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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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breitete sie auf dem Schreibtisch aus.
    „Dies ist eine Skizze, die Max von einem der Schoner ge- macht hat, der ,Windlass'."
    „Die Pläne werden gut bewacht und sind praktisch nicht zu- gänglich", erklärte Max. „Ich bin kein großer Künstler, aber diese Zeichnung kann Ihnen vielleicht einen Eindruck davon geben, warum diese verdammten Dinger so schnell und wendig sind."
    Ethan betrachtete die Skizze. Sein Blick fiel auf die einzigar- tige Neigung der beiden Masten und den niedrigen, schmalen Schiffsrumpf. Ihm kam der Gedanke, dass nicht einmal sein eigenes Schiff, die Sea Devil, es auf offener See mit diesem Schoner würde aufnehmen können.
    Kurz regten sich alte Gefühle in ihm. Er war zwar glücklich mit seinem neuen Leben als Ehemann und Vater, aber manch- mal reizte es ihn doch, wieder ein solches Schiff zu befehligen. Nachdenklich sah er den Colonel an.
    „Weder Rafe noch Max sorgen sich ohne Grund. Wenn die Zeichnung auch nur annähernd korrekt ist - und daran zweifle ich nicht im Geringsten -, würde ich diese Sache augenblick- lich zur obersten Staatsangelegenheit erklären."
    Pendieton rollte den Entwurf wieder zusammen. „Ich ha-

be befürchtet, dass Sie das sagen würden." Er ging um den Schreibtisch herum und kam auf sie zu. „Ich werde so schnell wie möglich handeln, aber ich kann nicht dafür garantieren, was geschehen wird."
    „In Anbetracht der Tatsache, dass der Krieg andauert und Napoleon entschlossen scheint, einen Sieg zu erringen, kann ich nur hoffen, dass Sie Gehör finden."
    Der Colonel hatte allerdings recht - es war völlig unabseh- bar, was die Regierung tun würde.
    Ethan verabschiedete sich von den beiden Männern und kehrte zu seiner Kutsche zurück. In Gedanken war er immer noch bei der Unterredung, die er gerade gehabt hatte, und bei den Neuigkeiten, die Max ihm von Rafe erzählt hatte. Er frag- te sich, ob Rafe mittlerweile wohl schon wieder auf dem Weg nach England war.
    Und natürlich fragte er sich auch, ob Rafe tatsächlich als ver- heirateter Mann zurückkehren würde.
    Ein schwerer Oktobersturm fegte über Deck, und hohe Wellen schlugen über dem Bug zusammen. Es waren nun nicht einmal mehr zwei Wochen, bis sie in London anlegen und Rafe mit sei- ner Braut zu Hause ankommen würde.
    Sechs lange Wochen waren sie auf See gewesen, und noch im- mer hatte er die Ehe nicht vollzogen.
    Rafe seufzte. Er saß im Salon und versuchte, sich auf eine Partie Whist mit Carlton Baker zu konzentrieren. Wegen des schweren Seegangs brannte kein Feuer im Kamin, und die meis- ten Passagiere hatten sich in ihre Kabinen zurückgezogen.
    „Sie sind dran, Euer Gnaden."
    Rafe betrachtete seine Karten. Er mochte Baker nicht sonder- lich, aber Danielle hatte es bei diesem Wetter vorgezogen, es warm und gemütlich zu haben, und war in ihrer Kabine geblie- ben, wo sie mit Tante Flora und Caroline Loon Stickereiarbei- ten machte. Lady Wycombe war seekrank geworden, und Rafe hoffte, dass Danielle davon verschont bleiben würde.
    Sobald er an sie dachte, verspürte er den üblichen Ansturm heftigen Verlangens. Seit dem Abend, an dem er sie zur Erfül- lung gebracht hatte, hatte er sich zumeist von ihr ferngehalten, denn der flehende Ausdruck in ihren Augen hatte all seine Ver- führungspläne zunichtegemacht. Als er in ihrem Blick Angst, Zweifel und ein tiefes Misstrauen las, das Danielle noch immer

gegen ihn zu hegen schien, sah er sich einfach außerstande,
    sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    Rafe erinnerte sich wieder an ihre verlockenden Rundungen
    und daran, wie sie auf seine Liebkosungen reagiert hatte, und
    sogleich begann sein Körper sich zu regen. Aber obwohl er sie
    mit unbändiger Leidenschaft begehrte, würde er an seinem
    Entschluss festhalten.
    Er deckte seine Karten auf und griff nach dem kleinen Sta-
    pel Münzen in der Mitte des Tisches.
    „Das Glück scheint auf Ihrer Seite zu sein, Euer Gnaden",
    stellte Baker fest. „Und Ihre schöne Braut dürfte dafür der
    beste Beweis sein."
    Rafe warf ihm einen kurzen Blick zu. „Ich kann mich tatsäch-
    lich sehr glücklich schätzen." Wenn er sich nicht so furchtbar
    gelangweilt hätte, würde er Bakers Einladung zum Spiel gar
    nicht angenommen haben. Vom ersten Tag an war ihm aufge-
    fallen, dass der Amerikaner sich über die Maßen für Danielle
    interessierte. Was bei ihrer Schönheit vielleicht auch kaum ver-
    wunderlich war ...
    Rafes Gedanken kehrten zurück zu Danielle und der Ent-
    scheidung, die er getroffen

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