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Mars

Mars

Titel: Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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ü gel bl ä hten sich, als w ä re ihm das alles zuwider. » Ich habe gerade eine h ö chst unerfreuliche Botschaft aus Kaliningrad erhalten, die von Houston weitergeleitet wurde. «
    Jamie bem ü hte sich, eine genauso steife und vor allem ausdruckslose Miene zu machen wie der Expeditionskommandant.
    » Ihre amerikanische Flugkontrolle ist ziemlich aufgebracht dar ü ber, da ß Sie nicht die Worte gesprochen haben, die man Ihnen f ü r Ihre erste Erkl ä rung auf dem Boden des Mars mitgegeben hatte. «
    » Ja, das kann ich mir denken. « Nat ü rlich w ü rden sie aufgebracht sein. Die Anglos in Washington sind immer aufgebracht, wenn ein roter Mann sich nicht an ihre Anweisungen h ä lt.
    » Warum haben Sie das gesagt, was Sie gesagt haben? Und was bedeutet es? Anscheinend hat es in den Medien der Vereinigten Staaten eine Sensation ausgel ö st. «
    Mit einem leichten Kopfsch ü tteln erwiderte Jamie: » Ich hatte nicht die Absicht, eine Sensation auszul ö sen. Ich wu ß te nicht, da ß ich das sagen w ü rde, bis ich mich sprechen h ö rte. Die Worte … sie sind mir einfach so ü ber die Lippen gekommen. «
    » Was bedeuten sie? «
    »Es ist ein alter Navajo-Gruß. Wie ›Aloha‹ bei den Hawaiianern oder das ›Ciao‹ der Italiener. Wortwörtlich bedeutet es so etwas wie ›Es ist gut‹.«
    Lis steife Schultern entspannten sich sichtlich. Die Ader pulsierte etwas weniger heftig. »In Ihrer Regierung ist man sehr verärgert über Sie.«
    Jamie versuchte, im Anzug die Achseln zu zucken, und merkte, da ß es nicht ging. » Was k ö nnen sie schon machen? « sagte er. » Mich nach Hause schicken? «
    » Sie k ö nnen mich anweisen, Sie vom Bodenteam abzuziehen und heraufzuholen! « fuhr Li ihn an. » Sie k ö nnen darauf bestehen, da ß ich Doktor O ’ Hara zur Oberfl ä che hinunterschicke und Sie w ä hrend der restlichen Mission in der Umlaufbahn behalte! «
    Jamie wurde es flau im Magen. » Das w ü rden Sie doch nicht tun! « Es war eher eine Frage als eine Feststellung.
    » Sie haben es mir nicht befohlen. Noch nicht. «
    Gott sei Dank, seufzte Jamie im stillen.
    » Sie w ü nschen jedoch eine Klarstellung Ihrer Worte: eine schriftliche Erkl ä rung von Ihnen, was sie f ü r Sie bedeuten und warum Sie diese Worte gesagt haben und nicht jene, die man Ihnen aufgetragen hatte. «
    Auf einmal kam es Jamie grotesk vor. Da sa ß er in einem Raumanzug auf einer Welt, die hundert Millionen Kilometer von der Erde entfernt war, und bekam den Befehl, sich schriftlich f ü r drei Worte zu entschuldigen, die er un ü berlegt hervorgesto ß en hatte. Oder er w ü rde wie ein renitenter Schuljunge bestraft werden.
    » Werden Sie eine solche Erkl ä rung schreiben? « dr ä ngte Li.
    » Und wenn ich es nicht tue … ? «
    » Dann wird man darauf bestehen, da ß Sie vom Bodenteam abgezogen werden, f ü rchte ich. Bedenken Sie bitte, da ß Ihre Berufung ins Landeteam in letzter Minute einige Nervosit ä t in Washington und auch anderswo ausgel ö st hat. Bitte gef ä hrden Sie Ihre Position nicht noch zus ä tzlich. «
    Jamie erinnerte sich an das hektische Wochenende mit eiligen Telefonkonferenzen und spontanen Besuchen bei seinen Angeh ö rigen. Und an Edith und ihren Abschied voneinander.
    Der Expeditionskommandant schien sich aufzurichten, so da ß er noch gr öß er wirkte, und eine ruhigere, k ö niglichere Haltung einzunehmen. » Falls Ihnen etwas an meinem Rat liegt: Setzen Sie ein kurzes Schreiben auf, in dem Sie erkl ä ren, Sie seien von Gef ü hlen ü berw ä ltigt worden, als Sie den Boden des Mars betreten haben, und in die Sprache Ihrer Vorfahren verfallen. Niemand kann Ihnen das zum Vorwurf machen. «
    » Es ist sogar die Wahrheit « , sagte Jamie.
    Der Chinese gestattete sich ein v ä terliches L ä cheln. » Verstehen Sie? Eine sanfte Antwort wendet den Zorn ab. «
    Jamie nickte. » Ich verstehe. Danke. «

DOSSIER
    JAMES FOX WATERMAN
     
    Jamie war neun Jahre alt, als er das erste Mal nach New Mexico geschickt wurde, um den Sommer mit seinem Großvater Al zu verbringen. Seiner Mutter gefiel die Idee nicht, aber sie und ihr Mann hatten einen Sommer im Ausland vor sich – Vorträge und Seminare, die die beiden Professoren über den Pazifik nach Australien, Neuseeland, Singapur und Hongkong führen würden. Sie waren nicht sonderlich erpicht darauf, ihren neunjährigen Sohn mitzuschleppen, und hatten auch keineswegs die Absicht, auf diese kostenlose sogenannte Dienstreise zu verzichten.
    So kehrte Jamie

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