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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Grundwasser, was Sie da haben? «
    »Ja.«
    »Ungesichert?« fragte Patel. »Ohne Deckel drauf?«
    » Es ist nur Wasser, Rava. Es kann Ihnen nichts tun. «
    » Wir haben es jedem Test unterzogen, den wir kennen « , f ü gte Joanna hinzu. » Es sind keine Organismen darin. Es ist v ö llig steril. «
    » Jetzt nicht mehr « , sagte Patel. » Ihr habt es unserer Luft ausgesetzt, unseren Mikroben. «
    Ilona zuckte mit gro ß er Geste die Achseln, als w ü rde sie die Bemerkung des Hindus ü berhaupt nicht ernst nehmen, und ging zu dem Massenspektrometer hin ü ber, das zwischen einem Sortiment kleiner Steine und einer dicken Bedienungsanleitung auf dem Arbeitstisch stand. Neben dem Handbuch stand ein Tischcomputer mit dunklem Bildschirm.
    » Ich mu ß Doktor Li anrufen « , sagte Jamie und erhob sich.
    » Hiergeblieben « , sagte Ilona. » Es dauert nur ein paar Minuten. «
    Jamie z ö gerte. Er sah die anderen beiden M ä nner und dann Joanna an.
    » Bitte bleib « , sagte Joanna.
    Er blieb einen Moment lang unsicher stehen, dann lud er Joanna mit einer Handbewegung ein, auf dem Hocker Platz zu nehmen.
    Ilonas Wassertest dauerte l ä nger als nur ein paar Minuten. Monique Bonnet tauchte auf und entschuldigte sich daf ü r, da ß sie soviel Zeit mit ihrem Garten verbrachte. » Beim Gem ü se entfalten sich die ersten Bl ä tter « , verk ü ndete sie. Au ß er ihr schien es niemanden zu interessieren.
    Tony Reed schlenderte am Labor vorbei, sah die Gruppe und fragte: » Was ist denn hier los? Eine Verschw ö rung? «
    Ilona blickte von dem Computerbildschirm auf, der endlich das Resultat des Spektrometertests zeigte.
    » Komm rein, Tony. Komm rein. Der Sanit ä tsoffizier sollte bei diesem Experiment dabeisein. «
    » Experiment? « fragte Reed und betrat den Laborbereich. » Was f ü r ein Experiment? «
    » Wir wollen gerade den hiesigen Wein probieren « , sagte Monique.
    Reed sah das Becherglas mit dem Wasser auf dem Tisch stehen und verstand sofort. » Nichts Sch ä dliches drin, oder? «
    » Dem Massenspektrometer zufolge ist es nur Wasser mit ein bi ß chen aufgel ö stem Kohlendioxid und kaum wahrnehmbaren Spuren einiger weniger Mineralien « , erwiderte Ilona.
    Reed ging hin ü ber und schaute auf den Bildschirm. » Da habe ich in der Wasserversorgung von London schlimmere Sachen gesehen. Viel schlimmere. «
    » Dann kann ich ab jetzt also das einheimische Wasser f ü r die Gartenpflanzen benutzen? « fragte Monique.
    » Nach dem letzten Test « , sagte Ilona. Und hob den Becher an die Lippen.
    Absolute Stille, w ä hrend sie einen kleinen Schluck davon trank. Sie schaute einen Moment lang nachdenklich drein, fuhr sich dann mit der Zungenspitze ü ber die Lippen und gab Tony das Becherglas.
    » Mal sehen, was du sagst « , meinte sie.
    Reed nahm das Becherglas, hielt es mit gro ß er Geste ins Licht und schnupperte dann daran, als w ä re es ein guter Wein.
    »Ü berhaupt kein Bouquet « , sagte er.
    Niemand l ä chelte auch nur.
    Reed trank einen Schluck, gab Ilona das Becherglas zur ü ck und sagte dann: » Schmeckt wirklich fast genauso wie Mineralwasser. «
    Monique trank einen gierigen Schluck. » Mon dieu, es ist wie Perrier!«
    Sie brachen in Gelächter aus. Alle bis auf Jamie, bemerkte Ilona, der so angespannt wirkte wie ein Panther im Käfig.
    » Marsianisches Mineralwasser « , sagte Reed. » Wir k ö nnen es auf Flaschen f ü llen und verkaufen! Was f ü r eine Sensation auf der Erde! «
    » F ü r eine Million Dollar pro Unze « , sagte Naguib und trank lachend seinen Schluck. Dann gab er den Becher weiter, als w ä re es Me ß wein.
    » Vielleicht k ö nnten wir die n ä chste Expedition auf diese Weise finanzieren « , sagte Patel, nachdem er gekostet hatte.
    Der Becher kam zu Jamie. Er setzte ihn an die Lippen, gab ihn Ilona mit einem knappen Nicken zur ü ck und sagte: » Ich mu ß zur Kommunikationskonsole. Entschuldigt mich. «
     
    Auf den Raumschiffen in der Marsumlaufbahn war zumindest wieder ein Anschein von Ordnung eingekehrt, dachte Li Chengdu. Die Wissenschaftler waren wieder mit ihren normalen Routinetätigkeiten beschäftigt, und die Astronauten und Kosmonauten hatten die gründliche Überprüfung aller Schiffssysteme abgeschlossen, die das Kontrollzentrum in Kaliningrad verlangt hatte. Ein reinigendes Ritual, dachte Li. Die bösen Geister von Dr. Konoyes Tod waren gebannt worden, indem jede Komponente der beiden Raumschiffe überprüft worden war, all ihre Systeme, sämtliche

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