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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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fertigbringen, sie in ihrem Unterkleid nach unten zu schleppen, wenn sie sich seinen Anordnungen widersetzte ... Wann war er nur so be- stimmend geworden? Und wie anstrengend würde es sein, mit

einem solchen Mann zusammenzuleben? Aber vor allem ... wa- rum verursachte der Gedanke daran, seine Frau zu werden, ihr ein so seltsames Gefühl in ihrem Herzen?
    „Also gut, du hast gewonnen. Hilfst du mir, das Kleid anzu- ziehen?"
    Es dauerte nicht lange, bis die kleinen Perlmuttknöpfe am Rü- cken geschlossen waren und Danielle in ihre Schuhe schlüpfte. Sie betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel, versuchte, die Sorgenfalten auf ihrer Stirn zu glätten, und ging dann zur Tür.
    „Warte! Dein Collier!" Caro rannte zum Schreibtisch hinü- ber und holte die Perlenkette mit den Diamanten, die Rafes Hochzeitsgeschenk gewesen war. Sie hielt den Schmuck hoch und begutachtete ihn im hellen Sonnenlicht. „Ich habe noch nie etwas gesehen, das so wunderschön ist..."
    „Rafe meinte, dass sie schon sehr alt sei. Es gibt wohl auch eine Legende dazu."
    „Eine Legende? Die würde ich gerne hören." Caro deutete auf den Hocker vor dem Spiegel, und Danielle setzte sich, wäh- rend Caro ihr die Perlen um den Hals legte und den diamanten- besetzten Verschluss zuschnappen ließ.
    „Siehst du, wie die Diamanten im Licht funkeln?", fragte Caro. „Es ist fast so, als ob sie von innen leuchten würden." Danielle fuhr mit den Fingern über die geschliffenen Steine. „Ich weiß, was du meinst. Dieser Schmuck hat etwas Besonde- res ... etwas ... ich weiß nicht genau, was es ist. Ich frage mich, woher Rafael die Kette hat."
    „Warum fragst du ihn nicht... nach der Hochzeit!" Caro zog sie von dem Hocker und mit sich zur Tür. „Ich muss jetzt in den Salon und mich auf meinen Platz begeben." Sie warf Danielle einen kurzen Blick zu. „Und denk dran, wenn du nicht herun- terkommst ..."
    „Mach dir keine Sorgen. Ich habe mich mittlerweile mit mei- nem Schicksal abgefunden." Aber das hieß nicht, dass sie es Rafe nicht mehr übel nahm. Sie hatte sich ihre Pläne für die Zukunft nicht aufzwingen lassen, sondern selbst über ihr Le- ben bestimmen wollen.
    Caro umarmte sie kurz. „Du hast ihn einmal geliebt. Viel- leicht wirst du erneut lernen, ihn zu lieben."
    Völlig unerwartet schossen Danielle Tränen in die Augen. „Das werde ich nicht geschehen lassen - niemals! Solange ich ihn nicht liebe, kann er mich auch nicht verletzen."

Caro schien selbst den Tränen nahe, und sie sah ihre Freun- din mit einer Spur des Bedauerns an. „Es wird sich alles fin- den. Das spüre ich hier." Caro legte ihre Hand aufs Herz. Dann wandte sie sich rasch um und eilte aus dem Zimmer.
    Danielle atmete tief durch und ging dann zur Tür und ihrer ungewissen Zukunft entgegen. Sie hoffte von ganzem Herzen, dass Caros Worte sich bewahrheiten würden.
    Doch wenn sie daran dachte, wie Rafe sich verändert hatte, dass er ein Mann geworden war, der unerbittlich seinen Willen durchsetzen wollte, vermochte sie kaum zu glauben, dass die- ser Wunsch je in Erfüllung gehen würde.
    Rafe stand am Fuß der Treppe, die Beine ein wenig gespreizt und die Arme hinter dem Rücken verschränkt, und hoffte, dass man ihm seine Aufregung nicht anmerkte.
    Es gab nur wenige Gäste - Lady Wycombe und Caroline Loon sowie den Pfarrer Reverend Dobbs und seine Frau Mary Ann. Danielle gebührte etwas Besseres als diese schlichte Trau- ung, und Rafe hatte sich geschworen, dass er eine rauschende Hochzeitsfeier ausrichten würde, sobald sie wieder in London waren.
    Nun sah er Caroline Loon in einem wallenden, hellblauen Rock die Treppe hinunterkommen. Inzwischen wusste er, dass sie zwar die Stelle einer Kammerzofe innehatte, Danielle aber weit mehr bedeutete.
    Lady Wycombe hatte ihm die Lebensumstände der jungen Frau erklärt - dass sie die Tochter eines Geistlichen war, eine gute Erziehung bekommen hatte, dann aber nach dem plötzli- chen Tod ihrer Eltern völlig mittellos gewesen war. Lady Wy- combe hatte Caroline damals als Danielles Zofe eingestellt, doch die beiden jungen Frauen waren schon bald beste Freun- dinnen geworden. Caro hatte Danielle in der schwersten Zeit ihres Lebens beigestanden - dem Skandal, in den Rafe sie un- wissentlich hineingezogen hatte.
    Rafe würde Caro immer dafür dankbar sein, dass sie ihr un- verbrüchlich die Treue gehalten hatte.
    „Miss Loon", begrüßte er sie nun und verbeugte sich, als sie vor ihm stand.
    Unsicher sah sie sich noch einmal um.

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