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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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be­sa­ßen.
    Mitt­ler­wei­le war Han­ni­bals und mein ei­gen­ar­ti­ges Ver­hal­ten bei Te­le­pa­thie­ver­bin­dun­gen im­mer öf­ter auf­ge­fal­len und hat­te so­gar bei un­be­fan­ge­nen Men­schen Un­ru­he her­vor­ge­ru­fen. Auch die über un­se­re Fä­hig­kei­ten ori­en­tier­ten Spit­zen­wis­sen­schaft­ler und Mi­li­tärs des Ein­satz­kom­man­dos MV-Al­pha wur­den arg­wöh­nisch, wenn wir sie nur an­schau­ten.
    Es ist nun ein­mal für einen »nor­ma­len« Men­schen äu­ßerst un­an­ge­nehm, wenn er ge­nau weiß, daß ein an­de­rer in sei­nem ge­heims­ten Ge­dan­ken­in­halt wie in ei­nem auf­ge­schla­ge­nen Buch le­sen kann. Das brach­te für uns ei­ni­ge psy­cho­lo­gi­sche Schwie­rig­kei­ten mit sich. Man fühl­te sich von uns be­ob­ach­tet und durch­leuch­tet.
    Wir hat­ten hun­dert­mal ver­si­chert, daß Han­ni­bal, Ki­ny oder ich auf kei­nen Fall am Be­wußt­seins­in­halt ei­nes an­de­ren Men­schen in­ter­es­siert wa­ren. Wir grif­fen nur dann in die In­tim­sphä­re hin­ein, wenn es dienst­lich not­wen­dig war und wenn ein be­grün­de­ter Ver­dacht vor­lag. Das glaub­te man uns aber nicht! Ganz all­ge­mein gal­ten wir als Un­ge­heu­er.
    Der Chef des rus­si­schen Ge­heim­diens­tes hat­te das als ein­zi­ger Mann in­ner­halb der ho­hen und höchs­ten Of­fi­zier­s­krei­se der IAK mit rück­sichts­lo­ser Of­fen­heit aus­ge­spro­chen.
    Er hat­te ge­meint, Mons­tren wie Utan, Ki­ny und ich wür­de er so­fort mit al­len Mit­teln aus­schal­ten las­sen, wenn er we­gen der Ge­fahr aus dem Wel­ten­raum nicht ge­zwun­gen wä­re, die drei über­sinn­lich Be­gab­ten nicht nur zu dul­den, son­dern sie über­dies mit größ­ten Voll­mach­ten ver­se­hen in den Ein­satz zu schi­cken.
    Das war ei­ne kla­re und sach­li­che Äu­ße­rung!
    »Grün­or­tung wird in­ten­si­ver, Sir«, mel­de­te sich Er­trol er­neut. »Die bei­den aus­ge­mach­ten Ob­jek­te dros­seln je­doch ih­re Fahrt. Noch knapp hal­be Licht­ge­schwin­dig­keit. Das be­haup­tet die BA PU­RA-Or­tung.«
    »Dann glau­ben sie ihr«, ent­geg­ne­te ich bar­scher als be­ab­sich­tigt. »Sie fin­den mich in der Zen­tra­le. Ge­ben Sie Be­reit­schaft­s­alarm. Kei­ne Fra­gen be­ant­wor­ten. Sie wis­sen nichts. Schal­ten Sie die Ruf­an­la­ge in Ke­no­ne­wes Ka­bi­ne ab. Er soll wei­ter­schla­fen. Wenn ich ihn brau­che, wird er für je­de Mi­nu­te un­ge­stör­ter Ru­he dank­bar sein.«
    Er­trol schal­te­te ab. Ich sah mich noch ein­mal um. Mein Pneu­mo­bett wirk­te wie un­be­rührt. Ich muß­te wie ein Nar­ko­ti­sier­ter hin­ein­ge­sun­ken und so­fort ein­ge­schla­fen sein.
    »Fer­tig, Bo­ris. Hat sich TECH­NO in­zwi­schen ge­mel­det?«
    »Noch nicht di­rekt, aber …«
    Er un­ter­brach sich und hob lau­schend den Kopf.
    Das bis­lang wei­tent­fern­te Don­nern stei­ger­te sich un­ver­mit­telt zu ei­nem To­sen. TECH­NO muß­te ge­schal­tet ha­ben.
    Bo­ris woll­te et­was sa­gen, ich wink­te ab.
    »Kei­ne Er­klä­run­gen, bit­te. Das reicht! Der Ro­bo­ter be­ginnt zu rea­gie­ren. Kom­men Sie, mei­ne Her­ren.«
     
     

2.
     
    Pan­zer­to­re aus MA-Me­tall, zwei bis drei Me­ter dick, schwan­gen vor mir auf. Die Haupt­steu­er­zen­tra­le der BA­PU­RA war ei­ne Fes­tung in­ner­halb der Fes­tung.
    Die wach­ha­ben­den mar­sia­ni­schen Kampfro­bo­ter senk­ten die ho­ri­zon­tal aus­ge­rich­te­ten Mün­dun­gen ih­rer Waf­fen­ar­me. Das war ei­ne Art von Eh­ren­be­zei­gung, je­den­falls aber ei­ne un­miß­ver­ständ­li­che Ges­te der To­le­ranz und Be­fehls­un­ter­wer­fung.
    Es war uns ge­lun­gen, we­nigs­tens die­se ge­fähr­li­chen Ma­schi­nen un­ter un­se­re Kon­trol­le zu brin­gen, aber auch erst dann, als sich die Haupt­bord­po­sitro­nik un­se­ren An­wei­sun­gen ge­beugt hat­te. Dies war wie­der­um von ei­ner ko­di­fi­zier­ten Im­puls­ge­bung des Kom­man­do­ge­hirns NEW­TON ab­hän­gig ge­we­sen.
    Wel­che Vor­gän­ge ei­gent­lich ab­ge­lau­fen wa­ren, war uns ziem­lich un­klar. Ent­schei­dend war, daß die Ne­ben­ein­rich­tun­gen des Su­per­schlacht­schif­fes funk­tio­nier­ten und wir sie be­herr­schen konn­ten.
    Ich

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