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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ge­schos­se durch­schlu­gen Ener­gie­schir­me und Pan­zer. Die De­to­na­tio­nen der nor­ma­len Ex­plo­siv­ge­schos­se wa­ren ab­so­lut töd­lich. Die zwölf­tau­send Grad hei­ßen Feu­er­bäl­le der Ther­mo­ni­tal­pro­jek­ti­le wa­ren noch ver­hee­ren­der. Auf der­art ur­men­schen­haf­te, che­mi­sche Waf­fen wa­ren an­schei­nend nicht ein­mal die al­ten Mar­sia­ner vor­be­rei­tet ge­we­sen, denn sie hat­ten die Schutz­pan­zer der Ye­do­ce­ko­ner kon­stru­iert.
    Ich über­prüf­te das Dop­pel­ma­ga­zin und den Zu­füh­rungs­schie­ber für die bei­den Ge­schoß­ty­pen. Vier­und­zwan­zig fin­ger­lan­ge Ra­ke­ten­pro­jek­ti­le vom Ka­li­ber .222-Ul­tra­ma­gnum steck­ten in den Hal­te­run­gen.
    »Grün­sek­tor hoch­bri­sant, Rot­sek­tor Ther­mo­ni­tal«, er­klär­te Pe­tron­ko. »Auf­pas­sen, Sir. Die bei­den Re­ser­ve­ma­ga­zi­ne sind aus­schließ­lich mit Ab­brand­la­dun­gen und pan­zer­bre­chen­den Spitz­köp­fen ge­la­den. Ich ha­be näm­lich das Ge­fühl, als be­kämen wir un­an­ge­neh­men Be­such.«
    Ma­jor Han­ni­bal-Othel­lo-Xer­xes Utan, Schat­ten der GWA und hoch­ge­züch­te­ter Te­le­path wie ich, mel­de­te sich auf pa­ra­psy­chi­scher Ebe­ne. Ich hat­te mein vom GWA-Wis­sen­schaft­lern ope­ri­er­tes und an­schlie­ßend spe­zi­ell ge­schul­tes Ex­tra­hirn nicht blo­ckiert. Han­ni­bal muß­te in ge­fähr­li­chen Si­tua­tio­nen je­der­zeit in der La­ge sein, mei­nen Be­wußt­seins­in­halt zu er­fas­sen.
    »Es geht los, Großer«, klang es nur für mich hör­bar in mei­nem Te­le­pa­thie-Hirn­sek­tor auf. »Kannst du dir vor­stel­len, wer da mit ei­ner Wahn­sinns­fahrt in das MV-AL­PHA-Sys­tem hin­ein­rauscht?«
    Ich seufz­te un­will­kür­lich. Pe­tron­ko und Sa­my Ku­lot, die über mei­ne nor­ma­ler­wei­se streng ge­heim­ge­hal­te­nen Fä­hig­kei­ten in­for­miert wa­ren, blick­ten sich be­zeich­nend an.
    Han­ni­bal, der selt­sams­te GWA-Schat­ten in der Ge­schich­te die­ser Rie­sen­or­ga­ni­sa­ti­on, wür­de sei­ne er­staun­lich le­ge­re Aus­drucks­wei­se wohl nie­mals ver­lie­ren.
    »Ich wer­de mir erst dann et­was vor­stel­len, wenn ich die Aus­wer­tungs­er­geb­nis­se ha­be«, er­wi­der­te ich te­le­pa­thisch.
    »Aber du wirst doch wohl nicht in die­ser Mau­se­fal­le blei­ben wol­len?« reg­te sich der Klei­ne auf.
    »Wenn du da­mit den Han­gar­schacht des Ver­sor­ger­pla­ne­ten meinst, so ist das kei­ne Mau­se­fal­le son­dern ga­ran­tiert der si­chers­te Bun­ker in­ner­halb die­ses Stern­sys­tems. Wir se­hen uns in zehn Mi­nu­ten in der Zen­tra­le. Bring Ki­ny mit.«
    »Ich ha­be mit­ge­hört, Sir«, mel­de­te sich die Te­le­pa­thin Ki­ny Ed­wards, das Kind strah­lungs­ge­schä­dig­ter El­tern.
    Im Ge­gen­satz zu Han­ni­bal und mir war sie ei­ne ech­te Mu­tan­tin von Ge­burt an.
    »Ich kom­me et­was spä­ter, Sir. Ich möch­te ver­su­chen, die pa­ra­men­ta­len Im­pul­se der an­kom­men­den Frem­den aus­zu­ma­chen.«
    »Ein­ver­stan­den, Klei­nes. Es wird dir aber noch nicht ge­lin­gen.«
    »Viel­leicht als Ge­samtschwin­gung kon­zen­trier­ter Ge­hirn­mas­sen. Et­was müß­te zu hö­ren sein. Ich blo­cke mich für zehn Mi­nu­ten ab.«
    Da­mit war ei­ne der Un­ter­hal­tun­gen be­en­det, die so­gar Män­ner wie Bo­ris Pe­tron­ko in in­ne­re Un­ru­he ver­setz­ten.
    Mei­ne Kon­zen­tra­ti­ons­pha­se, sie trat beim Emp­fang sol­cher Nach­rich­ten zwangs­läu­fig ein, mach­te sich äu­ßer­lich be­merk­bar. Noch stuf­ten das die meis­ten Be­ob­ach­ter als ei­ne ge­wis­se Geis­tes­ab­we­sen­heit ein. Zer­streu­te Men­schen ver­hal­ten sich ähn­lich.
    Das än­der­te aber nichts dar­an, daß an Bord der BA­PU­RA die wil­des­ten Ge­rüch­te kur­sier­ten. Ver­ständ­li­cher­wei­se emp­fand man einen ge­wis­sen Re­spekt vor mei­nem ho­hen Rang als Bri­ga­de­ge­ne­ral. Da­zu kam noch die Tat­sa­che, daß man ak­ti­ven GWA-Agen­ten seit Be­ste­hen die­ser ein­ma­li­gen, ge­heim­ni­sum­wit­ter­ten Or­ga­ni­sa­ti­on im­mer mit ziem­li­cher Scheu be­geg­net war. Man wuß­te, wel­che Voll­mach­ten wir

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