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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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Trent zeigte mit dem Strohhalm seiner Cola auf ihn. »Deswegen wirft die Seite auch kein Geld ab. Carnivia zeichnet sich vor allem durch seine Integrität aus. Deswegen bin ich hergeflogen. Und wie ich das sehe, hast du gerade dringend Hilfe nötig.«
    Daniele nickte.
    »Kurz gesagt, wir bieten dir jede Form der Hilfe, die du brauchst. Wir investieren in Carnivia und kaufen es komplett oder auch anteilig – ob wir nun die Aktienmehrheit haben oder nur einen kleinen Anteil, bleibt dir überlassen. Oder wir stellen dich einfach an und übernehmen sämtliche Ausgaben für den Prozess.«
    »Das ist sehr großzügig«, erwiderte Daniele.
    Trent lächelte. »Ich bin nun mal der Meinung, dass wir 2.0-Jungs zusammenhalten sollten. Eines Tages tust du das Gleiche für mich.«
    »Um ehrlich zu sein«, entgegnete Daniele, »hatte ich so was schon erwartet.«
    »Ach, echt?« Trent warf seinem Vize einen erstaunten Blick zu. »Wir sind selbst erst vergangenes Wochenende darauf gekommen. Bei einem Hackathon meinte jemand: ›Wie sieht’s eigentlich mit Carnivia aus? Wir sollten diesen Typen kontaktieren.‹«
    »Nein, ich meinte«, erklärte Daniele, »dass ich erwartet hatte, dass irgendjemand mir ein Angebot für Carnivia machen würde. Was hat es schließlich für einen Sinn, wenn man mich persönlich unter Druck setzt, wenn einem dabei nicht auch die Seite selbst ins Netz geht? Daher ging ich davon aus, dass noch vor meiner Verurteilung jemand daherkommen und sie mir abkaufen würde. Und zwar zu derart großzügigen Bedingungen, dass ich ein Narr wäre, das Angebot nicht anzunehmen.«
    »Wir wollen nicht kaufen, sondern investieren «, murmelte Jim Khalifi leise. Sein Boss warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Und da mir klar war, dass diejenigen, die mir ein Angebot machen würden, auch irgendwie mit denen in Verbindung stehen müssen, die die falschen Vorwürfe gegen mich erhoben haben, habe ich mir die Mühe gemacht, mich eingehender über dein Unternehmen zu erkundigen, als du das vielleicht für möglich hältst«, fügte Daniele noch hinzu.
    Trent blinzelte. »Hey. Jeder kennt mich. Ich blogge, bin bei Twitter vertreten … Mein Leben ist ein offenes Buch, oder?«
    »Ist es das wirklich?«, fragte Daniele. »Zum Beispiel weiß jeder oder glaubt zumindest zu wissen, dass bei Rocaville eine Reihe von technikbegeisterten Jungspunden aus dem Silicon Valley arbeiten, die sich gerade einen unerbittlichen Wettkampf mit Facebook liefern. Aber wie viele Leute wissen eigentlich, dass die drei wichtigsten Investoren bei euch Rüstungskonzerne sind?«
    Trent blickte verwirrt drein. »Unser Anfangskapital stammte von Glücksspielunternehmen …«
    »Und die unterstehen, wenn man die Reihe der Eigner weit genug zurückverfolgt, der Kontrolle von Waffenlieferanten. Die US -Regierung ist der wichtigste Käufer von High-End-3D-Grafiksystemen weltweit. Nur dass sie dort als Visual-and-Sensor-Simulation-Trainingssysteme bezeichnet werden. Und die Rüstungsindustrie ist gegenwärtig der einzige Investor in F-&-E-Systeme in den USA . Dieses total coole und flippige Softwareunternehmen, das zu Beginn einen Anteil von dreißig Prozent erwarb, ist erst kürzlich von General Dynamics übernommen worden, dem größten Zulieferer der Regierung in Sachen Cyberkrieg. Du bist nichts als eine Marionette für Leute mit militärischen Interessen.«
    Fast wäre Trent sein Lächeln entgleist. »Das ist ja fast so, als würde man behaupten, wir würden vom Kreml finanziert, bloß weil irgendein russischer Geldsack seine Rente in Aktien von uns investiert hat.«
    »Ohne diese drei Hauptinvestoren wärst du ein Nichts«, sagte Daniele unbewegt. »Ich wette, dass du erst vor wenigen Tagen einen Anruf von einem von ihnen erhalten hast mit der Bitte, ein Meeting einzuberufen. Vermutlich wurden keine Namen genannt, nur ein bisschen Gefasel von nationaler Sicherheit und dass man dir die Chance geben wolle zu beweisen, dass du trotz der Tattoos und der Sandalen ein loyaler amerikanischer Staatsbürger bist. Liege ich richtig?«
    Es entstand eine längere Pause.
    »Wenn du schon unter einem solchen Verfolgungswahn leidest«, warf Jim Khalifi ganz unvermittelt ein, »warum hast du dich dann mit diesem Treffen überhaupt einverstanden erklärt?«
    »Ich wollte wissen, wer hinter den Anfeindungen gegen mich steckt und was die Gründe hierfür sind. Ich gehe davon aus, dass es nicht an meinen Codes liegt, so eingebildet bin ich nicht. Ich mag zwar die Algorithmen

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