Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
Vom Netzwerk:
davoneilte, um sich wieder an die Arbeit zu ma-
    chen, ging Tory nach unten und suchte sich Eimer und
    Wischmopp.
    Für die Gäste Lord Brants hatte sie zwei der schönsten Zim-
    mer ausgesucht, deren Fenster zum Garten hinausgingen. Das eine der beiden Zimmer war in Pfirsich- und Creme-Tönen ge-
    halten, das andere in einem hellen Blau, das an die Schale von
    einem Rotkehlchen-Ei erinnerte.

Sie beschloss, dass der kleine Junge das blaue Zimmer haben sollte, und machte sich zunächst dort an die Arbeit. Um die warme Sommerluft hereinzulassen, öffnete sie weit die Fens- ter, dann schlug sie die Federbetten auf, staubte die Land- schaftsgemälde an der Wand und den Kaminsims aus Marmor ab. Dasselbe tat sie im zweiten Zimmer und stellte erleichtert fest, dass hier zumindest schon die Bettwäsche gewechselt war. Schließlich begann sie, die Parkettböden sorgfältig zu wi- schen.
    Sie kniete auf allen vieren auf dem Boden und versuchte ge- rade, einen besonders hartnäckigen Fleck zu entfernen, als plötzlich ein Paar glänzende Männerschuhe in ihr Blickfeld traten. Sie hob den Kopf und sah langsam an sehr langen und sehr männlichen Beinen hinauf zu einer breiten Brust und ei- nem außerordentlich anziehenden Gesicht.
    Tory setzte sich auf die Fersen und schaute dem Earl in die Augen. „Mylord?"
    „Was zum Teufel tun Sie da?"
    Sie sah an sich hinab und stellte fest, dass ihre weiße Bluse beim Putzen durchnässt worden war, so dass das Kleidungs- stück eng an ihrem Körper anlag und man die dunklen Schat- ten ihrer Brustspitzen hindurchschimmern sah.
    Das konnte auch Lord Brant nicht entgangen sein. Starr hielt er den Blick auf sie gerichtet, und sie erkannte in seinen Augen wieder jene Leidenschaft, die sie bereits einmal zuvor an ihm wahrgenommen hatte. Unentwegt musterte er den nas- sen Stoff, der sich an ihren Körper schmiegte, und sie spürte Hitze in ihre Wangen aufsteigen.
    Tory schluckte und versuchte, sich ihre Verwirrung nicht an- merken zu lassen. „Zwei der Zimmermädchen sind krank ge- worden", erklärte sie. „Ich erledige die Arbeit, die von den bei- den begonnen wurde, damit alles rechtzeitig bis zur Ankunft Ihrer Gäste geschafft ist."
    „Ich verstehe."
    Als er sie plötzlich am Arm griff und ihr ungehalten auf die Beine half, stieß Tory einen überraschten Schrei aus.
    „Ich habe Sie nicht eingestellt, damit Sie die Böden schrub- ben, sondern um meinen Haushalt zu führen. Das ist meiner Meinung nach ein großer Unterschied."
    „Aber ..."
    „Dieses Haus wimmelt nur so von Dienstboten. Suchen Sie sich jemanden, der sich um die Gästezimmer kümmert." So-

bald er ihres entsetzten Gesichtsausdrucks gewahr wurde, runzelte der Earl nachdenklich die Stirn. „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich werde jemanden hochschicken."
    Zu ihrer Überraschung ging der Earl zielstrebig aus dem Zimmer und die Treppe hinunter ins Erdgeschoss. Sie hörte ihn laut nach Timmons rufen, und nur wenige Minuten später kamen Miss Honeycutt und Mrs. Wadding atemlos zu ihr in das Zimmer geeilt.
    Um ihre angeschlagene Autorität zumindest etwas wieder- herzustellen, trug Tory den beiden auf, die Böden fertig zu wi- schen und ein wenig Lavendelwasser auf die fein bestickte Bettwäsche zu geben.
    Da sie noch die Speisepläne für die kommende Woche zu- sammenstellen und die Einkaufslisten durchsehen musste, machte sie sich auf den Weg nach unten, um sich zunächst tro- ckene Kleider anzuziehen. Als sie am Arbeitszimmer des Earls vorbeiging, fand sie die Tür geöffnet. Sie wusste nicht, was sie dazu bewegte, ihre Schritte zu verlangsamen und das Zimmer zu betreten, doch schließlich stand sie direkt vor dem Schach- brett.
    Überrascht stellte sie fest, dass der weiße Springer sich hoch immer in der Position befand, wohin sie ihn gesetzt hatte. Und nicht nur das - der Earl hatte ihren Zug pariert.
    Natürlich konnte er nicht wissen, dass sie es gewesen war. Wahrscheinlich verdächtigte er einen der männlichen Dienst- boten. Tory merkte, wie sehr sie sich darüber ärgerte. Viel- leicht glaubte er, dass es Timmons war oder einer der beiden neuen Hausdiener.
    Aber was immer er glauben mochte, der Earl hatte die Ein- ladung zum Spiel offensichtlich angenommen. Oder er ver- suchte, dem Schuldigen eine Falle zu stellen, um herauszufin- den, ob man sich seinen Anordnungen ein weiteres Mal wider- setzen würde...
    Tory dachte über die letztere der beiden Möglichkeiten nach und spürte kurz Besorgnis, dass sie mit ihrem

Weitere Kostenlose Bücher