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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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Scheiße!«
    Auf dem Bildschirm breiteten sich Rauch und Trümmerteile um sein Fadenkreuz herum aus, wie ein Tintenklecks. »Scharfe Munition«, berichtete er in drängendem Tonfall. »Ich wiederhole, wir haben scharfe Munition abgefeuert. Status des Ziels überprüfen.«
    »Verstanden«, sagte die Stimme in seinem Ohr. »Beschuss einstellen.« Und ein paar Sekunden später: »Pete, wir müssen das erst abklären. Wie es aussieht, könnten wir es mit einem Fall von Eigenbeschuss zu tun haben. Bleib bitte dran.«
    Peter Bower lehnte sich zurück. Trotz der klimatisierten Luft war kalter Schweiß auf seine Stirn getreten. Eigenbeschuss . Ein Wort, das kein Pilot, ob nun in der Luft oder nicht, je hören wollte. Denn dieses Wort bedeutete, dass man soeben ein tödliches Geschoss abgefeuert hatte, und zwar auf ein befreundetes Ziel.
    Unvermittelt reckte er nun den Kopf nach vorn. Denn als der Rauch sich lichtete, konnte man auf dem Bildschirm erkennen, dass der kleine Fiat gerade in dem Moment gewendet haben musste, als er die Rakete abfeuerte. Die Hellfire, die aus einer Höhe von zweitausend Fuß herannahte, hatte ein paar Sekunden gebraucht, um den Boden zu erreichen. Und trotz des lasergesteuerten Zielsystems war sie etwa zehn Fuß vom Ziel entfernt explodiert. Der Einschlag hatte den Wagen von der Straße gefegt und gegen die Bäume geschleudert. Dennoch sah es so aus, als würde eine Gestalt sich in diesem Moment aus der Beifahrertür kämpfen.
    »Stell mal bitte um auf Wärmesicht«, wies er Linda an. Nun leuchteten verschiedene Farben auf dem Bildschirm auf. Ja, mindestens ein Insasse war noch am Leben.
    »Weiter beobachten«, verkündete die Stimme über Kopfhörer. »Pete, wir versuchen herauszufinden, was da gerade passiert ist. Muss wohl ein Fehler beim Laden unterlaufen sein … Mach dir keine Gedanken, wir kommen der Sache schon auf den Grund.«
    Peter Bower atmete erleichtert aus. Danke, lieber Gott .

58
    Kat hatte keinen Schimmer, was da soeben passiert war. Irgendetwas hatte sie getroffen. Das Auto war in die Luft geflogen. Holly hatte die Kontrolle verloren … Im Geiste spielte sie unterschiedliche Erklärungen durch.
    Mit klingelnden Ohren hob sie den Kopf vom Airbag und bemerkte das Blut. Das erklärte die diversen lauten Knalle im Inneren des Wagens, wie ihr jetzt klar wurde: Es war das Geräusch der Airbags gewesen, die sich aufgeblasen hatten. Einer von ihnen hatte ihr Gesicht mit solcher Wucht erwischt, dass ihre Nase blutete.
    Oder man betrachtete es andersherum: Ihr Gesicht war mit solcher Wucht auf die Windschutzscheibe zugerast, dass der Airbag ihr mit ziemlicher Sicherheit das Leben gerettet hatte.
    Sie sah sich um. Das Auto hatte sich fast um hundertachtzig Grad gedreht und blickte nun in die Richtung, aus der es gekommen war. Die Fahrerseite war eingedrückt, wo sie eine Eiche gestreift hatten. Überall lagen Glasscherben verstreut – sie spürte die Splitter in ihren Haaren, und auch ihr Schoß war voll davon –, und hinter Hollys Kopf war ein Gewirr aus Metallteilen zu sehen. Doch – Gott sei Dank – rührte Holly sich jetzt.
    Kat zog an ihrem Sicherheitsgurt, der sich in ihre Brust geschnitten hatte, als er sich gespannt und sie abgebremst hatte. Während sie mit dem Verschluss kämpfte, warf sie einen Blick durch die zerbrochene Windschutzscheibe. Sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass dort, wo der Wagen noch wenige Sekunden zuvor gewesen war, sich nun ein rauchender Krater von zwei Metern Durchmesser befand.
    Endlich öffnete sich der Gurt, und sie zog am Türgriff. Nach einem weiteren kurzen Kampf ging die Tür widerstrebend auf, da der Rahmen völlig verbeult und verzogen war. Sie rannte um den Wagen herum und zerrte Holly auf die Straße.
    »Schon gut«, keuchte Holly, während sie sich auf die Füße hochrappelte. »Ich bin nur ein wenig benommen. Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich glaube schon. Was ist hier passiert?« Etwas, das Holly zuvor gesagt hatte, kam ihr wieder in Erinnerung. »Mein Gott! Sie haben scharfe Munition benutzt …«
    »Mörsergranaten, ja. Aber das war kein Mörser.« Holly lehnte sich gegen einen Baum, um wieder zu Atem zu kommen. »Das war eine Mine oder irgendein Geschoss.« Sie humpelte an den Rand des Kraters. »Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, das war eine Hellfire. Man sieht, dass das Ding auf dem Boden explodiert ist und nicht unter der Erde.«
    »Und das bedeutet was?«
    Holly blickte nach oben und deutete auf etwas. »Dort.

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