Marsversorger ALPHA VI
Mathematiker und Logiker, war in die Zentrale gekommen. Dort hatte er vor den Leuchtanzeigen des Hauptcomputers Platz genommen.
Er lachte leise und tippte mit zwei Fingern auf einen Symbolschirm.
»Die Herren sind aber äußerst leichtfertig, Sir. Ich … Verzeihung, können Sie mich eigentlich gut hören? Ich benutze notgedrungen die Sprechfunkeinrichtung meines Antitronhelms.«
»Ausgezeichnet, Doc. Die Übertragung geht über das Allroundsystem des Schiffes. Das kann für den Notfall nichts schaden.«
»Gut, vielen Dank. Wir dürften in etwa fünfzehn Minuten angegriffen werden. Das ist ziemlich sicher. Bitte, bauen Sie unsere Schutzschirme auf. Nicht zu leichtsinnig werden. Der Gegner könnte auch ausnahmsweise mit Energiekanonen schießen, anstatt nur seine geistige Waffe einzusetzen.«
»Ich rechne ausschließlich damit, Doc. Wir werden trotzdem so tun, als rechneten wir mit einem Beschuß. Mr. Snofer, kennen Sie noch die Knopfskala für die Aktivierung der Energieschirme?«
»Selbst wenn ich es vergessen hätte – es wäre nicht mehr wichtig«, lautete seine brummige Antwort. »Die Defensivroboter spielen längst verrückt. Dauernd treffen Warnsignale ein. In Ordnung, ich leite den Vorgang ein, ehe es durch die Notautomatik geschieht. Haifara hat recht. Wir sollten uns etwas vorsichtiger verhalten.«
Auf den Orterschirmen wurden die beiden heranrasenden Kugelschiffe der Orghs immer deutlicher erkennbar. Sie schienen nicht die geringste Furcht zu empfinden. Warum auch! Bislang hatten sie jedermann innerhalb weniger Sekunden zu willenlosen Parasklaven gemacht.
Kiny meldete sich. Es war höchste Zeit.
»Kann ich kurz unterbrechen, Sir?« fragte sie auf telepathischer Ebene an.
Ich gab Boris einen Wink. Er verstand und hielt einige Wissenschaftler zurück, die mich anscheinend sprechen wollten.
»Empfangsbereit, Kleines«, antwortete ich. »Nimm dir etwas Zeit. Nichts vergessen. Wie reagieren die Yedocekoner auf Hannibals Erscheinen?«
»Erstaunlich, Sir! Fast wie selbstverständlich. Hannibal meint, ungefähr so, wie man einen lange erwarteten Freund und Beschützer empfängt.«
»Beschützer? O je …!«
Sie lachte. Telepathische »Lautäußerungen« dieser Art konnte ich neuerdings immer besser unterscheiden.
»Keine Sorge, Sir. TECHNO scheint vorzüglich gearbeitet zu haben. Seine Kampfroboter und alle möglichen anderen Konstruktionen sind aufmarschiert. Großer Bahnhof, Sir. Tancanoc wird umjubelt. Er wurde zum ›Helden der Geschichte‹ erklärt. Das scheint für die Yedocekoner sehr viel zu bedeuten.«
»Sicherlich«, entgegnete ich nachdenklich. »Sie haben eine andere Mentalität. Weiter, Kleines.«
»Tancanocs Angaben über die Verhältnisse auf seiner Welt entsprechen der Wahrheit. Die Regierung setzt sich aus hundertunddrei Cylatronen zusammen. Jeder Cylatron trägt den Ehrentitel Technokrat. Da kommt wieder die innige Verbindung mit der Technik zum Vorschein. Es gibt unter den hundertunddrei Personen einen besonders fähigen und vom Robotgehirn anerkannten Yedocekoner. Er ist ebenfalls Technooffizier wie Tancanoc, trägt jedoch als Chef der Regierung den Sondertitel Saghomon. Das ist zweifellos vom Namen des letzten marsianischen Oberkommandierenden, Admiral Saghon, abgeleitet. Alle Angehörige der Regierung sind gleichzeitig Techno-Priester der weltumspannenden Religionsgemeinschaft, der jeder Yedocekoner angehört. Es gibt allerdings kleine Abweichungen, gewissermaßen Sektierer, die aber dennoch den uralten Glauben, verherrlichen. Die Theorie über ein
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