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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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rücksichtsvoll von mir - schließlich liegen wir in meinem Bett.
    »Mehr als gut sogar... Aber ich habe sie heute Morgen entlassen.«
    »Oh.«
    »Anweisung von ganz oben. Um Kosten einzusparen«, erklärt er und wedelt erneut eine Rauchfahne weg - ja, definitiv Konfliktpotenzial. »Die Zeitschrift steht vor dem Aus, Amy. Wir können uns glücklich schätzen, wenn wir noch drei Ausgaben bringen dürfen.«
    »Tja, ich habe heute sowieso gekündigt. Vielleicht nützt das ja was.«
    »Ohne dich beleidigen zu wollen, aber dadurch sparen wir gerade einmal die Betriebskosten des Kaffeeautomaten ein. Unfassbar, was mein Vorgänger mir für ein Chaos hinterlassen hat - von diesem Ausmaß war nie die Rede ...«
    Während er weiter über die Probleme von Working Girl spricht, nicke ich zwar immer wieder aufmerksam, höre ihm aber gar nicht richtig zu. Nicht, weil er mich damit langweilt -Gott, keineswegs. Lewis ist definitiv der interessanteste Mann, mit dem ich im Bett war, seit... Rasch gehe ich im Geiste sämtliche Männer durch, mit denen ich im Bett war, wobei sich die Gesamtzahl, Lewis inbegriffen, auf gerade einmal viereinhalb beläuft (Jeremy Crane zählt nur halb, weil ich mit ihm nie richtig im Bett war, sondern mich mit ihm auf der Party von Carol Lennon nur ziemlich sinnlos auf einem herumgewälzt habe) ... Lewis ist also der interessanteste Mann überhaupt, aber ich höre ihm nicht zu, weil ich von Glück beseelt bin. Lewis. Hier. In meinem Bett. So nah, dass ich registriere, dass eine seiner Brustwarzen einen Tick höher liegt als die andere, was ich anfangs etwas gruselig fand, was ihn aber jetzt, nachdem wir bereits eine Stunde miteinander gelebt haben, nur noch interessanter macht. Außerdem weiß er jetzt alles über mich - sogar meine peinlichsten Aussetzer -, und trotzdem ist er immer noch hier. Fast perfekt. Falsch, das ist perfekt...
    Aber nur solange wir nie wieder meine Wohnung verlassen müssen und ich nicht wieder irgendeinen Mist über mich in der Mail lesen oder mich damit befassen muss, wie ich Dad wieder besänftige beziehungsweise ob ich meine Mutter demnächst in Holloway besuchen darf. Beziehungsweise wie ich es ihr sagen soll (vielleicht gar keine schlechte Idee, es im Knast zu tun - wenigstens trennt uns da ein stabiles Gitter). Doch wie begeistert Lewis auch immer von mir sein mag, bezweifle ich dennoch, dass er damit einverstanden ist, dass wir uns hier verbarrikadieren und uns mit dem Inhalt meiner Tiefkühltruhe (eine Diät-Lasagne für die Mikrowelle sowie eine Tupperdose, die schon eine Ewigkeit darin liegt und in der sich unter Umständen eine Sauce Bolognese befinden könnte - sicher bin ich mir jedoch nicht) über Wasser halten, bis wir nur noch von unserer Liebe zehren können und schließlich glückselig und (zumindest was mich betrifft) superschlank in den Armen des anderen sterben. Nein, ich bezweifle sogar ernsthaft, dass er damit einverstanden wäre, und mir gefällt die Vorstellung auch nicht, wenn ich genauer darüber nachdenke.
    Was bedeutet, dass ich mich irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft anziehen und den Tatsachen stellen muss. Im Moment möchte ich mich lieber nicht mit diesem Gedanken auseinander setzen, weshalb ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Lewis richte.
    »... Wie auch immer, wie kommst du darauf, dass ich deine Kündigung annehme?«, fragt er gerade. »Jetzt, da ich weiß, dass du ein Schreibtalent bist, erwarte ich ab sofort und regelmäßig Artikel von dir. Natürlich über Erotik - das treibt die Auflage in die Höhe. Das kann dir dein Verleger sicher bestätigen.«
    »Den ... äh ... habe ich gestern Abend abblitzen lassen.«
    »Das ist ja unglaublich. Du hast eine Million einfach so abgelehnt?«
    »So viel war es gar nicht.«
    »Trotzdem ... Warum servierst du ihn ab?«
    »Weil er derjenige ist, von dem die Mail ihre Informationen hat.«
    »Er macht auch nur seinen Job«, ergreift Lewis plötzlich Partei. »Um in der Öffentlichkeit im Gespräch zu bleiben - damit die Verkaufszahlen nicht einbrechen.«
    »Das ist mir doch egal. Er hat mir zugesichert, dass ich anonym bleibe. Das habe ich sogar schriftlich von ihm, verdammt.«
    »Wozu eigentlich die Geheimniskrämerei?«, will Lewis wissen, wobei er geschickt auf das Thema überlenkt, mit dem ich mich überhaupt nicht auseinander setzen möchte. »Das wollte ich vorhin schon fragen, aber irgendwie bin ich wieder abgeschweift.«
    »Weißt du noch, diese Frau, von der ich dir erzählt habe?

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