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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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Jahrmarkt ist."
    Tante Flora strich sich nervös den Rock ihres grauen, mit schwarzer Spitze besetzten Tageskleides glatt. „Ich weiß, dass du es nicht so gewollt hast, aber der Duke ist schließlich bis nach Amerika gekommen, um sich mit dir auszusprechen. Viel- leicht ist es nur richtig, wenn du ihn nun doch heiratest."
    Danielle stand auf und ging zum Fenster hinüber, wandte sich wieder um und ließ sich schließlich auf ihr Baldachinbett sinken.
    „Wie kann ich einen Mann heiraten, dem ich nicht vertraue, Tante Flora? Er hat mich bereits einmal ruiniert, und er hätte es wieder getan, wenn ich meine Verlobung mit Richard nicht

gelöst hätte. Rafael würde über Leichen gehen, um seinen Wil- len zu bekommen."
    „Vielleicht will er einfach nur dein Bestes. Wenn du ihn heira- test, wirst du in England leben können anstatt hier ... tausende Meilen von mir entfernt. Ich weiß, dass es sehr eigennützig klingt, aber ich bin darüber äußerst erfreut."
    Danielle blickte zu ihrer Tante auf und sah Tränen in ihren Augen schimmern. Sie erhob sich von ihrem Bett, und die bei- den Frauen umarmten sich.
    „Du hast recht", meinte Danielle. „Wenigstens werden wir weiterhin zusammen sein können." Sie seufzte, als sie sich aus den Armen ihrer Tante löste, und sah erneut aus dem Fenster. Caro hatte unten im Garten ihre Staffelei aufgestellt und malte einige der leuchtend violetten Schwertlilien. Sie war wirklich eine bezaubernde junge Frau von einer ganz besonderen An- mut, was den meisten Leuten jedoch zu entgehen schien. Danielle wandte sich vom Fenster ab. „Mit Richard würde ich aber Kinder gehabt haben sagte sie wehmütig.
    „Die beiden wären nie wirklich deine Kinder gewesen, ganz gleich, wie sehr du dich um sie bemüht hättest - dafür würden Richard und seine Mutter schon gesorgt haben."
    Danielle sah ihre Tante fragend an. „Und was wird gesche- hen, wenn Rafael von meinem Unfall erfährt?"
    Tante Flora schnaubte verächtlich. „Sheffield hat dir damals Unrecht getan, und er schuldet dir seinen Namen. Du hättest schon vor fünf Jahren Duchess sein können, und nun wirst du es endlich."
    Danielle hatte Rafe nie von dem Reitunfall erzählt, der sich während ihrer Verbannung nach Wycombe Park ereignet hatte. Und Tante Flora war überzeugt davon, dass sie ihm darüber auch keine Rechenschaft schuldig sei ... dass vielmehr Rafael ihr etwas schuldete ...
    Danielle ging zum Ankleidetisch hinüber und betrachtete sich im Spiegel. Ihr Haar war noch ein wenig zerzaust, und sie trug nur ihr Batisthemd, Strümpfe und Strumpfhalter. „Ich bin nach Amerika gekommen, um Richard zu heiraten."
    „Es wäre eine reine Zweckehe gewesen. Sei doch endlich so ehrlich mit dir selbst, das einzusehen."
    „Aber es war zumindest meine eigene Entscheidung!"
    Tante Flora kam zu ihr und nahm ihre Hand. „Gib dem allen ein wenig Zeit, meine Liebe. Manchmal finden die Dinge sich

ganz von selbst." Sie drehte sich um und ging zur Tür. „Ich werde dem Duke sagen, dass du herunterkommst, sobald du fertig bist."
    Danielle verschränkte trotzig die Arme vor der Brust und ließ sich auf den Hocker vor dem Ankleidetisch fallen. Wenn es nach ihr ging, konnte Rafael lange warten.
    Rafe erhob sich von dem Sofa im Salon und begann unruhig auf und ab zu gehen. Immer wieder sah er auf die Standuhr in der Ecke.
    Nach zwanzig Minuten zog er seine goldene Taschenuhr aus seiner Weste und vergewisserte sich, ob die Uhr im Salon wohl richtig gehe. Leise fluchend steckte er seine Uhr zurück.
    Nach dreißig Minuten wurde er zunehmend wütend. Dan- ielle wusste doch, dass er hier war! Das konnte nur heißen, dass sie ihn absichtlich warten ließ.
    Fünfundvierzig Minuten nachdem er gekommen war, ging er entschlossenen Schrittes aus dem Salon. Als er über den Holz- dielenboden der Eingangshalle lief, sah er Danielles Freundin, Caroline Loon, aus einem der Zimmer im ersten Stock treten. Sie schrie überrascht auf, als sie ihn nach oben kommen sah.
    „Danielle ist noch nicht angezogen, Euer Gnaden."
    „Das ist ihr Problem. Ich habe ihr genügend Zeit gelassen." Unbeirrt ging er die Treppe hinauf.
    „Warten Sie! Sie ... Sie können nicht einfach zu ihr hineinge- hen!"
    Rafe bedachte sie mit einem grimmigen Lächeln. „Nein?" Er ging an ihr vorbei und konnte förmlich spüren, wie Miss Loon ihm mit ihren weit aufgerissen blauen Augen nachsah. Oben angekommen, steuerte er geradewegs auf das Zimmer zu, aus dem er sie hatte kommen sehen, klopfte

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