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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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Tony Reed auf die ausgestreckt daliegende Gestalt im roten Anzug. Das Herz klopfte ihm in den Ohren. » Was ist mit ihm passiert? «
    » Er hat gesagt, sein Bein sei irgendwo h ä ngengeblieben « , antwortete Wosnesenski m ü rrisch. » Als wir ihn herausgezogen haben, ist es gebrochen. «
    » Was wollen wir jetzt tun? «
    » Wir m ü ssen hinausgehen und ihn holen! «
    » Hinausgehen? Das k ö nnen Sie nicht! «
    » Ich ziehe mich an « , sagte Wosnesenski.
    » Sie sind nicht in der Verfassung, dort hinauszugehen « , beharrte Reed. » Sie haben nicht mehr als zwei Stunden geschlafen, seit wir von der Kuppel aufgebrochen sind. «
    » Ich mu ß.« Aber sein erster Versuch, aus dem Cockpitsitz aufzustehen, mi ß lang. Seine Beine waren so schwach, da ß sie ihn nicht trugen. Der Russe versuchte es erneut, schaffte es aber nur, einen Moment lang mit wackligen Beinen dazustehen, und brach dann wieder auf dem Sitz zusammen.
    » Schauen Sie mich nicht an! « sagte Reed, einer Panik nahe. » Ich kann nicht hinausgehen! Ich … ich habe keine EVA-Ausbildung. «
    » H ö rt auf, zu diskutieren « , kam Iwschenkos Stimme matt und keuchend aus dem Lautsprecher. » Ich schaffe es bis zur Luke … glaube ich. «
    Der Kosmonaut begann ü ber den Boden zu kriechen. Er zog sich mit den H ä nden vorw ä rts und schleifte sein nutzloses linkes Bein nach.
    » Wenn der Anzug kaputtgeht …« Wosnesenski f ü hrte den Gedanken nicht zu Ende. Er drehte sich mit schwei ß feuchtem Gesicht zu Reed um und befahl: » Ziehen Sie Ihren Anzug an, Doktor. Sofort. «
    » Aber ich …«
    » Sie brauchen nicht hinauszugehen « , sagte Wosnesenski voller Abscheu. » Aber unser Kamerad wird jemanden brauchen, der ihm in die Luftschleuse hilft. Das werden Sie doch wohl schaffen, oder? «
    Reeds Eingeweide flatterten. Seine H ä nde zitterten. » Ja, nat ü rlich « , sagte er und versuchte verzweifelt, sich zu beruhigen. » Nat ü rlich. Ich kann ihm aus dem Anzug helfen und mich um sein Bein k ü mmern. «
    » Ein Engel der Gnade « , fauchte Wosnesenski.
    Im Cockpit des gestrandeten Rovers waren Jamie und die drei anderen Zeugen von Iwschenkos Martyrium geworden. Mit wachsendem Entsetzen hatten sie gesehen, wie ihr nahender Retter hilflos im Sand versank, hatten seine Hilferufe geh ö rt und beobachtet, wie der zweite Rover vorsichtig zur ü cksetzte und den Kosmonauten herauszog, waren bei seinem Schrei zusammengezuckt, als sein Bein brach.
    Jetzt sah Jamie grimmig zu, wie Iwschenko von Schmerzen gepeinigt zur Luftschleuse des Rovers kroch. Und er wu ß te, nun war alles vorbei, es gab keine Hoffnung mehr, da ß sie gerettet wurden. Wenn er es nicht selber tat.

SOL 40
    NACHMITTAG
     
    Jamie brauchte fast zwei Stunden, um sich in seinen Anzug zu zwängen. Obwohl er von der Krankheit erschöpft und geschwächt war, wußte er, daß er mit einer Rettungsleine zum zweiten Rover gehen mußte, die seine drei Gefährten endlich über den Geisterkrater aus trügerischem Sand zum Rettungsfahrzeug und damit in Sicherheit bringen würde.
    Wosnesenski hatte energisch widersprochen.
    » Sie sind zu krank dazu! « hatte der Russe beharrt. » Ich bin der einzige, der noch ü brig ist und wenigstens die H ä lfte seiner normalen Kraft besitzt …«
    Jamie hatte ihn mit einer erhobenen Hand zum Schweigen gebracht. » Mikhail « , sagte er leise zu dem Kosmonauten auf dem Kommunikationsbildschirm, » wenn Sie ebenfalls dort drau ß en steckenbleiben, sind wir alle tot. Wenn ich steckenbleibe, kann immer noch Pete oder sogar eine der Frauen versuchen, zu Ihnen zu gelangen. «
    » Die sind alle in noch viel schlechterer Verfassung als Sie! «
    » Sie m ü ssen bei ihrem Fahrzeug bleiben « , sagte Jamie ausdruckslos und n ü chtern, als l ä se er Anweisungen von einem Formblatt ab. » Das versteht sich doch wohl von selbst. Die Vorschriften sind in diesem Punkt absolut eindeutig und auch vollkommen richtig. «
    Wosnesenski machte ein finsteres Gesicht. Aber er widersprach nicht l ä nger.
    » Ich bin stark genug, um den Weg um den Rand des Kraters herum zu schaffen « , sagte Jamie. » Ich nehme eine Leine mit, mit der wir die anderen ü ber den See transportieren k ö nnen. «
    » Den See? «
    » Den sandgef ü llten Krater. «
    » Das ist eher ein Sumpf als ein See « , knurrte Wosnesenski w ü tend.
    » Was auch immer. So machen wir es « , sagte Jamie.
    Wosnesenski murmelte etwas auf Russisch.
    » Wie geht es Iwschenko? « fragte Jamie.
    Die Miene des

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