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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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sind an Bord. Das ist alles, was ich sehen kann."
    Cords Puls schlug schneller, während er den Mann am Ruder beobachtete, der das Boot in Richtung des Schoners steuerte.

Cord ließ die schwere Strickleiter herunter und hoffte instän- dig, dass er gleich in Ethans Gesicht blicken würde.
    Eine tiefe Enttäuschung durchfuhr ihn, als der Mann, der das Boot gerudert hatte, an Bord blieb und ein Fremder über die Leiter an Deck der Nightingale kletterte.
    „Max Bradley", stellte er sich vor. Er war ein hagerer Mann mit einem harten, wettergegerbten Gesicht und langen, kno- chigen Fingern. Dichtes, schwarzes Haar hing ihm auf den Kragen seines dunkelblauen Wollmantels. „Ich fürchte, ich bringe schlechte Nachrichten."
    In unheilvoller Erwartung zog Cords Magen sich zusammen. „Ist er ... ist er tot?"
    „Das glaube ich nicht. Es sieht aber so aus, als ob sie ihn wo- anders hingebracht hätten."
    „Wann?"
    „Irgendwann innerhalb der letzten zwei Tage."
    Cord fühlte eine bleierne Schwere auf seiner Brust lasten. Sie hatten ihre Gelegenheit verpasst, und Ethan würde weiter im Gefängnis bleiben. Er schluckte schwer und versuchte, sei- ner Verzweiflung Einhalt zu gebieten.
    „Es schien von Anfang an zu einfach zu sein", sagte Rafe. „Wie werden ein zweites Mal fahren müssen."
    Ein zweites Mal. Cord sah auf. Sheffields Worte gaben ihm etwas Hoffnung, die mit jedem Moment größer wurde. „Ja ... ja, du hast Recht. Wir werden einfach einen zweiten Versuch machen. Wohin haben sie ihn gebracht?"
    „Ich weiß es nicht mit Sicherheit", gestand Bradley ein, „doch ich werde es herausfinden. Geben Sie die Hoffnung nicht auf, Mylord. Captain Sharpe ist einer unserer besten Leute, und wir wollen ebenso wie Sie, dass er sicher und wohl- behalten nach Hause zurückkehrt."
    Er kann niemandem annähernd so viel bedeuten wie mir, dachte Cord und spürte mit einem Mal die ganze Anspannung der letzten Tage, die ihn müde und erschöpft zurückließ. Bradley sah auf das offene Meer hinaus. „Ich würde vor- schlagen, dass Sie noch im Schutz der Dunkelheit außer Sicht- weite kommen. Sobald ich Captain Sharpe gefunden habe, werde ich Pendleton eine Nachricht zukommen lassen."
    „Wir sind bereit", versicherte ihm Cord. „Viel Erfolg."
    „Danke." Bradley stieg über die Reling und kletterte die Lei- ter wieder hinunter. Seine schnellen Bewegungen ließen er- kennen, dass er sehr vertraut mit Schiffen sein musste.

Cord sah dem kleinen Boot nach, das in der Dunkelheit ver- schwand. An Deck der Nightingale machten sich nun die Ma- trosen daran, die Segel zu setzen. Die schwere Ankerkette wurde heraufgezogen, und nur wenige Minuten später setzte sich das Schiff in Bewegung und fuhr in Richtung der offenen See. Cord drehte sich um und wollte in seine Kabine gehen. „Mylord?"
    Wie aus weiter Ferne erreichte ihn Victorias Stimme. Er hat- te sie völlig vergessen. „Entschuldigen Sie, ich weiß nicht, wo ich mit meinen Gedanken war."
    „Wahrscheinlich bei Ihrem Cousin", erwiderte sie sanft. Cord blickte wieder zur Küste hinüber, doch mittlerweile war kein Land mehr zu erkennen. „Wenn wir nur ein paar Ta- ge früher gekommen wären ..."
    „Das nächste Mal werden Sie mehr Glück haben."
    Er nickte. „Das nächste Mal... ja. Ich frage mich, wo er heu- te Nacht ist."
    „Wo immer er sein mag, ich hoffe, dass er in Sicherheit ist." Cord atmete tief ein und schloss sich im Stillen ihrem Wunsch an. „Kommen Sie, ich begleite Sie zurück zu Ihrer Ka- bine." Obwohl er noch nicht wollte, dass sie ihn verließ, legte er eine Hand um ihre Taille. Victoria machte indes keine An- stalten zu gehen, sondern blieb vor ihm stehen und sah ihn an. Ihre Augen betrachteten ihn suchend, und er fragte sich, ob sie wohl die furchtbare Erschöpfung und Enttäuschung in seinem Gesicht lesen konnte.
    „Ich überlege, ob ... ob ich nicht vielleicht lieber Sie in Ihre Kabine begleite."
    Eine gespannte Stille senkte sich über sie, die nur vom Schlagen ihrer Herzen erfüllt zu werden schien. Cord sah zu ihr hinunter und konnte kaum glauben, was er gehört hatte. „Wissen Sie, was Sie da sagen ... was passieren wird, wenn Sie in meine Kabine kommen?"
    „Ich weiß sehr genau, was ich sage." Sie streckte eine Hand nach ihm aus und berührte seine Wange. „Ich bitte Sie, mich zu lieben."
    Wie angewurzelt stand Cord an Deck und fühlte sich wie ein Schuljunge bei seiner ersten Verabredung. „Victoria ... bist du sicher? Willst du das wirklich?"
    „Ich

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