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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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Claire ... Nun, er war sich nicht einmal sicher, ob sie den Unterschied zwischen Männern und Frauen kannte.
    Claire zu verführen, wäre, als würde man einem schönen Schmetterling die Flügel ausreißen.
    Sobald Cord die Aktenstapel auf seinem Schreibtisch sah, verwünschte er deshalb sein Los im Allgemeinen und Frauen im Speziellen. Energisch schüttelte er die trüben Gedanken ab, krempelte die Ärmel hoch, lockerte seine Halsbinde und wollte sich noch für einige Stunden an die Arbeit machen. Im nächsten Moment erblickte er indes das Schachbrett in der Ecke des Zimmers. Er machte einige Schritte darauf zu und runzelte nachdenklich die Stirn.
    Die Position der Figuren konnte er sich im Schlaf ins Ge- dächtnis rufen. Unwillkürlich stieg die Wut in ihm hoch, als er feststellte, dass eine Figur tatsächlich versetzt worden war. Der Anblick des Springers, der nun den Läufer bedrohte, weckte in ihm wieder die Angst, dass er sein Spiel mit Ethan vielleicht nie beenden würde. Cord war sich sicher, dass es nur jemand vom Personal gewesen sein konnte. Aufgebracht stürmte er aus seinem Arbeitszimmer, eilte durch die Ein- gangshalle und begann, die Treppen zum Untergeschoss hi- nabzusteigen.
    Der Gedanke an den Freund trieb ihn voran. Seine Wut war immer noch nicht verflogen, während er schließlich mit der Faust an Victoria Temples Tür hämmerte. Er wartete keine Antwort ab, sondern öffnete die Tür und ging durch das klei- ne Wohnzimmer direkt in ihr Schlafzimmer.
    Sein Klopfen schien sie geweckt zu haben, denn als er die Tür so heftig aufstieß, dass sie gegen die Wand schlug, saß sie bereits kerzengerade in ihrem schmalen Bett und blinzelte be- nommen.
    „Guten Abend, Mrs. Temple. Ich habe etwas Wichtiges mit Ihnen zu besprechen."
    Ungläubig sah sie ihn an. „Jetzt?" Sie trug ein leichtes wei- ßes Baumwollhemd, ihre sonst so klaren grünen Augen waren schwer vor Müdigkeit, ihre Lippen voll und rosig. Das kasta- nienbraune Haar trug sie zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr über eine Schulter hing, und einzelne Haarsträhnen ringel- ten sich um ihr Gesicht.

Bislang hatte Cord sie zwar für attraktiv gehalten, doch nun erkannte er, dass das eine Untertreibung war. Mit ihren fein geschnittenen Gesichtszügen, den vollen Lippen und der edlen Nase war Victoria Temple eine sehr schöne junge Frau. Wenn die überirdische Schönheit ihrer Schwester ihn nicht zunächst so geblendet hätte, wäre ihm das gleich am ersten Tag aufge- fallen.
    Hell fiel das Mondlicht auf ihren geschwungenen Hals und die kleine Schleife am Ausschnitt ihres Nachthemdes. Cord konnte die Umrisse ihrer Brüste ausmachen, und durch den dünnen Stoff ihres Nachthemdes sah er die dunklen Schatten der Brustspitzen schimmern. In seinem Inneren regte sich Ver- langen.
    „Mylord?"
    Er wandte seinen Blick wieder ihrem Gesicht zu. Sie sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren, und Cord wurde erneut wütend.
    „Ja, Mrs. Temple, wir müssen etwas besprechen. Sofort." Plötzlich war sie hellwach. Sie sah an sich hinunter und schien nun erst zu bemerken, wie unzureichend ihre Beklei- dung war. Mit einem leichten Aufschrei zog sie sich hastig die Bettdecke bis zum Hals.
    „Lord Brant, um Himmels willen! Es ist mitten in der Nacht. Ich muss Sie sicher nicht daran erinnern, wie unschicklich es ist, dass Sie in mein Schlafzimmer kommen!"
    Natürlich war es ganz und gar nicht schicklich - aber den- noch sehr reizvoll, wie er sich eingestand. „Es gibt einen guten Grund für mein Kommen, Mrs. Temple. Wie ich bereits sagte, muss ich etwas sehr Wichtiges mit Ihnen besprechen."
    „Und das wäre?"
    „Mrs. Mills hat Ihnen sicher erklärt, welche Bewandtnis es mit dem Schachbrett in meinem Arbeitszimmer hat?"
    Sie zog die Decke etwas enger um sich und schien kurz zu zögern. „Was ... was ist damit?"
    „Ich habe allen Dienstboten strikte Anweisung gegeben, dass die Figuren auf dem Brett unter keinen Umständen ange- fasst werden dürfen."
    „Wollen Sie damit sagen, dass ..."
    „Genau, Mrs. Temple. Und ich erwarte von Ihnen, dass Sie den Schuldigen ausfindig machen und dafür sorgen, dass es nicht wieder vorkommt."
    „Sie kommen morgens um…“, sie unterbrach sich und warf

einen kurzen Blick auf die Uhr, die auf der Kommode stand, „... halb vier in mein Zimmer gestürzt, weil jemand die Schachfiguren verstellt hat? Ich verstehe wirklich nicht, wa- rum das keinen Aufschub duldet."
    „Sie müssen es auch gar nicht verstehen. Sie sollen

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