Marsversorger ALPHA VI
Forschungsprogramms.
Vorerst hatten wir mit den Hinterlassenschaften auf dem Mars, dem irdischen Mond und der Erde genügend zu tun – wahrscheinlich für einige Jahrhunderte!
Wir befanden uns nach wie vor in der Situation eines Steinzeitmenschen, dem man zumutet, innerhalb weniger Monate die Herstellung einer modernen Werkzeugform zu erlernen, angefangen von der Schürfung des Eisenerzes, seine Verhüttung zu Roheisen, die Veredelung zu Stahl bis hinauf zum Fertigschliff feinster Formvertiefungen in bereits gehärtetem Stahl, den kein Bohrer und kein Fräswerkzeug mehr angreifen kann.
Das ist nun ein winziges und sehr einfaches Beispiel zur Verdeutlichung unserer Probleme.
Wir waren und blieben vorerst »Zauberlehrlinge« oder »Knopfdruckstrategen«. Diese Begriffe hatten die Wissenschaftler und Techniker unserer Erde, hervorragende Fachleute auf allen nur denkbaren Gebieten, in bitterer Selbstironie geprägt.
Wenn man von seinem Können nicht nur überzeugt ist, sondern sogar psychologisch befriedigt wird, wenn man glaubt, die Geheimnisse der allmächtigen Natur schon einigermaßen ergründet zu haben, dann kann man seelisch zusammenbrechen, wenn man plötzlich vor den Maschinen eines genialen Volkes steht, dessen letzte Vertreter seit 187.000 Jahren tot sind! Dann beginnt man an sich selbst zu zweifeln und alles in Frage zu stellen, was man jemals in harter Arbeit geleistet hat.
So erging es unseren Wissenschaftlern. Männer meiner Art, ein Leben lang geschult und immer wieder darauf hingewiesen, daß es zwischen Himmel und Erde noch zahllose unbekannte Dinge gibt, konnten mit dieser Belastung besser fertig werden.
Aktive Agenten der GWA waren daran gewöhnt, ständig vor neuen Situationen zu stehen. Das ist nun einmal die Grundbedingung für Menschen, die im Rahmen eines weltweiten Geheimdienstes tätig sind.
Wir hatten uns damit abgefunden, daß wir im Verhältnis zum Wissen der Marsianer Affenmenschen waren. Also kam es für uns primär darauf an, zu erlernen, mit diesem Erbe umzugehen, und zwar in einer solchen Form, daß die Bewohner des Planeten Erde nicht geschädigt wurden.
Dies war die besondere Aufgabe der Mitglieder der GWA. Das Grübeln und Forschen mußten wir ohnehin unseren Fachleuten aus allen Ländern der Erde überlassen, denn sie wußten mehr als wir. In dieser Hinsicht konnten wir auch nicht mehr auf unser mindestens vierzehnjähriges Allroundstudium pochen.
Mit diesem Wissen hatten wir irdische Gegner bluffen können! Ein Mann wie Tancanoc jedoch hatte uns innerhalb weniger Minuten durchschaut.
Und jetzt, kurz vor dem Start zur Erde, gab die überlichtschnell arbeitende Fernortung der BAPURA Grünalarm! Was das bedeutete, konnte ich mir ungefähr vorstellen.
Auf jeden Fall kam es zu einer Verschiebung meiner Pläne. Wir konnten das Marsversorger-System nicht verlassen, ohne vorher ergründet zu haben, wer sich so überraschend dafür interessierte.
Boris Petronko schnallte mir den Kombinationsgürtel mit dem Waffenhalfter um. Seitdem wir wußten, daß die Yedocekoner infolge ihrer vorzüglichen Energieschirm-Panzerkombinationen sogar den marsianischen Hitzestrahlern trotzen konnten, hatten wir darauf verzichtet, die Waffen des Mars ständig zu tragen. Auch die neuen Thermoquant-Automatiks der irdischen Industrie, ausgereifte Laserstrahl-Konstruktionen von vernichtender Wirkung, hatten wir für diesen Einsatz abgelehnt.
Die Minirakgeschosse unserer alten GWA-Dienstpistolen hatten sich als wesentlich vorteilhafter erwiesen.
Die antimagnetischen
Weitere Kostenlose Bücher