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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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meisten bedeutet hatte? Wohl kaum.
    Ganz gleich, was noch geschah, er würde sich seiner Verant- wortung kein zweites Mal entziehen.
    „Ihnen ist kalt", bemerkte er mit einem Blick auf die Gänse- haut auf ihren Armen. „Warum gehen Sie nicht in Ihre Kabi- ne?"
    Sie nickte. „Ich glaube, das wäre das Beste."
    Cord sah ihr nach. Beim Anblick ihrer anmutig schwingen- den Hüften wünschte er sich wieder, dass sie doch zugestimmt hätte, seine Geliebte zu werden. Wenn er wüsste, dass Victoria nachts auf ihn wartete, würde er sich vielleicht nicht länger vor seiner Verantwortung drücken und endlich eine reiche Er- bin heiraten.

9. KAPITEL
    Nach dem Abendessen begleitete Tory ihre Schwester zurück zu der Kabine, die sie sich beide teilten. Sobald das Schiff die Bucht verlassen hatte, hatte Claire wieder begonnen, sich un- wohl zu fühlen, und Mr. Jenkins hatte ihr etwas Laudanum verabreicht. Kaum hatte sie sich ihr Nachthemd angezogen, sank sie in ihre Koje und schlief fast auf der Stelle ein.
    Tory hingegen war noch kein bisschen müde. Am Abend hat- te sie zusammen mit Claire, dem Duke of Sheffield und Lord Brant am Kapitänstisch gegessen, und der Earl hatte sie ge- fragt, ob sie ihn später noch an Deck begleiten wolle.
    Die ganze Zeit über war er überraschend zuvorkommend ge- wesen. Wahrscheinlich tat sie ihm Leid. Dabei war sein Mitleid wirklich das Letzte, was sie von ihm wollte! Sie brauchte sei- ne Hilfe, aber die hatte er ihr ja auch versprochen.
    Tory wollte seinem Versprechen zu gern glauben, denn etwas an Cordell Easton flößte ihr Vertrauen ein. Er schien ein ehren- hafter und verantwortungsbewusster Mann zu sein. Sie konn- te es in seinen Augen sehen, wann immer er sie ansah - und nicht nur das. Auch sein Verlangen nahm sie wahr, sein uner- messliches Begehren, das sie mitten ins Herz traf. Er sehnte sich nach ihr, wie noch kein Mann es jemals getan hatte.
    Und sie sehnte sich nach ihm.
    Sie wusste, dass das falsch war, denn sie war dazu erzogen worden, auf den Mann zu warten, den sie heiraten würde. Und selbst wenn der Earl wüsste, dass sie die Tochter eines Barons war, und es ihm gelang, sie von der Anschuldigung Harwoods freizusprechen, so hatte er ihr klar zu verstehen gegeben, was für eine Frau er zu heiraten gedachte. Und Tory würde nie ei- ne reiche Erbin sein.
    Sie wusste, dass Brant nicht der richtige Mann für sie war, doch noch während sie diese mahnenden Worte dachte, streck- te sie bereits die Hand nach ihrem Umhang aus, zog ihn sich

eng um ihre Schultern und öffnete die Tür ihrer Kabine. Sie nahm sich vor, stark zu bleiben und nicht auf das Verlan- gen zu achten, das sie in seinen Augen sah - genauso wenig würde sie der Sehnsucht tief in ihrem Herzen nachgeben.
    Es war schon weit nach Mitternacht, und noch immer gab es kein Anzeichen des Bootes, das Ethan bringen sollte. Claire schlief seit Stunden in ihrer Kabine, aber Victoria stand nach wie vor neben dem Earl an Deck. Da sie in der Nacht ihrer Flucht sein Gespräch mit Rafe im Arbeitszimmer mit angehört hatte, wusste sie, dass er Ethan dabei helfen wollte, aus dem Gefängnis zu entkommen. Komischerweise war Cord froh, dass Victoria über seinen Plan Bescheid wusste. Das Warten wurde ihm leichter, da sie bei ihm war und verstand, worum es ging-
    Er betrachtete sie, wie sie im Schein der Schiffslaterne an der Reling stand. Der Nachtwind wehte durch ihr Haar, und einzelne Strähnen schimmerten rötlich auf.
    „Sind Sie sicher, dass Sie nicht lieber unter Deck gehen möchten? Es wird immer später, und hier draußen ist es recht feucht."
    Sie zog ihren wollenen Umhang fester um sich. „Es ist im Grunde nicht kalt, und wenigstens ist die See ruhig. Ich möch- te lieber an Deck bleiben."
    Ihm kam der Gedanke, dass sie seinetwegen blieb und ihm Gesellschaft leisten wollte, bis das Boot endlich auftauchte. Außer mit seiner Cousine war er mit keiner Frau befreundet gewesen. Würde er in ihrer Gegenwart nicht solch starkes Ver- langen empfinden, würde er Victoria fast als eine gute Freun- din bezeichnen.
    „Sehen Sie!" Sie zeigte auf das Wasser hinaus. „Jemand ru- dert vom Strand herüber."
    Er ging näher an die Reling heran und hörte Sheffields schwere Stiefel auf den Schiffsplanken hinter sich. „Es sieht so aus, als würden sie endlich kommen", rief Rafe und bestä- tigte damit Victorias Beobachtung.
    Angestrengt starrte Cord in die Dunkelheit. „Ich kann nicht erkennen, ob Ethan in dem Boot ist."
    „Zwei Männer

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