Marsversorger ALPHA VI
als mein Vertrauter meine Ankunft so vorzubereiten und hochzuspielen, daß sie zu einem Ereignis wird.
Wenn ich mit den beiden Hypnoschiffen eintreffe und sie zur Landung zwinge, hat auf dem vierten Planeten alles in Ordnung zu sein. Revolten würden sich katastrophal auf den erwünschten Gesamteindruck auswirken. Den Hypnos soll und muß ein hochintelligentes, galaktisches Volk vorgeführt werden, das sich willig den Anweisungen einer Großmacht unterwirft.«
Hannibal schwieg, aber sein Benehmen wirkte aufreizend. Er versuchte mit den Ohren zu wackeln.
»Keine Verrenkungen, bitte«, spöttelte ich. »Der Plan ist angelaufen. Ein Zurück gibt es nicht mehr. Ich kann nicht mit einigen tausend gefährlichen Orghs auf einem Planeten ankommen, dessen Bewohner von meiner Wenigkeit noch keine Ahnung haben. Also Start in einer Viertelstunde. Hochleistungsflug zur vierten Welt dieses Systems und Landung. TECHNO hat alles vorbereitet. Die yedocekonischen Wachtruppen von ALPHA-VI sind inzwischen per Transmitter angekommen. TECHNO setzt 4,2 Milliarden Yedocekoner über die neuen Verhältnisse in Kenntnis. Roboterarmeen marschieren. Die MA-Stahlkuppeln der marsianischen Bodenfestungen sind ausgefahren. Die Yedocekoner wissen bereits, daß zwei fremde Raumschiffe einfliegen, deren Besatzungsmitglieder als Willensunterjocher auftreten werden. Tancanocs Volk ist stolz und hochintelligent. Die ethischen, religiösen und kulturellen Verirrungen dieser Lebewesen sind auf einen längst überholten Plan der Marsianer zurückzuführen. Sie hatten ein Psychoprogramm ausgearbeitet, um die Yedocekoner unauffällig zu indirekten Sklaven zu machen. Dieses Psychoprogramm äußert sich jetzt noch in vielgestaltigen Wirrnissen.«
»Nach hundertsiebenundachtzigtausend Jahren?« warf Dr. el Haifara ein. »Etwas zweifelhaft, Sir.«
»Für einen genialen Mathematiker Ihrer Art sicherlich, Doc! Nicht aber für die Begriffe der Yedocekoner. Dieses galaktische Volk entwickelt eine Treue, Zuverlässigkeit und Ausharrungskraft, daß es für uns unvorstellbar klingt. Er ist aber so! Man befolgt immer noch die Richtlinien der Marsianer. Allerdings ist der alte Götterglaube ins Wanken geraten. Dafür sind die Naturwissenschaften und realen Techniken zu weit fortgeschritten. Man beherrscht den Weltraumflug bis weit über die Grenzen des eigenen Sonnensystems hinaus, allerdings noch nicht auf überlichtschneller Basis. Die Yedocekoner sind uns in dieser Hinsicht überlegen. Tancanoc wird jedoch darüber schweigen und unseren kleinen Schwindel unterstützen. Er hält ihn für sachlich notwendig und im Interesse seines großen Volkes für richtig.«
»Kleiner Schwindel ist gut gesagt.« Hannibal lachte humorlos auf. »Eine größere Frechheit kann ich mir kaum vorstellen. Da kommen wir Knopfdruckhausierer mit einem ausgeliehenen Riesenraumschiff an, maskieren uns wie die letzten Karnevalsnarren und spielen einem Volk, das uns in jeder Hinsicht in die Tasche stecken könnte, die großmächtigen Weltraumherrscher vor. Roboter wie TECHNO oder NEWTON machen da mit, okay! Wie aber werden sich Tancanocs Leute verhalten? Ich ließe mir nicht einen sogenannten Tumadschin Khan vor die Nase setzen.«
»Sie beurteilen die Sachlage psychologisch falsch«, unterstützte mich Anne Burner. »Das yedocekonische Volk unterwarf sich seinerzeit freiwillig den Marsianern. Wir sind deren Erben. Unter der Voraussetzung, daß Tancanoc über unsere Unzulänglichkeit nicht doch zuviel aussagt, kann der Plan gelingen. Ich nehme doch wohl
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