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Marsversorger ALPHA VI

Marsversorger ALPHA VI

Titel: Marsversorger ALPHA VI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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leicht­sin­nig. Was macht Ki­ny?«
    »Ich ha­be sie auf den In­tern­schir­men«, er­klär­te Er­trol, der mit­ge­hört hat­te. »Die Mu­tan­tin ist tief in sich ver­sun­ken, Sir. Sie lä­chelt aber.«
    »Gut so. Nicht stö­ren. Laßt das Mäd­chen in Ru­he. Sie hat ei­ne be­son­de­re Auf­ga­be zu er­fül­len. Waf­fen­leit­zen­tra­le!«
    Lis­ter­man mel­de­te sich.
    »Pla­nungs­teil zwei an­lau­fen las­sen. Schwa­ches Feu­er auf die Schutz­schir­me der Or­ghs. Feu­er frei.«
    Das Don­nern der Ge­schüt­ze schüt­tel­te den mäch­ti­gen Ku­gel­kör­per des Schif­fes er­neut durch. Die Hyp­no­rau­mer gli­chen auf­glü­hen­den Son­nen, die von den auf­tref­fen­den Ge­wal­ten aus dem Kurs ge­ris­sen wur­den.
    Angst über­fiel mich.
    »Feu­er ein­stel­len«, schrie ich has­tig. »Mensch, wo­mit ha­ben Sie denn ge­schos­sen? Ich sag­te Ih­nen doch, Sie …«
    »Ge­nau nach An­wei­sung«, un­ter­brach Lis­ter­man. Er wirk­te ver­stört. »Zum Don­ner­wet­ter, Sir, ich ha­be mit vier klei­nen Zwil­ling­s­tür­men der Back­bord­breit­sei­te ge­feu­ert. Hells­ter Grün­wert, Sir! Schwä­cher ging es über­haupt nicht mehr. Wir ha­ben die Wir­kung der Ge­schüt­ze un­ter­schätzt! Je­der Hyp­no hat le­dig­lich vier Strahl­bah­nen in die Schir­me be­kom­men, al­so die La­dun­gen von je zwei Zwil­ling­s­tür­men. Sir, mei­ne Mas­sen­tas­ter ge­hen auf Null zu­rück. Die ex­plo­die­ren!«
    Ich schrie um Ru­he, der in­ne­ren Ver­zweif­lung na­he. Soll­te das der Er­folg un­se­rer so mü­he­voll vor­be­rei­te­ten Maß­nah­men sein?
    »Or­tung an Kom­man­deur«, mel­de­te sich schließ­lich Er­trol. »Die Mas­sen­aus­wer­tung der Feu­er­leit­zen­tra­le stimmt nicht. Dort wer­den an­de­re Da­ten ein­ge­speist. Ich ha­be die Mas­se der Schif­fe noch voll auf den Sym­bol­schir­men. Sie kön­nen nicht hoch­ge­gan­gen sein. Das sä­he an­ders aus.«
    Es dau­er­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis wir die Rich­tig­keit der Mel­dung mit blo­ßen Au­gen se­hen konn­ten. Das son­nen­hel­le Flam­men in den Schutz­schir­men der bei­den Or­ghs ließ nach und er­losch schließ­lich völ­lig. Die Schif­fe trie­ben aber wie hilf­los da­hin.
    »To­ta­ler Zu­sam­men­bruch al­ler Ener­gie­an­la­gen«, be­haup­te­te Scheu­ning. Er stand plötz­lich ne­ben mir. »Dort drü­ben hat man jetzt al­le Hän­de voll zu tun, um durch­ge­schla­ge­ne Strom­bän­ke und sons­ti­ge Ag­gre­ga­te wie­der in Ord­nung zu brin­gen. Nun wis­sen wir auch, wie­viel ein Schiff die­ser Klas­se ver­tra­gen kann.«
    Ich ließ Fahrt auf­neh­men und noch dich­ter an die Or­ghs auf­schlie­ßen. Als wir schließ­lich nur noch knapp zehn­tau­send Ki­lo­me­ter von ih­nen ent­fernt wa­ren, spran­gen nach un­se­rer Or­tungs­aus­wer­tung ih­re Ma­schi­nen wie­der an. Sie hat­ten fast ei­ne Vier­tel­stun­de be­nö­tigt, um die für mar­sia­ni­sche Be­grif­fe völ­lig harm­lo­se Tref­fer­wir­kung zu be­rei­ni­gen.
    Un­mit­tel­bar dar­auf be­gann der zwei­te Pa­ra­über­fall. Er war hef­ti­ger als der ers­te. Dies­mal aber spür­te ich die Pa­nik in den auf mich ein­drän­gen­den Im­puls­be­feh­len. Die Hyp­nos wa­ren fas­sungs­los, daß wir das Feu­er er­öff­net hat­ten. Au­ßer­dem er­schi­en ih­nen das schnel­le Auf­schlie­ßen der BA­PU­RA un­denk­bar.
    Ki­ny mel­de­te sich noch im­mer nicht. Sie durf­te es jetzt auch nicht tun! Bei ei­ner te­le­pa­thi­schen Nach­richt an mich hät­te sie ih­re Pa­ra­blo­cka­de auf­he­ben müs­sen. Das wä­re ihr Un­ter­gang ge­we­sen. Über das nor­ma­la­kus­ti­sche BzB-Sys­tem woll­te ich sie nicht an­ru­fen.
    Sie hat­te im Mo­ment nichts an­de­res zu tun, als den Ge­dan­ken­in­halt füh­ren­der Or­ghs auf­zu­neh­men und die ty­pi­schen Hirn­wel­len­mus­ter der wich­tigs­ten Per­sön­lich­kei­ten zu spei­chern. Wir muß­ten sie je­der­zeit »an­wäh­len« kön­nen.
    Mei­ne Zeit war ge­kom­men. Ser­geant Konc Brei­te­bo war noch im­mer die Ru­he selbst. Ich sah ihn hin­ter dem trans­pa­ren­ten Schirm sei­nes ye­do­ce­ko­ni­schen Schutz­pan­zers la­chen. Da er kei­ne Sprech­funk­ver­bin­dung zu uns hat­te, schrieb

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