Marsversorger ALPHA VI
marsianisches Psychoprogramm stimmt also, Sir.«
»Danke. Wie verhalten sich die Techno-Priester? Sind sie auch die Befehlshaber der Armee?«
»Ja. Das Offizierskorps unterwirft sich den Anweisungen der Regierung. Darüber hinaus gibt es allerdings Sonderregelungen, die Hannibal noch nicht genauer identifizieren konnte. Äußerst kompliziert, Sir.«
»Kann ich mir vorstellen.«
»Wichtig ist, daß die Armee vollzählig mit Energieschutzpanzern ausgerüstet ist. Hannibal zählt etwa zehntausend Soldaten mit schwebenden Panzerfahrzeugen. Sie sperren den großen Raumhafen der Hauptstadt Baahant ab. Das ist gleichzeitig auch die Bezeichnung für den zweitgrößten Kontinent des Planeten. Es gibt insgesamt sechs. Die Hitze ist fürchterlich. Man mißt im Schatten 41,7 Grad Celsius – und das bereits in den frühen Morgenstunden. Die Sonne ist soeben aufgegangen. Die Schwerkraft ist auch sehr hoch. Sie beträgt 1,44 Gravitationseinheiten. Hannibal sagt, er könnte sich kaum auf den Beinen halten. Professor Aich hat von TECHNO tragbare und ziemlich kleine Spezialgeräte angefordert, die er Schwerkraftneutralisatoren nennt. Sie stammen noch von den Marsianern, die sich dort anscheinend auch nur mit Hilfe dieser Absorber bewegen konnten. Die überstarke Muskulatur der Yedocekoner ist damit endgültig erklärt.«
»Zum Schluß kommen, Kiny. Es wird ernst.«
»Ja, Sir, sofort. Hannibal spielt seine Rolle ausgezeichnet. Er genießt hohes Ansehen. Zur Zeit hält er eine Rede über den mächtigen, aber huldvollen Tumadschin Khan. Ich höre mit, Sir. Ziemlich toll, was Ihr Kollege da von sich gibt. Aber man glaubt ihm. Tancanoc lacht innerlich. Ich kann ihn einwandfrei einpeilen. Es sieht alles gut aus. Nach Tancanocs Bewußtseinsinhalt zu urteilen, dürften wir mit der BAPURA wie die alten Marsianer empfangen werden, also wie Götter aus dem Weltenraum. Besonders die Männer der Armee sind fasziniert. Hannibal erklärt ihnen soeben, welche Gefahr die Orghs darstellen und daß wir nur mit ihrer Hilfe gewinnen können. Das macht sie unsagbar stolz. Sie sind zu allem bereit. Genügt Ihnen das vorerst?«
»Völlig. Danke, Kleines. Ende.«
Ich unterbrach die telepathische Verbindung und löste mich aus der Konzentrationsphase.
Aha – auf die seltsamen Blicke der Anwesenden hatte ich schon gewartet! Ich wurde wieder einmal wie ein Ungeheuer gemustert, von dem man nicht weiß, ob es die Gitterstäbe seines Käfigs zerbrechen kann oder nicht.
Ich achtete nicht darauf und tippte die Aufnahmespirale vor meine Lippen.
»An alle, letzte informatorische Durchsage: Ernstfall. Das Beiboot ist gelandet. Erstklassiger Empfang. MA-23 überzeugt soeben Regierung und Armee von unserem guten Willen. Die Yedocekoner machen mit. Bis wir mit den Hypnos ankommen, dürfte alles klar sein.«
»Wenn wir mit ihnen ankommen!« warnte Scheuning. »Drücken Sie bitte dreimal auf den Abschaltknopf Ihres Schutzschirmes. Die Zeit ist schon wieder um. Die BAPURA-Automatik läßt vor allen Schleusen und Durchgängen Kampfroboter aufmarschieren. Muß das sein?«
»Es muß!« behauptete ich. Gleichzeitig fühlte ich die Schwingungen steigender Nervosität, obwohl ich keinen der Anwesenden gezielt parapsychisch belauschte.
Die Orghs waren nicht mehr weit entfernt. Der neunte Planet war auf den Bildschirmen nur noch als leuchtender Punkt zu sehen.
Die beiden Raumschiffe wurden in verschiedenen Vergrößerungsmaßstäben dargestellt. Ihre Kurslinie erschien im großen Sammelbild.
»Major Petronko, ich bitte Sergeant Konc Breitebo in die Zentrale.«
»Schon hier, Sir.«
»Dann überprüfen Sie den
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