Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
Vom Netzwerk:
auf.«
    Ich rolle von ihm herunter, und er steht auf. Dann schnappe ich mir einen Zipfel der Tagesdecke und bedecke damit meine Brüste, während er die Tür öffnet. Die schlanke Brünette, die daraufhin das Zimmer betritt, sieht nicht gerade wie ein typisches Zimmermädchen aus. Sie trägt ein enges, saphirblaues Kleid, das mehr offenbart als der Rest meines Kleides, das mir noch um die Hüfte hängt. Sie trägt ebenfalls Stilettos, wirkt darin jedoch weitaus sicherer als ich. Echt beeindruckend, dieses Hotel, wo das Personal wie auf dem Laufsteg gekleidet ist... Aber Moment mal, wo ist eigentlich ihr Tablett?
    »Amy, ich möchte dir Kia vorstellen.«
    Und woher kennt Jake ihren Namen?
    Kia, die, wie ich vermute, nicht zum Hotelpersonal gehört, schenkt mir ein strahlend weißes Lächeln. »Hi, Sssüßße. Jake hat Rrrecht. Du sssährrr hübsch«, sagt sie mit starkem osteuropäischem Akzent. Sie klingt wie ein Bond-Girl. Und sie sieht auch aus wie ein verdammtes Bond-Girl - hätte sie noch höhere Wangenknochen, bräuchte man eine Sauerstoffflasche, um dranzukommen. Was zum Geier läuft hier eigentlich? Instinktiv ziehe ich die Decke bis unter das Kinn hoch.
    Jake setzt sich aufs Bett, legt den Arm um meine Schulter und sagt: »Kia ist hier, um uns eine Nacht zu bescheren, an die wir später noch oft denken werden.«
    Wie das? Kann sie etwa singen? Oder Witze erzählen? Oder Zauberkunststücke vorführen?
    Jake widmet sich wieder meinem mittlerweile verspannten Körper. Während er versucht, eine Hand unter die Decke zu zwängen, ungefähr dort, wo sich mein Hintern befindet, lasse ich Kia nicht aus den Augen. Sie zieht ihre kurze Jacke aus und hängt sie über einen Stuhl, dreht sich um und streift sich die Spaghetti träger von den Schultern, während sie auf das Bett zugeht.
    Moooo-ment mal. Die Szene kommt mir doch bekannt vor. Genau wie in meinem Buch. Kapitel achtzehn.
    Donna ließ die Hure keinen Moment aus den Augen, während diese ihren BH abstreifte und auf das weiche Hotelbett kletterte. Wie eine überdimensionierte Katze kroch sie auf Händen und Füßen weiter zu ihrem Ziel - Pauls Schwanz, den Donna in der Hand hielt und den sie ihr präsentierte, als ...
    Mit einem Mal überkommen mich Wut und Enttäuschung, und, schlagartig nüchtern, stoße ich Jake von mir weg. Er fällt nach hinten, wobei er die Tagesdecke mitzieht, sodass ich barbusig da liege. Kia - die Hure - ruft beeindruckt aus: »Wow, Jake, du nicht überrrtrrrieben. Echt grrroße Dingerrr.«
    Jetzt platzt mir endgültig der Kragen. Wütend starre ich Jake an, der aussieht, als würde ihm allmählich dämmern, dass er womöglich großen Bockmist gebaut hat.
    »Was ziehst du hier eigentlich für eine beschissene Nummer ab?«, brülle ich ihn an.
    »Aber ich dachte ... Du hast doch gesagt...«
    »Was? Was habe ich gesagt, dass du auf so eine bescheuerte Idee kommst?«
    »Ich dachte, du hast dich geändert. Das hast du mir selbst gesagt... Wie hast du es gleich noch ausgedrückt? Dass dich mittlerweile nichts mehr schocken kann.«
    »So hatte ich das bestimmt nicht gemeint, Jake«, gebe ich erbost zurück, während ich vom Bett herunterspringe und anschließend versuche, meine Brüste wieder in Lisas Kleid zu zwängen. Kein leichtes Unterfangen, wenn man völlig außer sich herumhopst, blind von einem Tränenschleier und vor den Augen eines belustigten Publikums. Kia steht wie festgewachsen mitten im Zimmer, nach wie vor selbst barbusig, und macht einen unschlüssigen Eindruck. Ich denke, ihr Englisch ist gut genug, um begriffen zu haben, dass die Hälfte ihrer Kundschaft nicht gerade vor Freude über ihre Anwesenheit überschäumt.
    Jake rutscht über das Bett zu mir. »Es tut mir Leid, Amy. Ich habe das total missverstanden. Es tut mir wirklich aufrichtig Leid«, sagt er. »Ich werde Kia bitten, wieder zu gehen, und dann können wir ja noch einmal von vorn anfangen.«
    »Genau das hatte ich mir von diesem Abend versprochen, noch einmal von vorn anzufangen. Aber wir machen genau da weiter, wo wir vor ein paar Jahren aufgehört haben.«
    »Tut mir Leid. Bitte verz...«
    »Ach ... Verpiss dich, Jake.«
    Das wäre ein gelungenes Abschiedswort. Der richtige Moment, um mich zu verziehen. Um Jake für immer aus meinem Leben zu streichen. Doch da gibt es ein kleines Problem. Wie sehr ich auch daran reiße, es gelingt mir nicht, die untere Hälfte des Kleids über meinen Hintern zu bekommen, und das Oberteil hängt auch nur deshalb über meinen

Weitere Kostenlose Bücher