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Marter: Thriller (German Edition)

Marter: Thriller (German Edition)

Titel: Marter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Holt
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mit der Sache zu tun, zumindest nicht auf den ersten Blick.« Sie berichtete von Barbara Holtons FOIA -Anfrage. Wie sie es sich erhofft hatte, lächelte Piola, als sie die regelkonforme Amerikanerin beschrieb, aus der sie die Informationen hatte herausquetschen müssen.
    »Hier irgendwelche Fortschritte?«, fügte sie noch hinzu.
    »Ja, die Spurensicherung, die sich den Tatort auf Poveglia angesehen hat, hat was. Erinnern Sie sich an die Symbole an der Wand? Einige von denen wurden über die Blutspritzer gesprüht.«
    Sie überlegte kurz. »Man hat sie also hinzugefügt, nachdem das Opfer getötet worden war.«
    Sein Nicken verriet ihr, dass er es sehr zu schätzen wusste, dass er ihr nicht alles vorkauen musste. »Genau. Und so, wie sich das Blut mit der Farbe vermischt hat, geschah das fast unmittelbar danach.«
    »Und was hat das zu bedeuten?«
    »Wer weiß? Vielleicht wollte der Mörder seine Tat quasi kommentieren.«
    »Sie sagten, einige der Symbole. Welche waren denn schon da, bevor sie getötet wurde?«
    Piola zog eine Kopie zu sich heran und kreiste drei der Symbole ein.

    »Diese hier. Zwei, die den Tätowierungen auf der Leiche entsprechen, und eines, das ganz ähnlich aussieht.« Er blickte auf. »Was hatte denn Ihr Experte zu den dreien hier zu sagen?«
    »Pater Uriel?« Sie dachte nach. »Zu denen hat er sich gar nicht geäußert«, erklärte sie nachdenklich. »Einige von den anderen hatte er recht schnell als okkulte Symbole identifiziert – Lobpreisungen an Satan, solche Dinge. Doch als ich ihn zu denen hier befragte, da sagte er nicht wirklich was.«
    »Hat er sie nicht gekannt?«
    »Das ist ja das Sonderbare. Wenn man etwas nicht kennt, dann ist es doch nicht weiter schwer. Man sagt einfach, was Sache ist, oder nicht? Doch das hat er nicht getan. Er hielt mir einen kleinen Vortrag darüber, dass Anhänger des Okkulten gerne ihre eigenen Symbole schaffen, als Rangabzeichen quasi – er erweckte in mir den Eindruck, als könnte es etwas in der Richtung sein, aber ausdrücklich gesagt hat er es nicht.«
    »Wir haben es also möglicherweise mit jemandem zu tun, der die Symbole zwar kennt, dies aber nicht zugeben will«, sagte Piola nachdenklich.
    »Nicht nur mit irgend jemandem«, erwiderte sie. »Mit einem Priester. Ich schätze, Pater Uriel ist wohl nicht der Mann, der gern Lügen erzählt. Daher führt er einen stattdessen lieber in die Irre.«
    »Und was könnte einen Priester dazu bringen, die Polizei bei ihren Ermittlungen behindern zu wollen?«, fragte Piola rein rhetorisch.
    Kat nickte. »Etwas, das der Kirche peinlich sein könnte. Oh, und er wusste über Poveglia Bescheid. Er wollte mir was erzählen von wegen, wie böse dieser Ort doch sei, dass das genau die Sorte Gebäude war, die Satanisten gern für ihre Rituale aufsuchten. Ich fand das sonderbar, als das Gespräch diese Richtung einschlug, aber im Nachhinein glaube ich fast, dass er mich bloß dazu bringen wollte, weiter in die okkulte Richtung zu ermitteln.«
    »Und warum?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete sie resigniert. »Aber irgendwas stimmt hier nicht, oder?«
    »Ihr erster Mordfall, und Sie wollen mir erzählen, dass Ihr Instinkt Ihnen bereits jetzt sagt, dass etwas nicht stimmt?« Sie fing an, sich zu entschuldigen, doch er unterbrach sie. »Wenn Sie es genau wissen wollen, ich bin ganz Ihrer Meinung. Es gibt viel zu viele Spuren bei diesen Ermittlungen, die nicht zusammenpassen – und das wiederum bringt mich zu der Überzeugung, dass einige von ihnen falsche Fährten sind, die absichtlich gelegt wurden, um uns von der eigentlichen Spur abzulenken. Doch lassen Sie uns keine voreiligen Schlüsse ziehen, Capitano. Erst müssen wir Beweise finden. Theorien aufstellen können wir hinterher.«
    In ihrer Inbox warteten zahlreiche neue Nachrichten, darunter eine von dem Betreiber des Blogs, in dem es um illegale Ordinationen von Frauen gegangen war.
    Capitano Tapo,
    auf Ihre Anfrage hin teile ich Ihnen hiermit mit, dass unserer Organisation nichts bekannt ist von Personen, die auch nur ansatzweise mit der Ordination von Frauen zu tun hätten. Würden wir über derartige Informationen verfügen, so würden wir unmittelbar jeglichen Kontakt mit ihnen abbrechen und dies den zuständigen Kirchenbehörden melden.
    Mit freundlichen Grüßen
    Der Webmaster
    »Die wollen sich doch bloß aus der Affäre ziehen!«, fluchte sie laut.
    Direkt darunter wartete eine weitere E-Mail, von einem Absender, den sie nicht kannte.
    Sehr geehrte Capitano

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