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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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sich näher zu mir rüber. »Sie war nett und ziemlich sexy. Wir waren alle nicht mehr Herr unserer Sinne und landeten zu guter Letzt in ihrem Apartment. Dort plünderten wir erst mal ihre Alkohol Vorräte. Irgendwann bemerkten wir, dass Dev verschwunden war. Gleich darauf hörten wir seine Barry-White-Stimme aus dem Schlafzimmer.« Sie imitiert eine tiefe und ernste Stimme. »›Na los, meine Damen, worauf warten wir - wir drei Hübschen.‹ Ich und Gisela - so hieß sie, glaub ich - guckten uns nur kurz an und nickten. Und so passierte es.«
    »Ihr habt genickt? So einfach war das?«
    »Ja, im Grunde schon. Das Komischste war aber, dass Dev zwar kurz davor stand, seinen Traum von Sex mit zwei Frauen zu verwirklichen, dann aber so betrunken war, dass er irgendwann eingeschlafen ist und das Ganze verpasst hat. Der arme Kerl - aber egal, ich jedenfalls fand es nicht so berauschend. Das ist nichts für mich.«
    Sie verstummt wieder und nimmt einen Schluck Wein. Ende der Geschichte. Von Lisa darf man keine prickelnden Details erwarten. Ihr muss man grundsätzlich alles aus der Nase ziehen.
    »Du kannst nicht mittendrin aufhören, Lisa. Was genau hat sich denn da abgespielt im Bett? Und warum ist das nichts für dich?«
    »Keine Ahnung, wie das bei dir ist, aber mir kommt es beim Sex auf den Sex an sich an ... Du weißt schon, darauf, gevögelt zu werden. Das geht nur mit einem Mann.«
    »Lass mich das noch einmal klarstellen. Du behauptest also, dass du prinzipiell kein Problem damit hast, es mit einer Frau zu treiben. Du findest also auch Frauen antörnend ...«
    »Sicher. Hast du dich noch nie von einer Frau angezogen gefühlt?«
    »Nein, in letzter Zeit nicht.« (Was Besseres fiel mir auf die Schnelle nicht ein.) »Aber wie ich bereits sagte, kann es durchaus auch mit einer Frau antörnend sein. Wenn eine Frau beispielsweise so ein künstliches Dingsbums hat...«
    »Einen Dildo?«
    »Ja, genau - wäre das was für dich?«
    »Schätze schon. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Egal, woher rührt dein plötzliches Interesse an einem Dreier? Recherchierst du für dein nächstes Buch?«
    »Nein«, widerspreche ich etwas vorschnell.
    »Woher dann? ... Scheiße ... Gestern Abend. Was zum Teufel ist da gelaufen?«
    »Nichts.«
    »Lügnerin. Sag schon.«
    »Absolut nichts, ich schwöre.«
    »Du hast ihn nach Hause begleitet, stimmt‘s?«
    »Habe ich nicht«, verneine ich wahrheitsgemäß.
    Aber sie kauft es mir nicht ab. Stattdessen sieht sie mich mit hochgezogener Augenbraue an, was bei mir immer wirkt - mich bräuchte die Polizei nie zu verhören, dieser Blick von Lisa würde genügen, und sie hätten ihr Geständnis.
    Ich knicke ein. »Na schön, na schön, er hat versucht, mich zu einem Dreier zu überreden.«
    »Eben hast du noch behauptet, du wärst nicht mit zu ihm gegangen.«
    »Wir waren im Sanderson‘s.«
    »Was? Etwa in der Lobby?«
    »Wir waren sozusagen ... Du weißt schon ... Auf einem Zimmer.«
    »Du bist also mit ihm auf ein Zimmer gegangen ... Amy, du bist so bescheuert. Was habe ich dir gesagt?«
    »Ich wollte mir nur die Einrichtung ansehen, nachdem er sie als modernen Triumph von irgendwas bezeichnet hat.«
    Lisas Braue wandert ein weiteres Stück höher.
    »Na schön. Ich wollte es mit ihm treiben. Aber dann ist diese Tussi plötzlich aufgetaucht.«
    »Wer? Seine Perle?«
    »Nee ... Ein Callgirl.«
    »Heilige Scheiße.«
    »Eigentlich ist sie ganz nett. Eine Polin. Obwohl sie erst seit ein paar Monaten hier ist, ist ihr Englisch exzellent.« »Fuck ... Und mit der hast du es getrieben?« Vor lauter Entsetzen ist ihr Gesicht kalkweiß. Klar, was sie darf, darf ihre langweilige große Schwester noch lange nicht - auch wenn sie nebenberuflich Pornoliteratur verfasst.
    »Nein, hab ich nicht«, erkläre ich. »Wir haben uns das Taxi geteilt.«
    »Leck mich, das ist unglaublich«, sagt sie. »Da hast du wirklich Glück gehabt. Rückzug in letzter Sekunde: Was für ein Dusel. Hak es als schlechte Erfahrung ab. Hak den ganzen Kerl als schlechte Erfahrung ab. Und was war mit Jacobson?« Ich berichte ihr von seinem Angebot.
    »Vierhundertundfünfundzwanzig Riesen?«, kreischt sie auf.
    »Vierhundertneunzig. Mary hat mich heute Nachmittag angerufen. Der Kurs ist gestiegen.«
    »Das haut mich um. Der helle Wahnsinn. Worauf wartest du noch? Unterschreibe!«
    »Ich habe bereits abgelehnt.«
    »Bist du verrückt?«
    »Auf Marys Rat hin. Sie ist davon überzeugt, dass sie noch mehr aus ihm herauspressen

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