also ist der Kampf da unten zu Ende?« sagte Nadia.
    »Es ist noch nicht sicher, ob das für die Dauer ist oder nicht«, erwiderte Sax.
    Maya knurrte. »Auf keinen

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