Marsversorger ALPHA VI
Einfühlungsvermögen die tausendfältigen Kontrollanzeigen eines ausgestorbenen Volkes von hohem technischem Entwicklungsstand »durchschnüffelt« und dabei Dinge herausgefunden, die andere Leute übersehen hatten.
Unsere GWA-Mediziner, vordringlich aber die Paraspezialisten der Schulungsinsel Henderwon, hatten sogar behauptet, Pinchy besäße in seinem Gehirn einen besonders hochempfindlichen Auswertungssektor für Farbnuancierungen.
Tatsächlich unterschied er allerfeinste Differenzen mit bloßem Auge, obwohl das Auge an sich bei der tatsächlichen Definition eines Farbtones nur eine sekundäre Rolle spielt.
Es ist gewissermaßen eine Aufnahmeoptik, auf keinen Fall mehr! Seine Wahrnehmungen werden an das Gehirn weitergeleitet und erst dort ausgewertet. So kompliziert ist das menschliche Wesen!
Unsere GWA-Spezialisten, die sich zu Tausenden mit nicht zu überbietendem Eifer auf die Hinterlassenschaft des Mars gestürzt hatten, behaupteten neuerdings, jeder Marsbewohner hätte von Natur aus einen extrem ausgeprägten Farb-Auswertungssinn besessen.
Die Erklärung war fundiert; vor allem klang sie logisch! Intelligenzwesen, die im Gegensatz zu uns Menschen auf Kontrollgeräte mit Diagrammkurven, Nadelanzeigen und dergleichen total verzichtet hatten, um statt dessen ausschließlich Farbsymbole zu verwenden, mußten entsprechend »gebaut« gewesen sein.
Ertrol schien zu den wenigen Menschen zu gehören, die einen ähnlichen Farbsinn besaßen. Im Bereich der wichtigen Ortungszentrale war Pinchy infolgedessen nicht zu ersetzen.
Mir fiel bei der Gelegenheit erneut ein, daß ein Verstärkungsgerät für den menschlichen Farberkennungssektor in Entwicklung war. Das geschah aber auf der Erde. Wir befanden uns derzeit 24.613 Lichtjahre von Terra entfernt, tief im Innern eines fremden Sonnensystems mit einem riesigen, blauleuchtenden Tagesgestirn.
Dreizehn Planeten umliefen diesen Stern, gegen den unsere Heimatsonne ein gelblich leuchtendes Bällchen mit geringfügiger Energieabstrahlung war.
Der sechste Planet, wir hatten ihn »Marsversorger ALPHA-VI« genannt, war eine vollmechanisierte und hochindustrialisierte Welt, die von den Marsianern vor etwa 187.000 Jahren ausgebaut worden war.
Hier hatten sie eine Fabrikations- und Nachschubbasis für ihren ungeheuren militärischen Bedarf in aller Heimlichkeit errichtet. Es mußte viele Jahrzehnte gedauert haben.
Als wir Menschen infolge unserer tolldreisten Neugier nicht nur das Robotkommandogehirn NEWTON auf dem Mars aktiviert hatten, sondern überdies noch die uralte Marsstation GO DAPOL unter den Landmassen des australischen Kontinents, hatten wir das Fürchten gelernt.
Zauberlehrlinge wie wir sollten sich eben nicht mit Dingen beschäftigen, von denen sie nahezu nichts verstehen. Guter Wille und fieberhafter Wissensdrang allein reichten und reichen nicht aus, um die Hinterlassenschaft eines derart genialen Volkes im Vorübergehen zu erfassen.
Ein Folgeprodukt unseres gefährlichen Glücksspiels mit vollendeten Maschinen war ein Funkimpuls auf hyperlichtschneller Frequenz.
Das irdische GODAPOL-Gehirn, ein mit der neuen Sachlage überhaupt nicht vertrauter und auch nicht für Notfälle dieser Art vorprogrammierter Riesenroboter, hatte angenommen, seine marsianischen Erbauer befänden sich noch immer im Kriegszustand mit den Denebern.
Sowohl dieses Volk als auch die Marsianer waren vor über 180.000 Jahren ausgestorben.
Wir waren mit einem
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