Marsrevolte problematisch
können.
Draußen, unterhalb der Steilhänge, zogen die letzten Einheiten der afrikanischen Wachdivision ab. Das Heulen der Panzerturbinen drang bis zu uns empor.
World-TV-International hatte die Truppenbewegungen übertragen. Unsere Kameramänner hatten sich allerdings gehütet, die schwerbewaffneten Spezialisten der militärischen GWA auch dann noch auf den Bildschirm zu bannen, wenn sie nach dem Passieren der Kameras kehrtmachten, um auf ihre Einsatzpositionen innerhalb der Fluchtburg zurückzukehren.
Als die Frist von drei Stunden abgelaufen war, gab es in dieser Gegend angeblich keinen Uniformierten mehr.
Die »1418« schwebte mit tosenden Triebwerken in das weite Tal ein und blieb im Schutze ihrer aufgebauten Abwehrschirme auf dem Plateau unterhalb der Steilhänge stehen.
Lobral hatte den vierzig Meter durchmessenden Kreuzer exakt gelandet.
Ich befand mich in Ruhestellung. Hannibal lag neben mir auf einem Feldbett. Sein zerschundenes Gesicht war angespannt und fahl. Er konzentrierte sich schon länger als ich.
Mein aktiviertes Extrahirn sprach an. Jemand näherte sich. Ich identifizierte die Impulse von Allison. Er war erregt, dachte lediglich an sein Vorhaben und wollte mich als eine Art von Rettungsanker benutzen.
Ich erkannte, daß er über unsere Parafähigkeit informiert war. Ein Mann wie er hatte das längst herausgefunden.
Er war ein neuer und vielleicht gefährlicher Mitwisser; es gab überhaupt schon zu viele Leute, die unsere Psi-Gaben kannten. Mich störte es nicht mehr sonderlich; vorausgesetzt, aus der Tatsache unserer übersinnlichen Fähigkeiten resultierte nicht wieder eine Art von Hexenwahn.
Wir hatten es erlebt. Selbst die engsten Vertrauten im Führungsstab der GWA hatte an unserer Loyalität leise Zweifel gehegt. Man hatte sich bedroht gefühlt, weil man unsere Psi-Macht falsch einstufte.
Allison dachte in dieser Hinsicht viel nüchterner. Für ihn schien es sogar selbstverständlich zu sein, daß man mit den geeigneten Mitteln brachliegende Hirnteile aktivieren konnte.
Hannibal drehte langsam den Kopf und starrte mich an. Er sprach lallend.
»Okay, Lage erkannt. Du mußt jetzt handeln. Die Fremden kommen sonst nicht, ich fühle es. Frage nicht wieso – ich fühle es eben.«
»Ich auch, Kleiner«, bestätigte ich gelassen. »Ich ahne es schon seit fünf Tagen.«
»Hast du deinen Einsatzplan fertig?«
»Ja. Allison brachte die letzten Gewißheiten mit. Kannst du voll übernehmen?«
»Ja. Kümmere dich um Allison. Denke notfalls an deine Sondervollmachten. Zu viele Köche verderben den Brei. Reling ist ziemlich willig, aber die anderen wollen nicht mitmachen. Ich schließe kurz.«
Er drehte den Kopf zurück und schloß die Augen.
Ich dagegen löste mich aus meiner Konzentrationsphase. Tausend Stimmen hatte ich gehört und tausend Seelen durchforstet.
Dinge, die mich nichts angingen, waren auf mich eingeströmt und hatten mich teilweise an jenen Ängsten oder Freuden teilnehmen lassen, unter denen die Belauschten litten.
Ein Gefühl der Scham stieg in mir auf, obwohl diese Sondierung eine echte und tatsächlich dienstliche Notwendigkeit war. Wir mußten uns schnellstens mit den Individualschwingungen der hier stationierten Männer vertraut machen, um sie notfalls blitzschnell von Fremdimpulsen unterscheiden zu können.
Der Wissenschaftler blieb vor der Tür stehen. Er zögerte, obwohl die beiden Posten Anweisung hatten, ihn ungefragt passieren zu lassen. Ich hatte mit seinem Besuch gerechnet.
Mit einem prüfenden Blick überflog ich die in unserem »Spürbau« aufgestellten Alarm- und
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