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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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die Ränder der Tüte. »Unsere beiden Opfer haben kurzes Haar, wenn man nach den Fotos in ihren Ausweisen geht.«
    »Wollen Sie, dass wir ein paar Tests daran durchführen?«
    »Ja. Ist schon ungewöhnlich, wenn jemand so etwas bei sich hat.«
    Anschließend entdeckte sie einen Beutel mit Seiten, die man aus der La Nuova Venezia herausgerissen hatte. Sie stammten allesamt aus dem hinteren Teil, in dem sich Kleinanzeigen von Prostituierten neben Inseraten für Chathotlines, Partnervermittlungsagenturen und Bootsverkäufe fanden. Einige der Inserate von Prostituierten waren mit einem Kugelschreiber markiert worden.
    »Auch sonderbar«, murmelte sie leise vor sich hin.
    Sie ging weiter die Beweise durch. Das Problem, das sich dem Untersuchungsteam stellte, bestand vor allem darin, zu entscheiden, was man zur genaueren Analyse eintüten sollte und was irrelevant war. Um also auf der sicheren Seite zu sein, hatte man einfach so gut wie alles in Beutel gepackt, von den Pullovern und Mänteln der beiden Frauen bis hin zum Inhalt des Mülleimers. Letzteren sah Kat sich jetzt an. Im Abfall hatten sich einige leere Kosmetikflaschen und der Beleg eines Supermarkts befunden. Diesem Kassenbon nach hatten die beiden Frauen vor zwei Tagen Pop-Tarts, Mineralwasser und Kichererbsen in der Dose gekauft, im Billa auf der Strada Nuova, und die Einkäufe mit Kreditkarte bezahlt. Sie machte sich eine Notiz, dass sie sich beim Kreditkartenunternehmen nach den anderen Transaktionen erkundigen musste, die die Frauen gemacht hatten.
    Die Kriminaltechnikerin kam mit einem Dokument an.
    »Sieht ganz so aus, als hätte sie sich eine topetta ausgeliehen, während sie hier war«, meinte sie, als sie ihr den Leihvertrag zeigte, der auf den Namen Jelena Babi ć ausgestellt war. »Sind Sie sicher, dass sie nicht Selbstmord begehen wollte?«
    Die Venezianer zeigten sich immer wieder erstaunt darüber, dass es Touristen erlaubt war, sich tageweise kleine Boote auszuleihen und sich so den Nebelhörnern der Vaporetti und den Flüchen der Gondolieri auszusetzen, während sie sich abmühten, den Güterfrachtern und den Tourenbooten auszuweichen, die Venedigs überfüllte Kanäle durchpflügten. Die meisten waren sich darin einig, dass es an ein Wunder grenzte, dass nicht mehr Leute auf diese Weise ums Leben kamen.
    Kat betrachtete den Mietvertrag. »Ausgestellt vom Sport e Lavoro in Cannaregio. Ich rufe gleich mal dort an.«
    Sie telefonierte immer noch mit dem Bootsverleih – wie erwartet, hatte ein Fischer das Boot herrenlos in der Lagune treibend gefunden und es zurückgebracht: Nein, man war nicht auf die Idee gekommen, die Polizei einzuschalten, geschweige denn die Nummer anzurufen, die der Kunde auf dem Mietvertrag hinterlassen hatte –, als sie von draußen einen Schrei vernahm. Sie eilte nach unten.
    Piola hatte recht behalten: Die Taucher hatten gerade mal ein paar Minuten gebraucht, um den zweiten Leichnam zu finden. Barbara Holton war ebenfalls in den Kopf geschossen worden, und zwar erst kürzlich – die Wunde war noch frisch. In den Hotelbademantel, in dem sie gestorben war, war außerdem ein Laptop eingeklemmt.
    »Machen Sie sich nicht allzu große Hoffnungen«, warnte der Chef der Taucher sie, während sie auf das Rettungsboot warteten. »Wir haben schon öfter Laptops aus den Kanälen gefischt. Das Wasser tut denen nicht unbedingt gut.«
    »Entschuldigen Sie mich bitte eine Minute«, sagte Kat, als ihr plötzlich ein Gedanke kam.
    Sie kehrte zurück ins Hotel und ging an die Rezeption, wo an Adrijans Stelle jetzt ein erwachsener Mann in einem ordentlichen Anzug stand. Zweifelsohne war er von der Hotelleitung gerufen worden, nachdem klar wurde, dass hier ein Mord geschehen war.
    »Ist ein Internetzugang bei Ihnen kostenpflichtig?«, erkundigte sie sich.
    Der Manager nickte misstrauisch. »Aber sicher.«
    »Ihre Gäste müssen sich also über ein Netzwerk einwählen?«, bohrte sie weiter.
    Wieder nickte er.
    »Das bedeutet also, dass die Zimmer über einen Hub verbunden sind. Was wiederum heißt, dass Sie die Internetaktivitäten Ihrer Gäste überwachen können. Und ich schätze, dass es bei einer Hotelkette wie der Ihren völlig normal ist, genau das zu tun.«
    »Wir können nicht …«, setzte er automatisch an, ehe ihm wieder einfiel, mit wem er es hier zu tun hatte.
    »Besorgen Sie mir einfach einen Ausdruck«, erklärte sie und wandte sich ab, bevor er widersprechen konnte.
    »Wir haben es nun also mit zwei Mordfällen zu tun«,

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