Marshall McLuhan
vorzog.
Vielleicht könnten die Biographien visionärer Köpfe in Zukunft so aussehen, dass der Biograph historische Schilderungen mit medizinischen Erkenntnissen in Beziehung setzt, um so etwas wie eine
Pathographie
zu liefern – ein Versuch, die Gehirnfunktionen eines Menschen darzustellen und zu zeigen, wie aus ihnen das, was wir das Selbst nennen, hervorgeht. Marshall lebte im Zeitalter der Lobotomien und der Barbiturate. Heute, hundert Jahre nach seiner Geburt, gibt es PET-Aufnahmen, Kernspintomographien, Genkarten und eine regelrechte Forschungswelle auf dem Gebiet der Psychopharmaka, sowie fundierte neue Erklärungsansätze über die Auswirkungen der Struktur und Chemie des Gehirns auf die
Condition humaine
. Ironischerweise beschäftigte Marshall sich zuletzt selbst lange mit dem Gehirn. Doch dazu später mehr.
Der AQ-Test
Der Psychologe Simon Baron-Cohen 11 und seine Kollegen am Autism Research Centre in Cambridge haben einen Autismus-Spektrum-Quotienten, AQ, als Maßstab für autistische Züge bei Erwachsenen entwickelt. Bei einer ersten großen Studie mit dem Test betrug die durchschnittliche Punktzahl in der Kontrollgruppe 16,4. Achtzig Prozent der Teilnehmer, bei denen Autismus oder eine ähnliche Störung diagnostiziert wurde, erzielten 32 oder mehr Punkte. Der Test ist jedoch kein Diagnose-Instrument, und viele, die 32 oder mehr Punkte erzielen und darüber hinaus die Kriterien für eine gemäßigte Form von Autismus oder Asperger-Syndrom erfüllen, berichten über keinerlei Schwierigkeiten in der Bewältigung ihres Alltags.
Trifft eindeutig zu
Trifft teilweise zu
Trifft eher nicht zu
Trifft überhaupt nicht zu
Ich mache lieber etwas mit anderen als allein.
Ich erledige etwas am liebsten immer auf dieselbe Art.
Es fällt mir leicht, mir etwas bildlich vorzustellen.
Ich bin häufig so sehr in etwas vertieft, dass ich alles andere um mich herum vergesse.
Ich höre oft leise Geräusche, die andere nicht hören.
Ich achte auf Autokennzeichen und andere Zeichenfolgen.
Man sagt mir oft, ich hätte etwas Unhöfliches gesagt, obwohl ich dachte, es sei höflich gewesen.
Wenn ich eine Geschichte lese, kann ich mir gut vorstellen, wie die Figuren darin aussehen.
Datumsangaben faszinieren mich.
Ich kann in einer Gruppe leicht mehreren Gesprächen gleichzeitig folgen.
Ich habe keine Probleme mit gesellschaftlichen Anlässen.
Ich bemerke Details, die anderen Menschen nicht auffallen.
Ich gehe lieber in die Bibliothek als zu einer Party.
Mir fällt es leicht, Geschichten zu erfinden.
Ich fühle mich eher von Menschen angezogen als von Gegenständen.
Bestimmten Interessen gehe ich sehr gezielt nach und ärgere mich, wenn ich daran gehindert werde.
Ich führe gern Smalltalk.
Wenn ich rede, fällt es anderen schwer, zu Wort zu kommen.
Zahlen faszinieren mich.
Wenn ich eine Geschichte lese, fällt es mir schwer, die Absichten der Figuren zu durchschauen.
Es macht mir keinen großen Spaß, Romane zu lesen.
Es fällt mir schwer, Menschen kennenzulernen.
Mir fallen ständig Muster auf.
Ich gehe lieber ins Theater als ins Museum.
Es macht mir nichts aus, wenn mein Tagesablauf durcheinandergebracht wird.
Es fällt mir oft auf, dass ich Schwierigkeiten habe, ein Gespräch am Laufen zu halten.
Es fällt mir leicht, »zwischen den Zeilen zu lesen«, wenn jemand mit mir redet.
Normalerweise konzentriere ich mich mehr auf das Gesamtbild als auf Details.
Ich kann mir schlecht Telefonnummern merken.
Kleine Veränderungen in einer Situation oder an einer Person fallen mir meistens nicht auf.
Wenn ich jemandem etwas erzähle, merke ich, ob er oder sie anfängt, sich zu langweilen.
Es fällt mir leicht, mehrere Sachen gleichzeitig zu tun.
Wenn ich mit jemandem telefoniere, bin ich manchmal nicht sicher, wann ich etwas sagen soll.
Ich bin gern spontan.
Ich verstehe bei einem Witz die Pointe oft als Letzter.
Ich sehe einem Menschen schnell an, was er denkt oder empfindet.
Wenn ich bei einer Tätigkeit unterbrochen werde, kann ich sie danach problemlos wieder aufnehmen.
Ich bin gut darin, Smalltalk zu führen.
Ich bekomme häufig zu hören, dass ich stundenlang über dasselbe rede.
Als Kind habe ich gerne Rollenspiele mit anderen Kindern gespielt.
Ich sammele gern Informationen über bestimmte Arten von Dingen (z.B. Autos, Vögel, Züge oder Pflanzen).
Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, jemand anderes zu sein.
Unternehmungen, an denen ich teilnehme, plane ich gern sorgfältig.
Ich bin gern zu gesellschaftlichen Anlässen
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