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Marseille Trilogie - Total Cheops, Chourmo, Solea

Marseille Trilogie - Total Cheops, Chourmo, Solea

Titel: Marseille Trilogie - Total Cheops, Chourmo, Solea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Claude Izzo
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einlädst. Um zu reden . Nur wir zwei.«
    »Sonst?«
    »Kann ich dich in die Scheiße reiten.«
    »Ich dich auch.«
    »Aber du hast die Öffentlichkeit nicht so gern, soviel ich weiß.«
    In bester Form traf ich im Büro ein. Und entschlossen. Meine Gedanken waren klar, und ich wusste, dass ich bis zum Ende gehen wollte, für Ugo. Für Leila würde ich weiter nachforschen. Erstmal. Ich ging in den Versammlungsraum hinunter, um das wöchentliche Ritual der Einteilung der Trupps durchzuführen.
    Fünfzig uniformierte Männer. Zehn Wagen. Zwei Busse. Tagschicht, Nachtschicht. Verteilt auf die verschiedenen Sektoren, Wohnsiedlungen, Supermärkte, Tankstellen, Banken, Postschalter und Schulen. Routine. Männer, die ich nicht oder kaum kannte. Es waren selten dieselben. Meine Mission fand nicht mehr so viel Zulauf. Junge, Alte. Familienväter, Jungverheiratete. Bedächtige Alte, junge Krieger. Keine Rassisten, nur solche gegen die Araber. Und gegen die Schwarzen und die Zigeuner. Ich hatte nichts zu sagen, musste nur die Mannschaften aufstellen. Ich begann mit dem Appell und suchte die Leute nach ihrer Nasenspitze aus. Die Ergeb - nisse waren nicht immer die besten.
    Unter den Jungs war einer aus der Karibik, der Erste, den sie mir schickten. Groß, vierschrötig, rasierte Haare. Ich mochte das nicht. Die Typen halten sich für französischer als ein Franzose aus der Auvergne. Die Araber sind nicht ihr Bier. Die Zigeuner auch nicht.
    Ich war ihnen in Paris auf dem Revier von Belleville begegnet. Sie ließen es die anderen schwer spüren, dass sie keine echten Franzo - sen waren. Einer hatte mir anvertraut: »Beurs siehst du hier nicht bei uns. Wir wissen, zu welchem Lager wir gehören, verstehst du!« Ich hatte nicht das Gefühl, Teil eines Lagers zu sein. Einfach nur im Dienst der Justiz. Aber die Zukunft sollte ihm Recht geben. Diese Typen waren bei der Post oder den Elektrizitätswerken besser aufgehoben. Luc Reiver antwortete auf den Appell. Ich teilte ihn drei Alten zu. Und los gings!
    Schöne Tage gibt es nur frühmorgens. Das hätte ich wissen müssen. Die Morgendämmerung täuscht die Schönheit der Welt nur vor. Kaum machen wir die Augen auf, holt die Wirklichkeit u ns ein. Und der ganze Mist beginnt von vorne. Das sagte ich mir, al s Loubet in mein Büro kam. Ich begriff es, weil er stehen blieb, die Hände in den Taschen.
    »Die Kleine ist gegen zwei Uhr am Samstagmorgen getötet worden. Bei der Hitze, den Mäusen ... Es hätte noch widerlicher sein können als das, was du gesehen hast. Was vorher passiert ist, wissen wir nicht. Das Labor sagt, sie haben sie zu mehreren vergewaltigt. Donnerstag, Freitag. Aber nicht da, wo sie gefunden wurde ... Von vorne und von hinten, wenn du es wissen willst.«
    »Ich pfeif auf die Details.«
    Er zog einen kleinen Plastikbeutel aus seiner rechten Jackentasche und baute nacheinander drei Kugeln vor mir auf. »Die sind aus dem Körper der Kleinen.«
    Ich sah ihn an. Ich wartete. Er holte noch einen kleinen Beutel aus der linken Tasche. Er legte zwei Kugeln parallel zu den anderen. »Die stammen von Al Dakhil und seinen Leibwachen.«
    Sie waren identisch. Aus den gleichen Waffen. Die beiden Killer waren die Vergewaltiger. Meine Kehle schnürte sich zu.
    »Scheiße, eh!«, brachte ich mit Mühe heraus.
    »Die Untersuchung ist abgeschlossen, Fabio.«
    »Eine fehlt.« Ich deutete auf die dritte Kugel. Aus einer Astra-Spezial.
    Er hielt meinem Blick stand. »Die haben sie Samstagabend nicht benutzt.«
    »Sie waren nicht nur zu zweit. Es muss ein Dritter dabei gewesen sein.«
    »Ein Dritter? Wo hast du das denn her?«
    Ich hatte eine Theorie über Vergewaltigungen. Eine Vergewaltigung konnte nur von einer oder drei Personen begangen werden. Niemals von zweien. Zu zweit ist immer einer dabei, der nichts zu tun hat. Er muss warten, bis er dran ist. Allein war klassisch. Zu dritt war ein perverses Spiel. Ich hatte die Theorie auf Intuition aufgebaut. Und auf Wut. Weil ich mich weigerte zuzugeben, dass die Untersuchung abgeschlossen war. Es musste noch einer übrig sein, damit ich ihn finden konnte. Loubet sah mich bekümmert an . Er sammelte die Kugeln ein und steckte sie wieder in den Beu tel. »Ich bin für alle Hypothesen offen. Aber ... Und ich hab noch vier andere Fälle am Hals.«
    Er hielt die Kugel der Astra-Spezial zwischen den Fingern.
    »Hat sie das Herz durchbohrt?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung«, sagte er überrascht. »Warum?«
    »Ich wüsste es gern.«
    Eine Stunde

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