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Marsrevolte problematisch

Marsrevolte problematisch

Titel: Marsrevolte problematisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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kön­nen.
    Drau­ßen, un­ter­halb der Steil­hän­ge, zo­gen die letz­ten Ein­hei­ten der afri­ka­ni­schen Wach­di­vi­si­on ab. Das Heu­len der Pan­zer­tur­bi­nen drang bis zu uns em­por.
    World-TV-In­ter­na­tio­nal hat­te die Trup­pen­be­we­gun­gen über­tra­gen. Un­se­re Ka­me­ra­män­ner hat­ten sich al­ler­dings ge­hü­tet, die schwer­be­waff­ne­ten Spe­zia­lis­ten der mi­li­tä­ri­schen GWA auch dann noch auf den Bild­schirm zu ban­nen, wenn sie nach dem Pas­sie­ren der Ka­me­ras kehrt­mach­ten, um auf ih­re Ein­satz­po­si­tio­nen in­ner­halb der Flucht­burg zu­rück­zu­keh­ren.
    Als die Frist von drei Stun­den ab­ge­lau­fen war, gab es in die­ser Ge­gend an­geb­lich kei­nen Uni­for­mier­ten mehr.
    Die »1418« schweb­te mit to­sen­den Trieb­wer­ken in das wei­te Tal ein und blieb im Schut­ze ih­rer auf­ge­bau­ten Ab­wehr­schir­me auf dem Pla­teau un­ter­halb der Steil­hän­ge ste­hen.
    Lobral hat­te den vier­zig Me­ter durch­mes­sen­den Kreu­zer ex­akt ge­lan­det.
    Ich be­fand mich in Ru­he­stel­lung. Han­ni­bal lag ne­ben mir auf ei­nem Feld­bett. Sein zer­schun­de­nes Ge­sicht war an­ge­spannt und fahl. Er kon­zen­trier­te sich schon län­ger als ich.
    Mein ak­ti­vier­tes Ex­tra­hirn sprach an. Je­mand nä­her­te sich. Ich iden­ti­fi­zier­te die Im­pul­se von Al­li­son. Er war er­regt, dach­te le­dig­lich an sein Vor­ha­ben und woll­te mich als ei­ne Art von Ret­tungs­an­ker be­nut­zen.
    Ich er­kann­te, daß er über un­se­re Para­fä­hig­keit in­for­miert war. Ein Mann wie er hat­te das längst her­aus­ge­fun­den.
    Er war ein neu­er und viel­leicht ge­fähr­li­cher Mit­wis­ser; es gab über­haupt schon zu vie­le Leu­te, die un­se­re Psi-Ga­ben kann­ten. Mich stör­te es nicht mehr son­der­lich; vor­aus­ge­setzt, aus der Tat­sa­che un­se­rer über­sinn­li­chen Fä­hig­kei­ten re­sul­tier­te nicht wie­der ei­ne Art von He­xen­wahn.
    Wir hat­ten es er­lebt. Selbst die engs­ten Ver­trau­ten im Füh­rungs­stab der GWA hat­te an un­se­rer Loya­li­tät lei­se Zwei­fel ge­hegt. Man hat­te sich be­droht ge­fühlt, weil man un­se­re Psi-Macht falsch ein­stuf­te.
    Al­li­son dach­te in die­ser Hin­sicht viel nüch­ter­ner. Für ihn schi­en es so­gar selbst­ver­ständ­lich zu sein, daß man mit den ge­eig­ne­ten Mit­teln brach­lie­gen­de Hirn­tei­le ak­ti­vie­ren konn­te.
    Han­ni­bal dreh­te lang­sam den Kopf und starr­te mich an. Er sprach lal­lend.
    »Okay, La­ge er­kannt. Du mußt jetzt han­deln. Die Frem­den kom­men sonst nicht, ich füh­le es. Fra­ge nicht wie­so – ich füh­le es eben.«
    »Ich auch, Klei­ner«, be­stä­tig­te ich ge­las­sen. »Ich ah­ne es schon seit fünf Ta­gen.«
    »Hast du dei­nen Ein­satz­plan fer­tig?«
    »Ja. Al­li­son brach­te die letz­ten Ge­wiß­hei­ten mit. Kannst du voll über­neh­men?«
    »Ja. Küm­me­re dich um Al­li­son. Den­ke not­falls an dei­ne Son­der­voll­mach­ten. Zu vie­le Kö­che ver­der­ben den Brei. Re­ling ist ziem­lich wil­lig, aber die an­de­ren wol­len nicht mit­ma­chen. Ich schlie­ße kurz.«
    Er dreh­te den Kopf zu­rück und schloß die Au­gen.
    Ich da­ge­gen lös­te mich aus mei­ner Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se. Tau­send Stim­men hat­te ich ge­hört und tau­send See­len durch­fors­tet.
    Din­ge, die mich nichts an­gin­gen, wa­ren auf mich ein­ge­strömt und hat­ten mich teil­wei­se an je­nen Ängs­ten oder Freu­den teil­neh­men las­sen, un­ter de­nen die Be­lausch­ten lit­ten.
    Ein Ge­fühl der Scham stieg in mir auf, ob­wohl die­se Son­die­rung ei­ne ech­te und tat­säch­lich dienst­li­che Not­wen­dig­keit war. Wir muß­ten uns schnells­tens mit den In­di­vi­du­al­schwin­gun­gen der hier sta­tio­nier­ten Män­ner ver­traut ma­chen, um sie not­falls blitz­schnell von Frem­dim­pul­sen un­ter­schei­den zu kön­nen.
    Der Wis­sen­schaft­ler blieb vor der Tür ste­hen. Er zö­ger­te, ob­wohl die bei­den Pos­ten An­wei­sung hat­ten, ihn un­ge­fragt pas­sie­ren zu las­sen. Ich hat­te mit sei­nem Be­such ge­rech­net.
    Mit ei­nem prü­fen­den Blick über­flog ich die in un­se­rem »Spür­bau« auf­ge­stell­ten Alarm- und

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