Marsrevolte problematisch
und Vorwürfe der Kommandierenden.
»Ich spreche jetzt nicht zu Ihnen, sondern zu allen Menschen auf der Erde«, begann ich.
»Jeder versteht mich, jedermann spricht englisch. Ich möchte Sie auf einen technisch-kernphysikalischen Faktor aufmerksam machen. Geschütze dieser Art wurden für Gefechte im freien Raum konstruiert, nicht aber für die Zerstörung weiter Landstriche. Dafür verwendeten die Marsianer Spezialbomben, deren leichteste Ausführung genügt, die Erde zu vernichten. Sie sehen, daß ich human war. Diese Bomben sind an Bord.«
Ich unterbrach mich und musterte meine Konferenzpartner.
Sachlich warf Reling ein:
»Was wollen Sie damit ausdrücken, Oversir?«
Ich nickte anerkennend; innerlich lachte ich. Der Alte verhielt sich bewundernswert.
»Oh, Sie haben begriffen, wie ich anzureden bin. Vielen Dank. Ich wollte Sie nicht vor der Öffentlichkeit auf Ihren Formfehler hinweisen. Hören Sie meine Bedingungen. Sie sind endgültig.«
»Wir hören.«
»Alle Truppen haben die Fluchtburg augenblicklich zu verlassen. Das installierte Gerät und sämtliche Waffen bleiben zurück, vor allem die Marsstrahler Ihrer Eliteeinheit, General Reling. Sie sind in drei Stunden verschwunden. Andernfalls eröffne ich das Thermofeuer auf eine Stadt, die sich mein bester Mann, Moma, aussuchen kann.«
»Akzeptiert.«
»Sie werden vernünftig, Sir. Überzeugen Sie auch Ihre Kollegen. Ich bin nicht mehr zu schlagen. Wenn ich der Weltbevölkerung etwas zu sagen habe, werde ich Ihre hier aufgebaute TV-Sendeeinrichtungen benutzen. In diesem Fall haben sich sofort alle Relaisstationen auf der Erde und im Raum unter Unterbrechung der jeweils laufenden Sendungen einzuschalten. Denken Sie sich ein akustisches Rufsignal aus.«
»Wir werden uns danach richten. Was haben Sie vor? Kann man mit Ihnen weiterhin sprechen, in Verbindung bleiben?«
»Ich werde mich melden, sobald ich mit dem Kreuzer auf dem Mond gelandet bin.«
Reling lächelte maliziös. Gorsskij hustete anzüglich.
»Ich verstehe Ihre Reaktion zu deuten«, fuhr ich ironisch fort. »Sie werden wieder ungläubig. ZONTA wird mir demnächst erneut voll gehorchen. Ich habe den Weg gefunden.«
»Zu dem Gerät, das Sie wegen der Todesgefahr nicht mehr mitnehmen konnten?«
»Vielleicht. Befolgen Sie nun meine Anweisungen. Der Kreuzer landet in drei Stunden. Wenn Sie dann noch in der Nähe sind, werde ich Sie vernichten. Ich scherze nicht.«
»Das haben wir bemerkt. Eine Frage noch, Sir. Wir …«
Ich unterbrach die Tonverbindung, stand auf und schritt auf die hintere Tür zu.
Mehr zu erklären, wäre nicht nur zwecklos, sondern gefahrvoll gewesen. Jemand, der die absolute Macht besitzt, diskutiert nicht lange.
Steamers wartete bereits auf mich. Schweigend deutete er auf die Monitoren. Reling hielt eine Schlußansprache an die Weltbevölkerung. Er forderte sie auf, Ruhe und Disziplin zu bewahren. Mein Ziel läge vorerst weit entfernt von der Erde.
Danach endete die Direktsendung. Die TV-Anstalten schalteten auf ihre internen Programme um.
Minuten später betraten Reling und die anderen Abwehrchefs den Raum. Primo Zeglio betupfte dezent seine schweißbedeckte Stirn.
Gorsskij war weniger rücksichtsvoll. Er sprach wieder einmal gelassen seine wahre Meinung aus.
»Einmal und nie mehr wieder, das verspreche ich Ihnen!« erklärte er grob. »Und nun – welchen Erfolg können Sie vorweisen, Wundermann der GWA? Wo sind Ihre Weltraumfremden? Auf dem Mond werden meine Männer von marsianischen Kampfrobotern getötet. Wir spielen hier Katze und Maus. Verdammt, versuchen Sie es noch einmal mit Ihrem Kodator. Das Gerät wird
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