Martin, Kat - Perlen Serie
suchte. Eine warme Welle durchströmte ihren Körper, und sie konnte ihre eigene Erregung spüren. Unruhig bewegte sie sich hin und her, wobei sie fühlte, wie seine Männ-
lichkeit sich zunehmend regte und an sie drängte.
„Wenn du nicht endlich ... still liegst ... kann ich für mein Verhalten nicht länger garantieren."
Tory verschlug es bei seinen Worten den Atem. Es gab nichts, was sie sich mehr wünschte, als jetzt von Cord geliebt zu wer- den! Aber es würde nicht passieren - und es wäre für sie beide auch nicht gut.
Doch obwohl sie wusste, dass sie es besser nicht tun sollte, konnte sie der Bewegung ihrer Hüften keinen Einhalt gebie- ten. Ihr Körper war eindeutig stärker als sie.
Cord fluchte leise, schob ihr das Nachthemd bis zur Taille hoch und drang mit einem einzigen kraftvollen Stoß tief in sie ein. Sie hörte ihn stöhnen, während ihr Körper ihn warm will- kommen hieß. Voller Liebe gab sie sich ihm hin und genoss es zu spüren, welche Lust sie ihm bereitete und wie beglückend es war, wieder innig mit ihm verbunden zu sein.
Er bewegte sich tief in ihr und flüsterte leise in ihr Ohr: „Kann er dich das auch empfinden lassen?" Er nahm sich zu- rück und fuhr erneut in sie. „Empfindest du dasselbe mit ihm, Victoria?"
Tränen brannten in ihren Augen. „Nein", antwortete sie vol- ler Aufrichtigkeit. „Niemand kann mir geben, was du mir gibst, Cord."
Wieder und wieder nahm er sie, seine Bewegungen wurden immer schneller und drängender, bis sie gleichzeitig zu einem überwältigenden Höhepunkt fanden.
Zufrieden ließ Tory sich auf den letzten Wellen des Glücks treiben. Cord dagegen stieg viel zu schnell aus der Koje, und sie spürte schmerzhaft die Leere neben sich, die gerade noch von seiner Wärme erfüllt gewesen war.
„Ich wusste gleich, dass es keine gute Idee sein würde, hier zu bleiben." Cords offensichtliches Bedauern über das, was so- eben geschehen war, versetzte Tory einen Dolchstoß mitten ins Herz.
„Findest du?"
Durchdringend sah er sie an. „Du etwa nicht?"
„Ich finde, dass unsere Beziehung in dieser Hinsicht immer sehr erfreulich war."
Cord schwieg einige Momente, und sie sah in seinen sich ver- dunkelnden Augen den Aufruhr seiner Gefühle. Abrupt wand- te er sich ab und begann, sich anzuziehen.
„Du solltest jetzt aufstehen. Der Koch wird schon das Früh-
stück vorbereitet haben, und du musst dich für den bevorste- henden Tag stärken."
Durch die starken Winde waren sie etwas vom Kurs abgekom- men, und es war bereits später Nachmittag, als sie ihr Ziel endlich erreichten und in der stillen Bucht nahe Cap Gris Nez vor Anker gingen. Im Morgengrauen des folgenden Tages soll- te Captain Ethan Sharpe wegen seiner Spionagetätigkeit für die Engländer vor das Exekutionskommando gestellt wer- den.
Ihnen blieb nur noch der heutige Abend und die Nacht, um nach Calais zu gelangen, Ethan zur Flucht zu verhelfen und ihn sicher an Bord des Schiffes zu bringen. Nachdem schon die letzten beiden Versuche fehlgeschlagen waren, die zudem weitaus besser geplant gewesen waren, schien das ganze Vor- haben nicht unter dem besten Stern zu stehen.
Aber der Wille aller Beteiligten war ungebrochen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit zog Tory ihr taubengraues Kleid an und stellte sich neben Cord an die Reling. Sie beobachtete ihn und Sheffield dabei, wie beide ihre Pistolen prüften.
„Sind wir so weit?" fragte Rafe schließlich.
Ein letztes Mal sah Cord seine Frau prüfend an. „Du kannst es dir immer noch anders überlegen."
„Das habe ich nicht vor."
Er verzog keine Miene, doch Rafe nickte aufmunternd und deutete mit einer kurzen Bewegung auf die Strickleiter, die au- ßen am Schiff heruntergelassen worden war. Sie kletterten in ein kleines Beiboot, das leicht auf den Wellen schaukelte. Ein junger Matrose übernahm die Ruder und brachte sie an Land. Er zog das Boot den Strand hinauf, und Cord half Tory beim Aussteigen.
Max Bradley wartete im Schatten der Klippen auf sie.
„Zum Glück haben Sie meine Nachricht erhalten", empfing er sie auf Französisch. „Ich war sehr besorgt, dass etwas da- zwischengekommen sein könnte und Sie nicht mehr rechtzei- tig eintreffen würden." Nachdem sie Frankreich erreicht hat- ten, war es zu gefährlich, Englisch zu sprechen, und sowohl Cord als auch Rafe waren der Sprache hinreichend mächtig. Max und Tory hingegen beherrschten sie so gut, dass man sie für Franzosen hätte halten können.
„Wie lange werden wir bis zum
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