Marseille Trilogie - Total Cheops, Chourmo, Solea
die Flics ?«
»Familiendrama. «
Ich stürzte noch ein Glas Rosé hinunter.
»Ja, klar.« ' '
»Laut Zeugenaussagen lief es nicht mehr besonders gut zwischen Bruno und seiner Frau. Seit einiger Zeit ... Im Dorf wurde offenbar viel über diese Frau, die bei ihnen wohnte, geredet.«
»Das würde mich wundern. Niemand wusste, dass Babette in Castellas war.«
»Zeugen, Montale. Mindestens einer. Ein alter Freund von Bruno. Der Förster.«
»Ja, klar«, wiederholte ich.
»Man hat einen Fahndungsbefehl nach Ihrer Freundin herausgegeben. Sie wollen ihre Aussage.«
»Das heißt?«
»Das heißt, dass sie die Polizei am Hals hat und hinter ihnen die Typen von der Mafia. Und den Killer im Hinterhalt.«
Wenn Bruno geredet hatte, und er musste geredet haben, waren die Typen nach Nîmes gestürzt, zu seinen Freunden, wo Babette die Nacht verbringen sollte. Ich hoffte, Babette war vor ihnen losge - fahren. Für sie. Für diese Leute, die sie aufgenommen hatten. Und dass sie im Zug saß.
»Montale, wo ist Babette?«
»Ich weiß nicht. Das weiß ich wirklich nicht. Vielleicht in einem Zug. Sie sollte heute nach Marseille kommen. Sie soll mich bei ihrer Ankunft anrufen.«
»Haben Sie nach ihrer Ankunft etwas geplant?«
»Ja.«
»Gehörte es zu Ihrem Plan, mich anzurufen?«
»Nicht sofort. Danach.«
Ich hörte, wie sie Luft holte.
»Ich schicke eine Überwachungsmannschaft zum Bahnhof. Für den Fall, dass die Typen da sein werden und etwas vorhaben.«
»Es ist besser, wenn sie nicht beschattet wird.«
»Haben Sie Angst, dass ich herausfinde, wo sie hingeht?«
Jetzt war es an mir, Luft zu holen.
»Ja«, sagte ich. »Dadurch wird jemand anders kompromittiert. Und Sie können sich auf nichts verlassen. Auf niemanden. Nicht einmal auf Ihren nächsten Partner, Béraud, stimmts?«
»Ich weiß, wo sie hingeht, Montale. Ich glaube zu erraten, wo Sie sich heute Nacht mit ihr treffen.«
Ich schenkte mir noch ein Glas Wein ein. Ich war baff.
»Haben Sie mich verfolgen lassen?«
»Nein. Ich bin Ihnen zuvorgekommen. Sie haben mir gesagt, dass diese Person, die Sie sehen mussten, Félix, in Vallon-des-Auf-fes wohnt. Ich habe Béraud geschickt. Er ist am Hafen spazieren gegan - gen, als Sie gekommen sind.«
»Sie vertrauen mir nicht, was?«
»Immer noch nicht. Aber so ist es besser. Für heute. Jeder spielt sein Spiel. So wollten Sie es doch haben, nicht?«
Ich hörte sie wieder Luft holen. Sie war bedrückt. Dann wurde ihre Stimme tiefer. Rau.
»Ich hoffe immer noch, dass wir zueinander finden werden, wenn alles vorüber ist.«
»Das hoffe ich auch, Hélène.«
»Ich habe es mit einem Mann nie so ernst gemeint wie mit Ihnen heute Nacht.«
Sie legte auf.
Fonfon saß am Tisch. Er hatte seine Figatelli nicht aufgegessen, und ich hatte meine nicht angerührt. Er sah mich an, als ich auf ihn zukam. Er war erschöpft.
»Fonfon, geh zu Honorine. Sag ihr, ich entscheide. Nicht sie. Und dass ich will, dass ihr zusammen seid. Du hast hier nichts mehr verloren!«
»Und du?«, grummelte er.
»Ich warte auf den Anruf von Félix, und dann schließe ich die Bar. Lass mir die Telefonnummer hier, unter der ich euch erreichen kann.«
Er stand auf und sah mir gerade in die Augen.
»Du, was wirst du tun?«
»Töten, Fonfon. Töten.«
Zwanzigstes Kapitel
In dem es keine Wahrheit ohne
bitteren Kern gibt
Jetzt, wo der Mistral sich gelegt hatte, stank die Luft verbrannt. Ein beißendes Gemisch aus Holz, Harz und Chemikalien. Die Feuer - wehrleute schienen das Feuer endlich unter Kontrolle zu haben. Es wurde von dreitausendvierhundertf ü nfzig Hektar zerstörter Fläche gesprochen. Wald in erster Linie. Im Radio hatte jemand, ich weiß nicht mehr wer, die Zahl von einer Million verkohlter Bäume genannt. Ein Großbrand, vergleichbar mit dem von 1989.
Nach einer kurzen Siesta war ich in Richtung der Buchten aufgebrochen. Ich hatte das Bedürfnis, mir durch die Schönheit dieses Landes einen klaren Kopf zu verschaffen. Die schmutzigen Gedanken herauszufiltern und sie durch großartige Bilder zu ersetzen. Auch meine armen Lungen brauchten etwas frische Luft.
Ich war vom Hafen von Calelongue, nur wenige Schritte von Les Goudes, aus losgegangen. Ein leichter Spaziergang, knapp zwei Stunden, den Zollpfad entlang. Und er bot herrliche Aussichten auf die Inselgruppe Riou und die Südseite der Buchten. Am Plan des Cailles angekommen, war ich nicht weit vom Meer in die Wälder über der Bucht von Queyrons abgebogen. Schwitzend und
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