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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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sidentin sch ü ttelte bereits heftig den Kopf. » Er versucht, alle anderen auszustechen. Er will den ganzen Ruhm f ü r sich allein. Glaubt, er kommt als Held hierher zur ü ck. «
    » Ich habe das Band gesehen, das Sie nicht an die Medien weitergeben wollten «, sagte Brumado und legte ein bi ß chen Eisen in seine Stimme. » Er scheint sich ü berhaupt nicht f ü r Politik zu interessieren. «
    » Das glauben Sie doch wohl selber nicht! Wenn er nach Hause kommt, werden Sie ihn als Kandidaten f ü r den Senat aufstellen. Das ist schon einmal passiert. Und zwar in New Mexico. «
    » Machen Sie sich Sorgen, da ß er politisch aktiv werden k ö nnte – als Ihr Gegner? «
    » Ich mache mir Sorgen, da ß meine Feinde sich an ihn h ä ngen und ihn gegen mich einsetzen, so wie die liberalen Republikaner Eisenhower gegen Taft eingesetzt haben. «
    Brumado senkte den Kopf ein wenig und ü berlegte in rasender Eile. Wenn diese Frau die n ä chste Pr ä sidentin wird, tritt sie mit Sicherheit gegen die Finanzierung weiterer Expeditionen zum Mars ein. Erst recht, wenn sie glaubt, da ß einer unserer Wissenschaftler von der Opposition benutzt wird.
    » Sie haben keine Ahnung, wieviel Druck sich um diesen Indianer herum aufbaut « , sagte die Vizepr ä sidentin gerade. Ihre zornige Stimme klang wie das Kratzen von Fingern ä geln an einer Wandtafel. » Es sind nicht nur die Indianerrechtsaktivisten. Die High-Tech-Bande ist auch mit von der Partie. Sie schlie ß en sich mit den Latinos und den Schwarzen in den Ghettos zusammen. Es ist wieder die alte Regenbogenkoalition, dazu die Technofreaks, mit einem Waschechten indianischen Wissenschaftlerhelden als Galionsfigur! «
    Langsam, mit einer enormen Last in seinem Innern, die seinen Worten einen z ö gerlichen Klang verlieh, fragte Brumado: » Angenommen … angenommen … ich k ö nnte Waterman dazu bewegen, eine Erkl ä rung abzugeben, da ß er … Ihre Kandidatur unterst ü tzt? «
    Ihre Augen blitzten, dann wurden sie berechnend. » Warum sollte er mich unterst ü tzen? «
    » Weil …« – Brumado mu ß te mit sich ringen, um die Worte auszusprechen – » weil Sie ö ffentlich erkl ä ren werden, da ß Sie weitere Missionen zum Mars bef ü rworten. «
    » Das kann ich nicht « , fauchte sie.
    »Wenn die erste Expedition zurückkommt, werden sie alle Helden sein. Der öffentliche Beifall wird enorm sein. Und es gibt keinen Vietnamkrieg, der die Öffentlichkeit von ihrem Erfolg ablenken könnte.«
    »Sie kommen gerade rechtzeitig zu den Vorwahlen zurück«, murmelte die Vizepräsidentin.
    » Sie k ö nnten aus ihrem Erfolg Kapital schlagen. «
    » K ö nnen Sie Waterman wirklich dazu bewegen, mich offiziell zu unterst ü tzen? «
    » Sobald Sie offiziell erkl ä rt haben, da ß Sie weitere Marsmissionen unterst ü tzen. «
    Die Vizepr ä sidentin war lange genug in der Politik, um zu wissen, da ß es in erster Linie darauf ankam, gew ä hlt zu werden, und da ß man seine Gegner aus dem Weg r ä umen mu ß te, um das zu erreichen. Manchmal hie ß das, da ß man ihre F ä rbung ü bernahm – zumindest f ü r eine Weile.
    Sie wu ß te auch, da ß es t ö richt gewesen w ä re, sich sofort definitiv festzulegen. » Ich mu ß dar ü ber nachdenken. Es klingt, als k ö nnte es funktionieren. «
    » Dadurch w ü rde der Mars w ä hrend Ihres Wahlkampfs kein Thema mehr sein « , sagte Brumado.
    Sie nickte lebhaft. » Ich melde mich wieder bei Ihnen. «
    Dann ging sie zur T ü r, die ihr ein Secret Service-Agent eilig aufstie ß . Die Entourage rauschte auf die Laderampe hinaus. Bevor die Doppelt ü r zuschwang, erhaschte Brumado einen Blick auf eine Phalanx von Limousinen, die dort wartete, wo normalerweise die Lieferwagen parkten.
    Dann schlo ß sich die T ü r, und er war allein in der K ü che – zusammen mit der l ä rmenden, schreienden, klappernden und polternden Aufr ä umtruppe.
    Er l ä chelte vor sich hin. Aber das L ä cheln verbla ß te, als ihm klar wurde, da ß er gerade versprochen hatte, James Waterman f ü r die Wahlkampagne der Vizepr ä sidentin zu › liefern ‹.
    Das wird keine leichte Aufgabe werden, erkannte er.
     
    NEW YORK: »Aber das ergibt keinen Sinn!« beharrte Edith. »Jamie ist nicht der Typ, der die Medien brüskiert. Er würde es nicht ablehnen, sich interviewen zu lassen.«
    »Wollen Sie behaupten, daß die Regierung ihn daran hindert, mit uns zu sprechen? Daß sie ihn mundtot macht?«
    » Ja! Ich bin sicher! «
    Es war fast elf Uhr abends.

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