Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ein­zu­mi­schen.«
    »Ich glau­be Ih­nen«, kam die Ant­wort. »Er­lau­ben Sie mir den Ab­flug. Ich wer­de er­war­tet.«
    Ich rich­te­te mich lang­sam aus mei­nem Ses­sel auf. Ob der Frem­de mei­nen Ge­sichts­aus­druck deu­ten konn­te, wuß­te ich nicht. Freund­lich schau­te ich je­den­falls nicht in die Auf­nah­men.
    »Lis­ter­man, Feu­er.«
    Ein leich­ter Zwil­ling­s­turm der BA­PU­RA brüll­te auf. Das or­gh­sche Schiff, auf dem sich nach Ki­nys Spio­na­ge der Kom­man­deur nicht auf­hielt, be­kam nur zwei Tref­fer in den wie­der­auf­ge­bau­ten Ener­gie­schirm. Er flamm­te den­noch auf. Das Schiff wur­de durch den Raum ge­wir­belt.
    Die­se Ver­hand­lungs­me­tho­de war hart. Ich hät­te sie nie­mals an­ge­wen­det, wenn ich nicht ge­nau ge­wußt hät­te, wel­che gna­den­lo­sen Le­be­we­sen die Frem­den wa­ren.
    Sie hat­ten in ih­rer ge­sam­ten Evo­lu­ti­on nur einen Fak­tor re­spek­tiert: Das Recht und die Macht des Stär­ke­ren. Ein Ge­fühls­le­ben in un­se­rem Sin­ne kann­ten sie nicht. To­le­ranz oder Mit­leid wa­ren ih­nen fremd. Sie tö­te­ten ih­re ei­ge­nen Art­ge­nos­sen, wenn sie in­fol­ge Al­ter oder Krank­heit nicht mehr nutz­brin­gend er­schie­nen. Aus die­sem Wis­sen her­aus muß­te ich hart, kom­pro­miß­los und herrsch­süch­tig han­deln, wie es ih­nen selbst­ver­ständ­lich war.
    Der auf dem Bild­schirm sicht­ba­re Or­gh dreh­te sich um und stieß ei­ni­ge schril­le Lau­te aus.
    Das Bild ver­grö­ßer­te sich. Meh­re­re Hyp­nos in Raum­an­zü­gen mit Pan­zer­rin­gen über den re­la­tiv dün­nen und schwäch­lich aus­se­hen­den Ar­men wur­den er­kenn­bar. Zwi­schen ih­nen schrit­ten mit dem ei­gen­tüm­lich schwan­kend an­mu­ten­den Gang drei an­de­re Or­ghs.
    »Das sind die drei, die uns nach­träg­lich be­ein­flus­sen woll­ten«, mel­de­te Ki­ny has­tig.
    Der Kom­man­deur wand­te sich an mich.
    »Ich ha­be ver­stan­den, Eu­er Ver­klärt­heit. Selbst­ver­ständ­lich wer­de ich Ih­rem Wunsch …!«
    »… mei­nem Be­fehl!« un­ter­brach ich.
    »… Ih­rem Be­fehl nach Be­stra­fung der Tä­ter nach­kom­men. Ich bit­te um Be­ach­tung der Vor­gän­ge.«
    Ich hör­te Pe­tron­ko auf­stöh­nen. Das Ge­räusch wur­de von sei­ner Kopf­hül­le ver­stärkt ab­ge­strahlt.
    Die ge­pan­zer­ten Or­ghs er­ho­ben pis­to­len­ähn­li­che Waf­fen und lös­ten sie aus. Die drei Un­ge­hor­sa­men flamm­ten auf und ver­asch­ten, noch ehe die Kör­per den Bo­den be­rüh­ren konn­ten.
    Ich schluck­te krampf­haft. Das hat­te ich nicht ge­wollt! Aber ich hät­te dar­an den­ken müs­sen, wie die­se In­tel­li­gen­zen rea­gier­ten; ich hät­te es mir den­ken kön­nen! Nie­mals hät­te ich ei­ne Be­stra­fung for­dern dür­fen.
    »Ru­he, Ru­he be­wah­ren«, warn­te Scheu­ning ein­dring­lich. »Drücken Sie drei­mal auf Ih­ren Schal­ter. Der Schutz­schirm ent­steht gleich wie­der.«
    Ich be­folg­te den Rat wie im Traum und be­müh­te mich gleich­zei­tig, die in mir to­ben­den Ge­füh­le nicht zu zei­gen.
    Auf den Ge­sich­tern der an­we­sen­den Män­ner spie­gel­te sich Un­glau­be und Haß wi­der. Ich durf­te jetzt nicht aus der Rol­le fal­len.
    »Or­gh I, ich ak­zep­tie­re Ih­re Hand­lung. Um wei­te­ren Vor­komm­nis­sen die­ser Art vor­zu­beu­gen, ge­stat­te ich Ih­nen noch­mals den Ver­such zu un­ter­neh­men, mich und mei­ne Mann­schaft hyp­no­sug­ge­s­tiv zu be­ein­flus­sen. Dies­mal dür­fen Sie uns so­gar da­bei be­ob­ach­ten. Fan­gen Sie an.«
    Auf die Er­laub­nis schi­en er nur ge­war­tet zu ha­ben. Na­tür­lich hat­te er oh­ne­hin noch einen Test durch­füh­ren wol­len.
    Wir hiel­ten den Par­aflu­ten auch dies­mal stand. Ich lach­te. Scheu­ning klatsch­te in die Hän­de, und das Moo­lo-Un­ge­heu­er brüll­te ge­gen die Bild­auf­nah­me. Es dach­te aber nicht dar­an, mich an­zu­sprin­gen und zu tö­ten, wie es ihm be­foh­len wor­den war. Die bei­den Pa­no­lis tru­gen na­tür­lich eben­falls An­ti­tron­hel­me.
    »Ge­nug des Spiels«, sprach ich scharf in die Auf­nah­me­spi­ra­le. »Ich ken­ne Ih­re Art. Sie ken­nen mich un­ter­des­sen auch. Ich ha­be kürz­lich drei Raum­schif­fe Ih­res Vol­kes

Weitere Kostenlose Bücher