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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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emp­fan­gen. Ei­nes da­von muß­te ich we­gen Un­ge­hor­sam­keit sei­ner Be­sat­zung ab­schie­ßen las­sen. Sind Sie dar­über noch nicht un­ter­rich­tet?«
    »Nein, Eu­er Ver­klärt­heit!« lau­te­te die völ­lig ver­zwei­fel­te Ant­wort.
    »Dann bin ich ge­neigt, Ih­re Hand­lungs­wei­se zu ent­schul­di­gen. Wie lan­ge sind Sie be­reits un­ter­wegs?«
    »Sehr lan­ge.«
    »Ich glau­be Ih­nen. An­dern­falls müß­ten Sie über mich in­for­miert sein. Ihr Volk ist erst­mals auf ei­ne ga­lak­ti­sche Groß­macht ge­sto­ßen, die sich nicht von Ih­ren pa­ra­men­ta­len Ga­ben be­ein­flus­sen läßt. Sie wer­den – wie be­foh­len – auf mei­nem Ko­lo­ni­al­pla­ne­ten lan­den und dort ab­war­ten, bis ich mei­ne Staats­ge­schäf­te er­le­digt ha­be. An­schlie­ßend flie­gen Sie zu­sam­men mit mir zu Ih­rem Hei­mat­sys­tem. Es er­scheint mir an der Zeit, der Mas­se Ih­res Vol­kes zu be­wei­sen, wie un­schätz­bar wert­voll die Freund­schaft des Tu­ma­dschin Khan ist. Wenn Sie mich nicht in der von mir ge­wünsch­ten Form re­spek­tie­ren, wer­de ich Sie ver­nich­ten. Ha­ben Sie mich ein­deu­tig und klar ver­stan­den?«
    Er zö­ger­te mit der Ant­wort. Ich ris­kier­te es, mei­nen Men­tal­block zu öff­nen und mit mei­nen Pa­ra­sin­nen nach sei­nem Be­wußt­seins­in­halt zu tas­ten. Ki­ny be­merk­te es. Sie wies mich auf die ty­pi­sche Hirn­wel­len­fre­quenz des Kom­man­deurs ein, so daß ich ihn leicht aus der Mas­se sei­ner Be­glei­ter her­aus­fand.
    Er dach­te an Selbst­mord! Er war see­lisch zu­sam­men­ge­bro­chen und sah kei­nen an­de­ren Aus­weg mehr.
    »Sie sind seit min­des­tens ei­nem Jahr un­ter­wegs, Sir«, teil­te mir Ki­ny mit. »Das stimmt al­so. Bit­te, Thor, zie­hen Sie sich zu­rück. Es ge­nügt, wenn ich spio­nie­re. Ich hal­te je­den Ein­druck per Geis­ter­schrei­ber fest.«
    Ich be­folg­te ih­ren Rat.
    Der Geis­ter­schrei­ber war ein Ge­rät, das spe­zi­ell für die Te­le­pa­then von Hen­der­won-Is­land ent­wi­ckelt wor­den war. Es zeich­ne­te un­se­re ge­dach­ten Nach­rich­ten in sym­bo­li­sier­ter Form auf. Nach der Ent­schlüs­se­lung in ei­ner Spe­zi­al­po­sitro­nik kam der Klar­text zum Vor­schein.
    Ich muß­te schnells­tens et­was un­ter­neh­men, ehe der or­gh­sche Kom­man­deur ei­ne Ver­zweif­lungs­tat be­ging. Des­halb rief ich ihn an.
    »Sie ha­ben mei­ne Fra­ge noch nicht be­ant­wor­tet. Be­fol­gen Sie mei­ne An­wei­sun­gen. Üb­ri­gens« – ich lach­te – »wenn Sie glau­ben soll­ten, ich wä­re auf Ih­re An­ga­ben be­züg­lich der kos­mi­schen Po­si­ti­on Ih­res Hei­mat­sys­tem an­ge­wie­sen, so ir­ren Sie. Die Da­ten sind be­reits in über hun­dert­tau­send Steu­er­po­sitro­ni­ken mei­ner Of­fen­siv­flot­te ein­ge­speist wor­den. Ich will nichts von Ih­nen! Sie ha­ben le­dig­lich zu war­ten. Ha­ben Sie ver­stan­den, Or­gh I?«
    »Ver­stan­den, Eu­er Ver­klärt­heit«, ent­geg­ne­te er ge­bro­chen. »Ich wer­de Ih­re An­wei­sun­gen be­fol­gen. Soll ich vor­an­flie­gen?«
    »Ja. Die Po­si­ti­on des vier­ten Pla­ne­ten wer­den Sie wohl selbst aus­fin­dig ma­chen kön­nen. Ver­hal­ten Sie sich ver­nünf­tig, dann ge­schieht Ih­nen nichts. Un­ter Um­stän­den dürf­te es Ih­rer ge­sell­schaft­li­chen Po­si­ti­on nichts scha­den, wenn Sie zu­sam­men mit mir zu Hau­se an­kom­men. Nicht je­der Or­gh ge­nießt die un­ver­di­en­te Eh­re, ein­mal in sei­nem Le­ben mit Tu­ma­dschin Khan per­sön­lich spre­chen zu dür­fen. Wenn Sie ge­schickt sind, wird man Sie be­lo­bi­gen. Viel­leicht ent­schlie­ße ich mich auch, Sie als Ver­bin­dungs­of­fi­zier zwi­schen mei­nem ga­lak­ti­schen Nach­rich­ten­stab und Ih­rer Re­gie­rung vor­zu­schla­gen. Ge­nügt Ih­nen das?«
    »Vollauf, Eu­er Ver­klärt­heit«, über­setz­te der Trans­la­tor. »Darf ich Fahrt auf­neh­men?«
    »Ja. Und – un­ter­las­sen Sie pa­ra­psy­chi­sche Über­fäl­le. Ei­ni­ge mei­ner Of­fi­zie­re rea­gie­ren dar­auf sehr un­mu­tig.«
    Ich schal­te­te la­chend ab. Dann saß ich schweiß­über­strömt in mei­nem Ses­sel und ver­fluch­te die Au­to­ma­tik, die wie­der den Schutz­schirm über die

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