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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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fliegen? « Er l ä chelte humorlos. » Die H ä lfte der Mitglieder des Unterausschusses s äß e in der n ä chsten Maschine. Oder zumindest ihre Berater. «
    » Ja, kann sein « , gab Edith zu.
    » Versprichst du mir, da ß du niemanden anrufst und die Geschichte nicht ver ö ffentlichst? «
    » Kann ich mit dir nach Houston fliegen? «
    » Ja. Nat ü rlich. «
    » Okay. «
    » Du versprichst mir, da ß du mit niemandem in dieser Sache Kontakt aufnimmst, w ä hrend ich heute vormittag aussage? «
    » Wir haben eine Abmachung, oder nicht? «
    Aber Edith dachte: In Houston kann ich sehen, wie schlimm es wirklich ist, wie ü bel die Lage ist, in die sie Jamie gebracht haben. Ein Augenzeugenbericht ü ber Alberto Brumado, der zusieht, wie das Team auf dem Mars seine Tochter zu retten versucht, die tausend Kilometer von ihrer Basis entfernt festsitzt. Und krank ist. Das w ü rde mir alle T ü ren ö ffnen.
    Woran sind sie erkrankt? Was ist mit ihnen passiert? Mit Jamie?
    Sie beschlo ß insgeheim, das Schweigen nur solange zu wahren, bis sie sicher war, da ß man f ü r Jamie und die anderen alles tat, was man konnte. Ich mu ß herausfinden, wie sie in dieses Schlamassel hineingeraten sind. In dem Moment, in dem ich herausfinde, wer daran schuld ist, sind alle Abmachungen ung ü ltig.
    Das könnte eine noch größere Story sein als die vom Leben auf dem Mars: vier kranke Forscher, die tausend Kilometer vom sicheren Zufluchtsort entfernt in der Falle sitzen. Das ist eine echte Story! Man muß kein Wissenschaftler sein, um das aufregend zu finden.

SOL 58
    ABEND
     
    Tony Reed lächelte bitter, als die Liste mit den Analyseresultaten des medizinischen Programms über den Bildschirm lief.
    »Genau, wie ich Ihnen gesagt habe«, erklärte er Dr. Yang. »Die blöde Maschine hat uns nichts Neues mitzuteilen.«
    Yang Meilin sa ß neben ihm am Schreibtisch im Krankenrevier und betrachtete die kurze Liste, wie eine Frau, die sich in der W ü ste verirrt hat, den Horizont nach einer Oase absuchen w ü rde.
    » Die Antwort ist hier « , sagte sie kaum laut genug, da ß Reed es h ö rte. » Ich bin sicher. «
    Der Zorn, den Tony zuvor versp ü rt hatte, war jetzt verflogen. Yang w ü rde ihn nicht ausbooten. Sie war ebenso verwirrt und frustriert wie er. Sie tat ihm beinahe leid. Sie taten ihm alle beide leid. Die beiden gro ß en medizinischen Experten, dachte er, die sich ratlos am Kopf kratzen wie zwei Schimpansen. Spricht B ä nde f ü r die Arbeit der Auswahlkommission, nicht wahr?
    » Ich habe das Gef ü hl « , sagte Yang und pre ß te eine Hand flach auf ihren Bauch, » da ß wir die Antwort gesehen haben, sie aber noch nicht erkennen. «
    Reed gab einen d ü nnen Seufzer von sich. » Gef ü hle sind eine Sache « , sagte er beinahe sanft. » Was wir brauchen, sind Tatsachen. «
    » Die einzige klare Tatsache, die wir haben « , sagte sie, » ist, da ß jeder hier auf dem Mars krank ist, nur Sie nicht. «
    Tony versp ü rte ein leises Schuldgef ü hl. » Ja. Das ist das Verwirrende an der ganzen Sache, nicht wahr? «
    » Was tun Sie, was die anderen nicht tun? «
    Er sch ü ttelte den Kopf. » Absolut nichts, soviel ich wei ß . Ich atme dieselbe Luft, ich esse mit ihnen …«
    » Irgendwas im Essen? «
    Tony lehnte sich auf dem Stuhl zur ü ck und antwortete: » Ich kann mir nicht vorstellen, da ß etwas in meinen Mahlzeiten ist, was mich davor bewahrt, ebenso krank zu werden wie die anderen. Oder andersherum, da ß deren Essen auf irgendeine Weise verdorben ist und meines zuf ä llig nicht. «
    » Vitaminmangel steht auch auf der Liste des Computers. «
    » Ja, ich wei ß.« Etwas von der alten Erbitterung keimte wieder in Tony auf. » Aber wir haben das immer wieder ü berpr ü ft. Sie nehmen alle ihre Vitaminpr ä parate, genau wie ich. Daran kann es nicht liegen. «
    » Sie nehmen die gleichen Pillen wie die anderen? «
    » Ja, nat ü rlich. «
    » Jeden Tag? «
    »Ja.«
    Yang verfiel in Schweigen und richtete ihren Blick wieder auf den Bildschirm, als glaubte sie, wenn sie ihn intensiv genug anstarrte, würde die Antwort schon herauskommen.
    Etwas nagte an Reeds Bewu ß tsein. Etwas Peripheres, Unterschwelliges. Als ob sie die Antwort gestreift h ä tten, ohne es zu bemerken. Als ob …
    Die Vitamine k ö nnen es nicht sein, sagte er sich. Ich nehme jeden Tag dieselben Nahrungszus ä tze wie die anderen. Ich passe jeden Morgen auf, da ß alle sie beim Fr ü hst ü ck einnehmen. Was die vier im Rover tun, kann ich nat

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