Martin, Kat - Perlen Serie
würde sich ihrer Zukunft stellen - ganz gleich, was sie ihr bringen mochte.
„Sie können beginnen, Reverend Dobbs", meinte Rafe und wünschte sich für Danielle, dass die Trauung bald vorbei wäre.
Der Geistliche ließ seinen Blick über die kleine Gruppe schweifen, die sich im Garten eingefunden hatte. „Meine Lie- ben ... wir haben uns heute hier versammelt, um im heiligen Bund der Ehe diesen Mann, Rafael Saunders, und diese Frau, Danielle Duval, zu vereinen. Wenn jemand unter uns ist, der einen Grund vorbringen kann, warum diese beiden nicht im Bund der Ehe vereint werden können, so mag er nun sprechen oder für immer schweigen."
Rafe spürte, wie sein Herz einen kurzen Moment stockte. Doch als niemand einen Einwand erhob, kein anderer Mann auftauchte und Ansprüche geltend machte, wagte Rafe zum ers- ten Mal wirklich zu glauben, dass Danielle nun endlich seine Frau wurde.
Danielle nahm die Trauung kaum wahr. Sie antwortete zwar zur richtigen Zeit mit den richtigen Worten, hoffte aber nur, dass es bald vorbei sein würde. Ihre Gedanken schweiften im- mer wieder ab, und sie musste sich zwingen, aufmerksam zu sein.
Jetzt wandte sich der Pfarrer an den Bräutigam. „Willst du, Rafael, diese Frau, Danielle, zu deiner dir anvertrauten Ehe- frau nehmen? Willst du sie in guten wie in schlechten Tagen lie- ben und ehren und keine Frauen neben ihr haben, bis der Tod euch scheidet?"
„Ja, ich will", sagte Rafe klar und deutlich.
Reverend Dobbs stellte Danielle nun dieselbe Frage.
„Ja ... ich will", antwortete sie leise.
„Haben Sie den Ring dabei?", fragte der Geistliche Rafe, und für einen kurzen hoffenden und zugleich bangen Moment glaubte Danielle, dass er vielleicht nicht die Zeit gefunden hat- te, einen Ring zu besorgen, und die Trauung nun nicht weiterge- hen konnte ...
Aber Rafe holte aus seiner Westentasche einen schmalen, mit Diamanten besetzten Goldring hervor, der in der Sonne fun- kelte.
Der Pfarrer sprach nun den Segen, und Rafe wiederholte sei- ne Worte.
„Mit diesem Ring nehme ich dich zu meiner Frau." Er griff nach Danielles zitternder Hand und streifte ihr den Ring über
den Finger. Rafe hielt ihre Hand und drückte sie leicht.
Nachdem die Trauung endlich überstanden war, entspannten sich auch die Züge von Reverend Dobbs, und er lächelte herz- lich. „Ich erkläre euch hiermit zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut nun küssen", fügte er an Rafael gewandt hinzu.
Rafe legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. Danielle schloss die Augen. Sie hatte einen zarten, unaufdringlichen Kuss erwartet und war überrascht, als er sie fest an sich drück- te und mit großer Hingabe küsste.
Seine Lippen ergriffen von ihr Besitz, und er ließ keinen Zwei- fel daran, dass sie nun die Seine war. Ihr Herz stockte kurz und verfiel dann in einen wild rasenden Galopp. Einen kurzen Mo- ment gab sie seinem Kuss nach, konnte seine Begierde spüren, seine mühsame Selbstbeherrschung, die ihr eigenes Verlangen entfachte.
Für die Dauer mehrerer Herzschläge erwiderte sie seinen Kuss, öffnete ihm ihre Lippen und begann am ganzen Körper zu zittern, als sich sein Atem mit dem ihren mischte. Dann löste sich Rafe von ihr, und sie traten beide einen Schritt zu- rück.
Er sah sie an mit seinen tiefblauen Augen, in denen sie sei- ne Lust und sein heiß glühendes Verlangen erkennen konn- te. Dann wurde sein Blick abweisend, und er wandte sich ab. Danielle war schwindlig zumute, sie fühlte sich verwirrt und benommen und wäre am liebsten davongerannt. Zum ersten Mal seit Langem war sie dankbar, dass Rafe besitzergreifend seine Hand um ihre Taille gelegt hatte und sie stützte.
Wie hatte sie nur vergessen können, welche Kraft von ihm ausging? Oder das atemberaubende, berauschende Verlangen, das er mit nur einem einzigen Blick in ihr auszulösen ver- mochte? Hatte sie wirklich geglaubt, dass ihre Abneigung ge- gen ihn sie davor bewahren konnte, sich der unwiderstehlichen Anziehung hinzugeben, die sie immer verspürte, sobald er in ihrer Nähe war?
Sie zitterte noch immer, als Rafe sie zu den mit Leinentü- chern gedeckten Tischen führte, auf denen in silbernen Eiskü- beln gekühlte Champagnerflaschen bereitstanden. Dienstbo- ten eilten geschäftig umher und füllten kristallene Gläser, die sie auf silbernen Tabletts herumtrugen, andere kamen mit Ser- vierplatten aus dem Haus, auf denen sich köstliche Speisen türmten: gebratene Gans, Rinderbraten, pürierte Erbsen und
in Butter geschwenkte
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