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Marsha Mellow

Marsha Mellow

Titel: Marsha Mellow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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mühsam heraus.
    »Sie sterben gerade, nicht?« Lächelnd legt er die Hand auf meinen Arm. »Nach Herzinfarkt und Krebs die dritthäufigste Todesursache.«
    »Was denn?«, frage ich panisch - jetzt habe ich mir auch noch irgendeine beschissene unheilbare Krankheit geholt.
    »Verlegenheit.«
    »Es tut mir wirklich sehr Leid«, murmle ich. »Sie denken jetzt bestimmt...«
    »Was ich denke, ist, dass wir ab sofort mit diesen Frotzeleien aufhören sollten ...«
    Jetzt spricht er wieder in seiner geschäftsmäßigen Ich-bin-hier-der-Boss-Stimme, sodass mir erneut mulmig wird.
    »... und dieses Essen endlich nachholen.«
    Oh.
    »Also, wie sieht es aus?«
    Es sieht so aus, dass ich mich sehr über seine Einladung freue, seit ich weiß, dass er weder was mit Ros noch mit Christy hat, vor allem nicht mit Christy, und dass tatsächlich die Chance bestehen könnte, dass er im Grunde ganz o.k. ist.
    Also entgegne ich: »Tut mir Leid, Lewis, aber... ähm ... das ist der falsche Zeitpunkt.«
    Tut mir Leid, Lewis, aber das ist der falsche Zeitpunkt?
    In keinem der Single-Ratgeber, die ich gelesen habe, selbst in denen nicht, die nichts taugen, stand, dass dies die richtige Antwort ist, wenn der Traummann einen zum Essen einlädt. Aber warum muss er mir ausgerechnet an dem (absolut) schlimmsten Tag in meinem ganzen Leben offenbaren, dass er gar kein skrupelloses Sexmonster ist, und mich zudem zum Essen einladen? Er macht einen geknickten Eindruck, und ich kann ihm gar nicht ins Gesicht schauen. Auf der Suche nach einer inneren Eingebung flackert mein Blick zur Theke ... und bleibt an Colin Mount hängen. Scheiße. Den hatte ich total vergessen. Jetzt grinst er mich dreckig an. Und offenbar ist er es leid, den geeigneten Moment abzuwarten, denn gerade lässt er sich von seinem Hocker plumpsen ... und verflucht, der kommt her. Was soll ich jetzt bloß machen?
    Ich hab‘s ... Sofortiger Taktikwechsel an der Lewis-Front.
    »Wissen Sie, vergessen Sie das wieder, Lewis«, sage ich schnell. »Lassen Sie uns miteinander essen gehen, ja?«
    »Was?«
    Das scheint ihn richtig umzuhauen.
    »Und zwar sofort!«, füge ich hinzu, während ich mir seine Hand schnappe und ihn in Richtung Ausgang zerre. Ich dränge mich durch eine zwei Meter hohe Mauer aus Fußballern, die ich rücksichtslos zur Seite schiebe, als wäre es eine Korbball-AG in der Grundschule. Ich drehe mich um und gucke, ob Lewis noch hinter mir ist. Ist er, und kurz darauf stehen wir draußen auf der Straße.
    »Amy, was soll das? ... Wohin gehen wir?«, fragt er beunruhigt, aber ich höre nicht hin. Ich halte nämlich nach einem Taxi Ausschau und bete innerlich, dass wenigstens ein Mal das Glück mit mir ist und ... Bingo! Das kommt ja wie gerufen! Ich strecke den Arm aus, woraufhin es mit quietschenden Reifen vor uns zum Stehen kommt. Ich stürze an die hintere Wagentür, reiße sie auf und zerre Lewis mit hinein.
    »Wohin?«, fragt der Fahrer.
    Scheiße, so weit habe ich nicht geplant. Ich drehe mich zu der Kneipe um und sehe, dass Colin Mount gerade an die frische Luft stürzt.
    »Fahren Sie einfach los«, kreische ich.
    »Sie haben wohl zu viele Actionfilme geschaut, Herzchen«, murmelt der Fahrer, gibt aber dennoch Gas. Ich schaue wieder durch die Heckscheibe. Colin Mount dreht verzweifelt den Kopf nach links und rechts auf der Suche nach einem Taxi... Aber dieses Mal ist das Glück tatsächlich auf meiner Seite, während er aufgeschmissen ist. Ich drehe mich wieder um und fange Lewis‘ Blick auf. Er starrt mich an, als hätte ich komplett den Verstand verloren, als wüsste er nicht, ob ich wirklich das bin, was er sich erhoffte, oder ob er an die hauseigene Psychopathin von Working Girl geraten ist.
    »Amy, was ist eigentlich los?«, fragt er erneut.
    »Ich weiß es nicht, Lewis«, entgegne ich mit brüchiger Stimme. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    Und schon habe ich Tränen in den Augen.
    »Ist das schon wieder wegen Ihrer Kontaktlinsen?«, fragt er, als er die Tränen bemerkt.
    Jetzt öffnen sich sämtliche Schleusen.
    »Nein, wohl eher nicht.« Er streckt den Arm aus, legt ihn um meine Schulter und zieht mich an sich. »Es wird alles wieder gut«, meint er tröstend.
    »Bestimmt nicht«, schluchze ich.
    »Erzählen Sie mir, was Sie bedrückt.«
    Die Versuchung ist groß, sogar sehr groß ... aber - und es handelt sich um ein großes Aber - sollte je in irgendeinem Single-Ratgeber tatsächlich das Thema »Dem Traummann beim ersten Date beichten, dass man ein Doppelleben

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