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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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leicht hat sie deshalb meine Aufmerksamkeit erregt. Sie woll- te den Fängen ihres Stiefvaters entkommen, und wenn sie erst einmal mit mir verheiratet ist, wird sie dieses Ziel erreicht ha- ben."
    „Und was wird dann aus ihrer Schwester? Du hast mir er- zählt, wie sehr Victoria sie zu schützen versucht. Glaubst du wirklich, dass sie darauf spekulierte, dich zu heiraten, und ih- re Schwester allein in Harwoods Gewalt lassen würde?"
    Cord konnte das selbst nicht glauben. „Nein. Sie würde nie- mals etwas tun, was Claire schaden könnte." Er seufzte und

ging mit seinem Glas zur Anrichte hinüber. „Ich könnte einen weiteren Brandy gebrauchen."
    Er nahm den Verschluss aus der Glaskaraffe und bediente sich großzügig. „Ich habe bereits mit dem Friedensrichter ge- sprochen. Er meinte, ihm seien die Hände gebunden, da Har- wood der gesetzliche Vormund der beiden ist."
    „Du kannst also nichts tun, außer sie zu heiraten."
    Cord nahm einen tiefen Schluck. „Ganz genau." Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Ich hatte gehofft, den Familienbesitz vergrößern zu können. Seit einiger Zeit habe ich ernsthaft er- wogen, Constance Fairchild einen Antrag zu machen."
    „Die kleine Fairchild ist ein unreifes Ding, das gerade mal dem Schulzimmer entwachsen ist. Du würdest dich mit ihr zu Tode langweilen."
    „Ein Mann kann sich auch fernab von Heim und Herd ver- gnügen." Cord sah gedankenverloren aus dem Fenster. „Ich lasse meinen Vater schon wieder im Stich. Er muss sich in sei- nem Grabe umdrehen."
    Der Herzog lächelte nur. „Soweit ich das nach so kurzer Zeit beurteilen kann, wäre dein Vater mit deiner Wahl einverstan- den."
    Cord schnaubte verächtlich. „Victoria hat kein Vermögen, keine Ländereien, keine Aussteuer und kein Erbe zu erwar- ten." Er lachte bitter. „Ich hätte mir auch nie träumen lassen, dass ich eines Tages meine Haushälterin heiraten würde!" Beschwichtigend legte ihm sein Freund die Hand auf die Schulter. „Nun, ganz so ist es ja nicht. Ich denke, dass sie sehr gut zu dir passt. Sie bringt dir zwar kein Vermögen, aber dein Leben mit ihr wird sicher nie langweilig sein."
    Cord antwortete nicht. Victoria hatte ihn angelogen, ihn hin- tergangen und seine Zukunftspläne zunichte gemacht. Er hat- te gehofft, wieder gutmachen zu können, was er seinem Vater schuldig war. Doch sein Versprechen würde er nicht einlösen können.
    Seine Pläne waren zum Scheitern verurteilt.
    Wieder einmal.
    Mit einem leisen Knarren öffnete sich die Tür zu ihrem Schlaf- zimmer. „Tory?" Nur in ihr Nachthemd gekleidet und in einen langen Umhang gehüllt, betrat Claire leise ihr Zimmer. Der Schein der Lampe, die neben dem Bett auf einem Tisch stand, betonte die sorgenvollen Falten, die sich auf ihrer Stirn zeig-

ten. „Wie geht es dir?"
    Sie waren über Nacht von London nach Hause gereist und hatten Harwood Hall am späten Nachmittag erreicht. Nach dem Abendessen hatte der Baron Tory in sein Arbeitszimmer beordert und ihr den Diebstahl der kostbaren Perlenkette so- wie all die Schwierigkeiten, die sie ihm bereitet hatte, erbar- mungslos heimgezahlt.
    Sie zuckte vor Schmerz zusammen, als sie sich nun im Bett aufrichtete. „Es geht schon. Morgen werde ich mich sicher bes- ser fühlen." Ihr ganzer Rücken brannte wie Feuer von den Hie- ben, die ihr Stiefvater ihr versetzt hatte. Die Prügel mit dem Rohrstock war jedoch nicht schlimmer gewesen, als sie erwar- tet hatte, und es war ihr gelungen, sie ohne einen Schmerzens- laut über sich ergehen zu lassen.
    Sie hatte sich nicht gewehrt, da das ihrem Stiefvater noch mehr Freude bereitete. Von ihm würde sie sich nicht unterkrie- gen lassen!
    „Ich habe dir etwas Salbe gebracht." Claire schloss die Tür hinter sich. „Die Köchin sagt, dass dies die Schmerzen lindert und bei der Wundheilung hilft."
    Tory versuchte, ihren Rücken durchzustrecken. Sie zog die Schleife am Ausschnitt ihres Nachthemdes auf und ließ es sich von den Schultern gleiten. Beim Anblick der roten Striemen gab Claire einen Laut voller Entsetzen und Mitgefühl von sich. Sie setzte sich zu Tory auf das Bett und begann, die Wunden vorsichtig zu behandeln.
    „Warum schlägt er immer nur dich und nicht mich?"
    Claire schien nicht zu verstehen, dass es gerade ihre Makel- losigkeit war, die den Baron an ihr reizte. Er würde niemals et- was tun, um diesen Zustand zu zerstören - zumindest vorläu- fig nicht.
    „Er hat dich nicht verprügelt, weil er weiß, dass du es nicht verdient hast.

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