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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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unbändigen Zorn verspürte er, dass er zu bersten glaubte. Er wollte Tory an den Schultern fassen und schütteln, bis sie wieder bei Verstand war. Sie anschreien, bis ihm die Stimme versagte.
    Der Baron trat einen Schritt vor. Auch er trug sein Nacht- hemd, und ein halbes Dutzend neugierige Dienstboten hatten sich hinter ihm im Korridor versammelt.
    „Ich ... ich kann das einfach nicht glauben", stammelte Tory und fasste sich theatralisch mit der Hand an den Hals. „Ich ha- be in Claires Zimmer ein Geräusch gehört, und als ich die Tür öffnete ... sah ich den Earl, der sich über ihr Bett beugte." Sie wich seinem Blick aus und hatte ihre Augen unentwegt auf das vor aufgebrachter Erregung rot gefleckte Gesicht ihres Stiefvaters gerichtet. „Er hat Claire kompromittiert, Mylord. Ihr Ruf hat unwiederbringlich Schaden genommen."
    „Tory ...?" Claires Stimme zitterte.
    Victoria sah ihre Schwester beruhigend an. „Sei unbesorgt, meine Liebe. Alles wird gut werden."
    Cord wandte seine Aufmerksamkeit von Claire ab, und als er Victoria betrachtete, ließ seine Wut etwas nach. Er erkannte die Verzweiflung, die ihr ins Gesicht geschrieben stand, und bemerkte ihre Sorge um Claire. Und er sah einen Schmerz und ein Bedauern in ihren Augen, die ihm ein beklemmendes Ge- fühl in der Brust verursachten.
    Um ihre Schwester zu beschützen, würde sie jedes erdenkli- che Opfer bringen. Er wagte sich nicht auszumalen, was der Baron ihr antun würde, wenn er hinter ihren Plan kam. Cord dachte über die Ereignisse der letzten Stunden nach. Sein Heiratsantrag musste ihr als eine kühl kalkulierte Über-

legung erschienen sein, und Victoria hatte ihm seinen Schritt mit gleicher Münze heimgezahlt. Er empfand fast ein wenig Bewunderung für sie.
    Nun konnte er ihr das Leben erschweren oder aber ihr be- hilflich sein. Sein Blick wanderte von ihr zum Baron und be- gegnete dessen unbarmherzig funkelnden Augen.
    „Miss Whiting hat vollkommen Recht", sagte Cord deshalb. „Zwar bin ich rein zufällig in das Zimmer ihrer Schwester ge- kommen, da ich vergessen hatte, welche Tür zu meinem eige- nen führte, doch nun ist es geschehen. In Anbetracht der Si- tuation werde ich natürlich tun, was meine Ehre von mir ver- langt."
    Der Baron fuhr verärgert auf und straffte seinen hageren Körper. „Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird."
    „Natürlich ist es das. Ich werde Claire heiraten, und nicht Victoria. Letztlich macht es für Sie keinen Unterschied, denn als Earl und Victorias Schwager werde ich auch den Ruf Ihrer älteren Tochter schützen können."
    „Das ... das werde ich nicht zulassen! Claire ist viel zu jung und naiv. Zudem ist doch gar nichts geschehen - das haben Sie doch selbst gesagt! Victoria konnte ja gerade noch das Schlimmste verhindern."
    Cord warf einen beiläufigen Blick auf die Dienerschaft, die sich nun schon in größerer Zahl hinter dem Baron versammelt hatte und neugierig der Szene beiwohnte. Er war sich des An- blicks bewusst, den er ihnen, nur mit seinem Morgenmantel bekleidet, bieten musste. „Mir scheint, Ihnen bleibt in Anbe- tracht der Umstände keine andere Wahl."
    Der Baron sah hinter sich, und sein Gesicht lief vor Ärger rot an. Cord nutzte die Gelegenheit, um Victoria mit einem ver- nichtenden Blick zu bedenken, der sie am ganzen Körper er- schaudern ließ.
    „Sie können alles Weitere mir überlassen. Ich werde mich um die notwendigen Vorbereitungen kümmern", beendete Cord die Unterhaltung. „Gute Nacht, meine Damen."
    Ohne ein weiteres Wort ging er an dem Baron vorbei, nickte den Dienstboten kurz zu und kehrte in sein Zimmer zurück. Er war so wütend, dass er kaum noch denken konnte. Victoria war es schon wieder gelungen, ihn zu hintergehen und ihn wie einen Narren dastehen zu lassen!
    Aber das würde er sich nicht länger bieten lassen! Wenn sie ihm eine Falle stellte, dann würde er ihr auch eine stellen.

Die Gedanken rasten durch seinen Kopf, und alle erdenkli- chen Möglichkeiten einer Revanche kamen ihm in den Sinn. Eine Idee erschien ihm plötzlich als besonders verlockend, und er lächelte leicht, als er beschloss, sie mit aller Entschiedenheit in die Tat umzusetzen. Wenn Victoria dachte, dass sie das Spiel für sich entschieden hätte, so täuschte sie sich. Die Partie war noch lange nicht vorbei.
    Zwar würde es noch einiger taktischer Züge bedürfen, doch Cord war sich jetzt schon sicher, dass er am Ende die richtige Dame sein Eigen nennen würde.
    Das Wetter hatte

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