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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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Brüsten, weil ich es mit einer Hand festhalte. Nachdem Jake mir den Reißverschluss aufgezogen hat, hat sich mein Bauch wieder dankbar in seinen natürlichen Proportionen ausgedehnt und ist jetzt nicht willens, sich erneut in sein altes Korsett hineinzwängen zu lassen.
    Trotzdem kann ich keine Sekunde länger in diesem Zimmer bleiben. Also schnappe ich mir meine Handtasche samt Jacke und ergreife die Flucht. Ich reiße die Tür auf und rausche in den Flur hinaus. Ich marschiere schnurstracks zum Fahrstuhl, wo es mir endlich gelingt, den Stoff mit einer Hand über meinen Hintern zu ziehen, während ich gleichzeitig meine Jacke vor meine nackten Brüste halte. Während ich auf den Fahrstuhl warte, verspüre ich blinde Wut und Übelkeit... und noch etwas anderes. Nämlich den weichen Teppichboden unter meinen nackten Füßen ... Scheiße, ich habe Lisas blöde Schuhe vergessen. Ich kann jetzt unmöglich noch mal zurück. Aber wie waren ihre Worte? »Eine winzige Macke, und ich bringe dich um. Diese Schuhe sind nämlich unersetzlich.«
    Mann, sie tat gerade so, als handele es sich um ein Paar antike Ming-Vasen.
    Ich darf sie auf keinen Fall zurücklassen.
    Also drehe ich erneut um und gehe zurück zu dem Zimmer. Dort klopfe ich an die Tür. Und zwar richtig laut. Der Scheißkerl soll schließlich nicht merken, wie peinlich mir das ist. Kurz darauf öffnet Kia die Tür, die nun wieder vollständig angezogen ist - offenbar bleibt sie nicht, um Jake zu trösten. Dieser sitzt auf der Bettkante und sieht überrascht zu mir hoch.
    »Amy -«
    »Ich will nur meine Schuhe holen«, falle ich ihm schnöde ins Wort.
    Ich schiebe Kia zur Seite und betrete das Zimmer. Ohne Jake eines Blickes zu würdigen, bücke ich mich und angle nach den Schuhen. Im gleichen Augenblick vernehme ich ein entsetzliches Geräusch. Nein, keine Sirenen, die vor einem bevorstehenden Nuklearangriff warnen. Auch nicht das bedrohliche Knurren eines Werwolfs, der plötzlich aus dem Wandschrank springt. Nein, viel schlimmer: nämlich das nachhaltige Krachen der letzten Nähte, die Lisas Kleid zusammengehalten haben.
    Ich stehe auf der Straße und versuche, ein Taxi zu ergattern. Auch wenn man in diesem Hotel bestimmt den Concierge damit beauftragen könnte, wage ich es nicht, ihn mit meinem zerrissenen Kleid anzusprechen, aus dem mein Hintern herausschaut. Während ich mir mit der einen Hand meine Jacke vorne zuhalte, versuche ich mit der anderen, mit der ich zudem noch Lisas Schuhe umklammere, hinten zwei auseinander klaffende Stofffetzen zusammenzuhalten. Kein Wunder, dass mir die Tränen kommen. Wenigstens habe ich in einem Punkt nicht auf Lisa gehört und keinen String-Tanga angezogen - sondern einen richtigen Slip, der meinen Hintern größtenteils bedeckt. Verloren schaue ich mich um, als zu meiner Rechten gerade der Portier aus dem Hotel eilt und mit einem Fingerschnalzen ein vorbeifahrendes Taxi auf sich aufmerksam macht. Mit quietschenden Reifen kommt es zum Stehen, woraufhin der Portier die Wagentür aufhält. Am liebsten würde ich mich einfach hineinstürzen, doch bevor ich mich dazu durchringen kann, klappert eine saphirblaue Erscheinung in Stilettos selbstsicher darauf zu.
    Kia.
    Das Miststück.
    Als sie einsteigt, fällt ihr Blick auf mich ... Und sie winkt mir kurz zu.
    Was für ein Miststück. »Wo wohnst du?«, ruft sie zu mir herüber. »Ah ... in Crouch End. North London.« »Ich auch! In Arrrchway. Wirrr uns teilen Taxi. Jake zahlt«, meint sie und wedelt mit einem Bündel Zwanziger.

KAPITEL 13
    »Lisa«, beginne ich zögernd. »Würdest du eigentlich ... Du weißt schon ... bei einem Dreier mitmachen?«
    »Bei einem was?« Die stellt sich nur so dumm.
    »Du weißt schon... Sex... Mit einem Typen und einer Frau?«
    »Ach, das hab ich schon«, erwidert sie unbeschwert, obwohl wir uns gerade mitten in einem kleinen Volksauflauf in einer Kneipe befinden.
    »Was? Wann? Wie? Mit wem?«, stammle ich.
    »Weißt du noch, als ich mit Devon auf Korfu war?«
    »Wer war noch mal Devon?«
    »Der Wesley-Snipes-Typ. Der Gabelstaplerfahrer.«
    »Ach der, der war mir sympathisch. Was macht der jetzt eigentlich?«
    »Sitzt seine drei Jahre ab, meine ich. Wegen Hehlerei. Egal, jedenfalls haben wir in einer Disko diese Deutsche kennen gelernt. Und mit der hatten wir einen flotten Dreier.«
    »Ach so, das«, entgegne ich spöttisch. »Was soll das heißen, einen flotten Dreier? Erzähl es mir. Auf der Stelle!«
    Lisa stellt ihr Glas ab, lächelt und beugt

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