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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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denn eben so angefaucht haben«, wiederholt er, ohne aufzuschauen.
    »Äh ... niemanden. Bloß meine Schwester«, schwindle ich - schließlich kann ich ihm schlecht die Wahrheit sagen, oder? Dass Mary meine Agentin ist. Wie sollte ich ihm auch erklären, dass die zweitunwichtigste Person in der Firma eine eigene Agentin hat?
    »Mary - ein schöner alter Name«, bemerkt Lewis sachlich. »Ich hoffe, Sie haben das Gespräch nicht meinetwegen beendet.«
    Shit, was hat er alles mitbekommen?
    »Nein, nein«, widerspreche ich vehement, »wir waren ... äh, ohnehin fertig. Ganz bestimmt.«
    »Gut, ich möchte nämlich mit Ihnen reden.«
    Wozu das denn ? Ich lasse den Blick durch den Raum schweifen, bloß um mich zu vergewissern, dass er tatsächlich mich meint; dass es keine andere Amy gibt, von der ich bislang nichts wusste.
    Lewis schiebt die Post wieder in das Fach zurück und kommt zu meinem Schreibtisch. Er hockt sich auf eine Ecke und legt lässig ein Bein auf den Tisch. Ich kann den Blick nicht von meinem Locher wenden, der sich in seinen langen Oberschenkel bohrt, und ich stelle mir vor, wie ...
    Himmel, Amy, lass das. Das ist hier weder die richtige Zeit noch der richtige Ort.
    Mit seinen braunen Augen - die erstaunlich groß schimmern, wenn er sie mal nicht zusammenkneift - blickt er mich an und sagt: »Und, meinen Sie, wir können es retten?«
    »Was retten?«, frage ich begriffsstutzig.
    »Working Girl.«
    Die Frage ist verdammt schwierig. Working Girl ist nämlich großer Mist, das schlimmste von all den Gratis-Käseblättchen. Daher lautet die Antwort: »Ehrlich gesagt, Lewis, wäre es einfacher gewesen, den Soldaten James Ryan zu retten.« Aber das sage ich nicht. Nein, ich entgegne: »Ähm... Äh... ich bin nicht... äh ... sicher«, wobei ich mich anhöre wie der letzte Vollidiot.
    »Ein Jammer«, erwidert er, »ich dachte nämlich, Sie wären die ideale Person, die meine Frage beantworten könnte.«
    Ich schaue mich erneut im Büro um, da er unmöglich mich meinen kann.
    »Sie sind doch Sekretärin, nicht?«, erläutert er. »Also gehören Sie zur Zielgruppe und müssten mir folglich sagen können, ob diese Zeitschrift Ihnen zusagt... oder nicht.«
    Erwartungsvoll blickt er mich an, wobei seine braunen Augen immer größer schimmern. Scheiße. Er wartet auf eine Antwort von mir. Sag irgendwas - vorzugsweise etwas Intelligenteres als die scharfsinnige Bemerkung eben.
    »Ah... nun ... ich denke ... dass ... äh ...«
    Das läuft ja großartig.
    » ...Ich denke, es würde ... äh ...«
    »Ja?«, sagt er in aufmunterndem Ton, in dem jedoch ein Hauch von Ungeduld mitschwingt. Bestimmt hat er etwas Besseres zu tun - beispielsweise die Blätter seines Gummibaums zu polieren.
    »Nun ja ... vielleicht wäre es ja hilfreich ... ähm ... Sie wissen schon ... wenn es darin mehr zu lesen gäbe.«
    Er sieht mich ausdruckslos an - wahrscheinlich hat er seine Frage inzwischen vergessen. Ich muss unbedingt was sagen - egal, was um nicht so dazustehen, als wäre der Hirntod bei mir eingetreten. »Ich meine die Beiträge, Lewis«, plappere ich weiter. »Sie sind ... äh, sie sind ein wenig... Sie wissen schon ...
    Schrott eben.«
    Wie zum Teufel kann ich so etwas sagen? Mein Gesicht erhitzt sich auf hundert Grad, als mir siedendheiß einfällt, dass er als Chefredakteur für die ... äh ... Beiträge respektive den Schrott verantwortlich ist. Er starrt mich an, und seine Augen verengen sich, als er sagt: »Das ist eine sehr... konstruktive Kritik.«
    »Äh ...ja?«, gebe ich wenig einfallsreich zurück und schelte mich insgeheim für meine vielen »Ähs«.
    »Ja, in der Tat. Davon könnte ich hier mehr gebrauchen - konstruktive Kritik... Hören Sie, ich möchte Sie um etwas bitten ... Darum wollte ich Sie schon seit längerem bitten ...«
    Jetzt spielt er mit meinem Tacker, ohne mich anzuschauen. Zudem scheint sein Hintern auf meinem Schreibtisch eine bequemere Position zu suchen - was nicht ohne Reiz ist.
    »In so etwas war ich leider noch nie gut«, redet er weiter, »deswegen frage ich einfach rundheraus: Würden Sie gerne ...«
    Er unterbricht sich.
    Was gerne? Was trinken gehen? Essen gehen? Zur Hölle fahren? ... Was? Ich möchte es wirklich wissen, zumal der flehentliche Ausdruck in seinen Augen nahe legt, dass es sich wahrscheinlich nicht um die Hölle handelt, aber er bleibt stumm. Und das, weil in diesem Moment irgendein blödes Telefon bimmelt.
    Er greift in seine Jacketttasche und zieht sein Handy heraus.
    »Hi

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