Marsversorger ALPHA VI
normale Dienstwaffe zweckentfremdend erscheint und durch das Exklusivmodell Nummer zwei ersetzt werden sollte. Ein Tumadschin Khan wird naturgemäß niemals auf eine gebrauchstüchtige Handfeuerwaffe verzichten, jedoch würde er auch an Bord seines Flaggschiffes kaum die allgemein übliche Normalausführung tragen. Ich habe mir, Ihre nachträgliche Billigung erhoffend, daher erlaubt, Ihnen das Demonstrativgebrauchsmodell mitzubringen. Bitte sehr, Sir.«
»Der Oberlordgeneralsonderhauptbutler hat schon wieder recht«, gurgelte ein Zyklop.
Botcher reichte mir die Waffe; eine erstklassige Thermorak mit vierundzwanzigschüssigem Magazin. Ich warf ihm wortlos die andere Pistole zu. Natürlich hatte der Pedant recht.
Bevor sich Botcher mit einer leichten Neigung seines Kopfes verabschiedete und zurückzog, erklärte er noch:
»Wegen der von mir ungewollten Schädigung Ihres Körpers, ich erinnere an die äußerst peinliche Berührung meiner Zähne mit dem oberen Teil Ihres rechtsseitigen Gehwerkzeuges, bitte ich ergebenst um Entschuldigung, Sir!«
Ich nickte ihm freundlich zu.
»Bitte sehr, Captain Botcher. Wenn ich Symptome der Tollwut zeigen sollte, werde ich Ihr Gehirn sezieren lassen. Sie wissen, daß man nur daran feststellen kann, ob die Kreatur, die andere Lebewesen gebissen hat, wirklich tollwütig ist oder nicht. Das werden Sie aber spielend überleben.«
Dreitausend Männer und Frauen der BAPURA – nein, einige fehlten nach dem Abflug des Beibootes – begannen ausgerechnet in dem Augenblick zu lachen, als wir von den Orghs geortet wurden.
Die GWA würde Captain Philip Botcher demnächst einen Orden im Range eines Miniatur-Friedensnobelpreises verleihen müssen. Wenn dieser Mann, der nebensächlichste Begebenheiten tatsächlich todernst nahm, gewußt hätte, wie oft er schon unsere angespannten Nerven kurz vor einem Einsatz entkrampft hatte, hätte er wahrscheinlich verständnislos reagiert. Das entsprach seiner Mentalität.
»Ertrol an Zentrale, Kommandeuranruf, Stufe dunkelrot«, vernahm ich die Stimme des Ortungschefs. »Wir empfangen und speichern überlichtschnelle Fremdimpulse. Sie werden von der Bordpositronik als Tasterwellen ausgewiesen. Dechiffrierung über Eigenart, Ergebnisbeschaffung und informatorische Zielsetzung der Fremdimpulse läuft bereits. Wir verwenden den Schlüsselkode, der bereits beim Auftauchen der drei Hypnos über dem Mars ausgearbeitet wurde. Wir … Moment, ich bekomme das Ergebnis. Donnerwetter, das nenne ich Tempo! Okay, Sir, wie vermutet. Wir werden nach allen Regeln einer technisch überlegenen Ortungskunst angemessen und durchspioniert. Unsere Hauptpositronik behauptet, daß man mit Hilfe der von ihr identifizierten Tasterwellen feststellen kann, aus welchem Material der ausgemachte Fremdkörper, also wir, beschaffen ist, über welche Triebwerke er verfügt, wie hoch annähernd seine Maschinenleistungen für die Defensivbewaffnung sind und wie groß seine Masse ist. Sir, wenn es nur um die Masse geht, werden die Burschen da drüben einen eisigen Schreck bekommen. Wir bieten das Zigfache der beiden Dreihundertmeter-Raumer, die ja wegen ihrer abgeflachten Pole keine echten Kugeln sind. Also Masseverluste im ortungstechnischen Sinne.«
»Augenblick, Ertrol, keinen Roman erzählen, bitte! Können die Orghs aus ihrem Ortungsergebnis herauslesen, wer wir sind und was wir waffentechnisch zu bieten haben?«
Ich sah auf einem der Deckenbildschirme, daß er seine Leuchttafeln studierte. Die Daten kamen wie gewohnt in
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