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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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unterdrücken.
    Sobald er die Decke und die frisch gewaschenen Laken bei- seite zog, entdeckte er auf seinem Kissen einen sorgfältig ge- falteten und versiegelten Brief. Überrascht hob er die Nach- richt auf, brach das Siegel und überflog die anmutig ge-

schwungene Frauenschrift.
    Beim Lesen der Worte tauchten unwillkürlich Bilder von Victoria vor seinem geistigen Auge auf. Die Vorstellung ihres entblößten Körpers, der sich unter ihm aufbäumte, jagte hei- ßes, pulsierendes Verlangen durch seinen Leib, und er spürte unter seinem Morgenrock die untrüglichen Anzeichen heftiger Erregung.
    Liebster Cord,
    ich möchte mich für meine Zurückhaltung heute Nach- mittag entschuldigen. Für alles, was du für mich tust, bin ich dir zutiefst zu Dank verpflichtet. Und die gegen- seitige Anziehung, die zwischen uns besteht, lässt sich nicht leugnen. Du hast gesagt, dass du mich willst, und wenn ich ehrlich bin, so will ich dich auch. Komme heu- te Nacht in mein Zimmer - es ist die zweite Tür auf der linken Seite. Ich werde dich in meinem Bett erwarten, deine Victoria.
    Nachdem sie nur zögerlich einer Heirat mit ihm zugestimmt hatte, konnte er sein Glück kaum fassen. Er wusste, wie stur sie sein konnte, und mit einem so schnellen Einlenken hatte er nicht gerechnet. Doch er war glücklich, dass sie sich nun mit ihrer Situation abgefunden zu haben schien; und danach zu urteilen, wie sie heute Nachmittag seinen Kuss erwidert hatte, war ihre Leidenschaft nicht nur vorgetäuscht. Sie wollte ihn. Und er wollte sie.
    Cord blies die Lampe neben seinem Bett aus und ging laut- los über den weichen Aubusson-Teppich zur Tür. Barfuß und nur mit seinem Morgenrock bekleidet, trat er auf den Korridor hinaus und sah sich vorsichtig um, bevor er zu Victorias Zim- mer ging. Das Blut pochte in seinen Adern, und seine erregte Männlichkeit schmerzte vor ungestilltem Verlangen.
    Als er ihr Zimmer erreicht hatte, öffnete er leise die Tür.

12. KAPITEL
    Obwohl der Wind laut um das Haus heulte, konnte Tory die vertrauten Schritte den Gang entlangeilen hören. Angestrengt horchte sie, bis sich die Tür zum Zimmer ihrer Schwester wie- der leise geschlossen hatte. Ihr Puls raste, und das Blut rausch- te ihr in den Ohren ... Und tief in ihrem Herzen fühlte sie einen wehmütigen Schmerz.
    Du hast keine andere Wahl, sagte sie sich.
    Claire würde es bei Lord Brant gut gehen, bei ihm wäre sie sicher. Tory war überzeugt davon, dass Cord mit ihrer Schwes- ter Geduld haben würde und ihr Zeit ließe, sich an das Ehele- ben zu gewöhnen. Sie erinnerte sich wieder daran, wie zärtlich er in jener Nacht zu ihr gewesen war, als sie sich geliebt hat- ten.
    Sie fühlte das schmerzende Bedauern tief in ihrer Brust, ver- suchte aber, nicht darauf zu achten. Cord würde wütend sein, wenn er feststellte, dass er hereingelegt worden war. Tory war sich allerdings sicher, dass er seine Wut nicht an Claire auslas- sen würde.
    Wie bei den Männern seiner Kreise üblich, würde eine Ehe- frau zudem nur wenig an seinem bisherigen Lebenswandel än- dern. Der Earl besaß mehrere Landsitze, weshalb er es viel- leicht so arrangieren würde, dass er in der Stadt wohnen blieb, während Claire aufs Land zog. Sie würde dort sehr glücklich sein, und Tory könnte sie häufig besuchen.
    Mit solchen Gedanken versuchte Tory, sich zu beruhigen, als sie ihre Tür öffnete und mit einer kleinen Messinglampe in der Hand auf den Korridor hinaustrat. Das Schlafzimmer des Ba- rons lag am Ende des Ganges, und sie zweifelte keinen Moment daran, dass er von der nächtlichen Unruhe aufgeweckt werden würde.
    Sie atmete einmal tief durch, öffnete die Tür zum Zimmer ih- rer Schwester und stieß einen lauten Schrei aus.

Verdammt! Cord wich vom Bett zurück und drehte sich ruck- artig um. Victoria stand im Nachthemd in der geöffneten Tür, das Haar zu einem dicken Zopf geflochten. Sie schrie, zeigte mit dem Finger auf ihn und brachte die halbe Dienerschaft da- zu, sich in Windeseile am Ort des Geschehens einzufinden. Ei- ner der Herbeigeeilten war der Baron höchstpersönlich.
    Cord wandte sich wieder dem Bett zu und versuchte zu ver- stehen, was hier vor sich ging. Eine verschlafene Claire hatte sich mittlerweile in ihrem Bett aufgesetzt und sah ihn mit gro- ßen, verwunderten Augen an.
    Wenn Sie heiraten wollen, so heiraten Sie Claire. Sie braucht Ihre Hilfe. Cord schossen Victorias Worte durch den Kopf, und augenblicklich verstand er, was sie getan hatte.
    Einen so

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