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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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ich
    ihn und er mir einen wunderbaren Sohn geschenkt hat."
    Ethan berührte das rotbraune Haar seiner Frau sanft mit
    den Lippen.
    „Aber was ist mit Mary Rose?", fragte Rafe. „Wir sind ver-
    lobt, falls du das vergessen haben solltest."
    „Du liebst sie aber nicht", stellte Ethan unumwunden fest.
    „Und ich glaube auch nicht, dass sie dich liebt. Das würdest du
    auch gar nicht zulassen."
    Nein, gestand Rafe sich ein, er wollte nicht von Mary Rose
    geliebt werden, denn er wusste, dass er ihre Liebe nie würde
    erwidern können. „Bitte sie darum, auf dich zu warten", schlug Grace vor. „Es

ist sicher nicht zu viel verlangt, sich vor der Hochzeit noch ein wenig Zeit auszubitten."
    Rafe antwortete nicht. Die Fragen, die Grace aufgeworfen hatte, waren ihm selbst nicht mehr aus dem Kopf gegangen, seit McPhee die Wahrheit über die Geschehnisse jener Nacht herausgefunden hatte.
    Es gab noch so viel, was gesagt werden musste ... so viel in der Vergangenheit, das einer Klärung bedurfte ...
    „Ich werde darüber nachdenken. Ganz gleich, was geschehen wird, so sollt ihr wissen, dass ich eure Freundschaft sehr schät- ze - mehr als ihr ahnen könnt."
    Grace' Augen füllten sich mit Tränen. „Wir wollen nur, dass du glücklich bist."
    Rafe nickte, wenngleich er selbst diese Hoffnung vor fünf Jah- ren begraben hatte. Doch nun, als er die Worte seiner Freunde gehört hatte, verspürte er auf einmal wieder Zuversicht. Könn- te es denn möglich sein ...? Er wusste es nicht - aber er würde es herausfinden.
    Morgen früh würde er eine Überfahrt nach Amerika buchen.
    „Wenn du dich entschließt zu fahren", meinte Ethan nun, als ob er Rafes Gedanken hätte lesen können, „könnte ich dir ein Schiff von ,Belford Shipping' empfehlen, das in drei Tagen ab- legt. Du kannst die Eignerkabine haben. Die ,Triumph' fährt über den Delaware River bis nach Philadelphia hinauf. Sie ist ein schnelles Schiff, Rafe, und bei günstigem Wind wirst du mindestens eine Woche der Zeit gutmachen, die Danielle dir voraushat."
    Rafe sah seinen Freund an, und ihm wurde so beklommen zu- mute, als hätte eine Faust sich um sein Herz geschlossen.
    „Triff alle nötigen Vorbereitungen", antwortete er knapp.
    6. KAPITEL
    Danielle wollte einen Augenblick allein sein. Sie stand am Fenster und sah auf die nächtlich daliegende Stadt, die sie vor zwei Wochen erreicht hatten. Heute Abend waren sie und ihre Tante auf eine kleine Hausgesellschaft eingeladen, die gute Freunde von Richard zu Ehren ihrer Verlobung gaben. Es

schien Danielle, als würde die Flut neuer Gesichter, denen sie jeden Tag vorgestellt wurde, gar kein Ende nehmen, und ob- wohl die meisten von Richards Bekannten nett waren, überfor- derten sie die vielen neuen Eindrücke doch manchmal.
    Und mit seinen engen, kopfsteingepflasterten Straßen und den Backsteinbauten, den weißen Kirchtürmen und den weit- läufigen Parks war Philadelphia zwar eine bezaubernde Stadt, aber doch ganz anders als London.
    Trotz der einstigen kolonialen Bindung Amerikas an England wirkte es so, als hätten die amerikanischen Siedler alles nur Er- denkliche versucht, um sich eine eigene Identität zu schaffen. Ihre Art zu sprechen war weniger prononciert und förmlich, bei der Kleidung orientierten sie sich zwar an der englischen Mode, doch bis die neuen Stoffe und Schnitte über den Ozean gelangt waren, wirkte sogar die raffinierteste Garderobe ein wenig überholt, was jedoch niemanden bekümmerte.
    Die Amerikaner besaßen einen stark ausgeprägten Unabhän- gigkeitsgeist, den Danielle sehr bewunderte. Nie zuvor war sie so vielen Menschen begegnet, die keinen Zweifel daran ließen, dass sie ihr eigener Herr waren.
    Danielle wandte sich vom Fenster ab und ging zurück zu ih- rer Tante, die neben der großen Kristallschale mit dem Punsch stand. Während der letzten zwei Wochen hatte Danielle begon- nen, sich in dem kleinen Reihenhaus, das Tante Flora für die Dauer ihres Aufenthaltes gemietet hatte, sehr wohlzufühlen. Es war ein bezauberndes Haus im kolonialen Stil, in dem sie und Caro wohnen würden, bis sie Richard Clemens heiratete.
    Nach der Hochzeit, die in drei Wochen stattfinden sollte, würde Danielle mit Caro in Richards Haus in Society Hill um- ziehen, und sobald sie sich dort eingelebt hatten, wollte Tante Flora nach England zurückkehren.
    Danielle würde mit ihrem Mann in Philadelphia, einer für sie völlig neuen Umgebung, bleiben und war sehr dankbar da- für, Caro bei sich zu wissen.
    Sie

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