Marsversorger ALPHA VI
Schaltkonsole legte.
»Professor Scheuning, wenn Sie mir nicht bald das verflixte Ding vom Halse schaffen, schlage ich mit Petronkos Urmenschenaxt hinein«, sagte ich erbost. »Das muß sich doch abstellen lassen.«
»Ihnen traue ich allmählich alles zu«, behauptete der Wissenschaftler. »Übrigens – ich habe schon manchen Hochstapler kennengelernt, aber Ihre Fähigkeiten sind in dieser Beziehung phänomenal.«
Die Orghs nahmen Fahrt auf. Sehr vorsichtig und genau dosiert! Ihre Schutzschirme bauten sie nicht mehr auf. Es schien alles in bester Ordnung zu sein.
Als ich gerade befreit aufatmen und eine witzige Bemerkung machen wollte, meldete sich Ertrol. In seiner Stimme schwang Resignation.
»Tut mir leid, Sir, die Siegesstimmung unterbrechen zu müs sen. TECHNO hängt in meiner Leitung. Was denken Sie, was an den Grenzen dieses Sonnensystems los ist?«
»Machen Sie mich nicht wahnsinnig«, stöhnte ich.
»Keine Versprechungen, Chef. Ich bin es schon fast. TECH NO behauptet, ein Raumschiff des Mars nähere sich mit hoher Fahrt. Außerdem würde es die richtigen Kodesignale abstrahlen. Tja – das ist eigentlich alles, Sir.«
Richtig waren die Kodesignale auf keinen Fall, wenigstens nicht für TECHNOs Begriffe.
Die Signale waren so richtig oder falsch wie jene, die wir beim Einflug in das MV-ALPHA-System ebenfalls abgestrahlt hatten.
Ich traute weder Augen noch Ohren. Nur wenige Sekunden nach der Meldung des Riesenroboters hatte die überlichtschnell arbeitende Fernortung der BAPURA ebenfalls angesprochen.
Auf meiner Hauptschaltkonsole war ein orangefarbenes Licht aufgeflackert. Es flackerte immer noch. Außerdem kamen Werte über Werte durch, mit denen ich trotz meines erwachten Wissens über viele Dinge innerhalb dieses Riesenschiffes nichts anfangen konnte.
Mein erhöhter Sitz wurde von den Bordwissenschaftlern umlagert. Die Diskussion war heftig und zeugte so eindeutig von unserem Nichtwissen, daß die Hypnos, wenn sie es hätten hören können, eine völlig andere Meinung über die »Macht« des Tumadschin Khan gewonnen hätten.
Fünf Mann – zwanzig Meinungen; in etwa stimmte diese Verhältnisangabe.
Scheuning stritt sich mit el Haifara; Beschter und Gargunsa beurteilten die Angelegenheit von der paraphysikalischen Seite her, und die Mediziner, Samy Kulot an der Spitze, vertraten wieder eine andere Auffassung.
Mitten in dieses Getümmel hinein platzte TECHNO mit seiner Drohung, das geortete Raumfahrzeug zu vernichten, denn es befände sich niemand mit dem Intelligenzquotienten von über fünfzig NOQ an Bord.
Noch schlimmer war der für mich niederschmetternde Gedan ke, daß die Hypnos den Funkverkehr mit TECHNO wahrscheinlich abhörten. Welche Schlüsse sie daraus zogen, war mir im Augenblick ziemlich unklar.
Also unternahm ich vorerst alles, um wenigstens den Großroboter von MV-ALPHA-VI zum Schweigen zu bringen.
»Einfliegen lassen, beobachten, Kurs berechnen und notfalls per Energiebarriere aufhalten«, ordnete ich an.
TECHNO gehorchte, aber nicht, ohne mich vorher abermals darauf aufmerksam zu machen, daß ich die volle Verantwortung zu tragen hätte.
Die Orghs flogen mit steigender Fahrt vor uns her. Schön in »Kiellinie« wie sich Listerman sarkastisch ausdrückte.
Als mir die Angelegenheit über den Kopf zu wachsen drohte, brüllte ich die Diskutierenden im wahrsten Sinne des Wortes nieder und erreichte damit, daß wenigstens Ruhe eintrat.
»Zum Donnerwetter, beherrschen Sie sich doch!« rief ich zornig. »Was soll der Unfug? Begeben Sie sich gefälligst auf Ihre Gefechtspositionen, meine Herren! Sie
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