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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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meine Liebe."
    Eigentlich war Danielles Entscheidung schon gefallen. Von jetzt an war es nur noch eine Frage der Zeit, wann sie Rafe von seinem Versprechen erlösen würde.
    16. KAPITEL
    Danielle musste ihren Mann finden. Es war schon weit nach Mitternacht, und er war noch immer nicht zurückgekehrt. Nach dem Abendessen hatte er sie in die Kabine begleitet, sie dann aber plötzlich wieder verlassen.
    Ruhelos ging Danielle auf und ab. Der Rock ihres burgunder- roten Samtkleides, das sie heute Abend mit Bedacht gewählt hatte, streifte bei jedem ihrer Schritte ihre Knöchel. Sie hät- te Rafe nicht gehen lassen, sondern endlich die Worte ausspre- chen sollen, die ihrer beider Qual beenden würden.
    Natürlich könnte sie einfach warten, bis er zurückkehrte, aber bislang war es jede Nacht später geworden, dass er wie- der in ihre Kabine kam. Die Enthaltsamkeit, die sie von ihm verlangt hatte, zehrte an ihm und ließ ihn zunehmend distan-

zierter werden.
    Beim Abendessen hatte er missmutig und abwesend gewirkt. Danielle glaubte, dass sich all das ändern würde, wenn sie ihn erst einmal von seinem Versprechen erlöst hatte. Sie war sich nicht genau darüber im Klaren, wohin dieser Schritt sie führ- te oder was sie erwartete. Es würde wehtun, das hatte sie ge- hört, aber das mussten schließlich alle Frauen ertragen, und sie wusste auch, dass es nur beim ersten Mal so war.
    Sie sah zur Schiffsuhr, die über dem kleinen Kamin hing, in dem ein Feuer niedrig brannte. Die Nacht wurde heute nur von einer schmalen Mondsichel erhellt, aber die See war ruhig, und Danielle wollte keinen Augenblick länger warten.
    Sie nahm ihren wollenen Umhang vom Haken, warf ihn sich über die Schultern und zog die Kapuze über ihr leuchtend ro- tes Haar, das sie in Erwartung der Ereignisse offen trug. Dani- elle schob den Riegel der Tür zurück und trat auf den Korridor hinaus.
    Es war in höchstem Maße unschicklich, ohne Begleitung an Deck zu gehen, aber außer einigen Matrosen, die sich am Bug versammelt hatten und Seemannslieder sangen, schien zu die- ser Stunde niemand mehr draußen zu sein.
    Danielle ging zunächst zum Salon. Als sie vorsichtig durch die Tür spähte, konnte sie Rafe jedoch nicht entdecken. Er war schon immer ein Mann gewesen, der körperliche Bewegung sehr schätzte, und wahrscheinlich lief er über Deck.
    Sie zog ihren Umhang fester um sich, denn der Wind war recht frisch. Plötzlich kam ihr der geheime Ort in den Sinn, an den Rafe sie während der ersten Wochen ihrer Reise geführt hatte. Sie umrundete das Deckshaus und verschwand im Dun- kel in Richtung des Hecks.
    Kurz bevor sie ihr Ziel erreicht hatte, tauchte auf einmal ei- ne hochgewachsene Gestalt vor ihr auf. Danielle lächelte, weil sie glaubte, Rafe gefunden zu haben.
    „Nun, wenn das kein Zufall ist..." Als sie die Stimme Carlton Bakers vernahm, blieb sie wie angewurzelt stehen. „Mir scheint, dass wir beide eine Vorliebe für diesen Teil des Schiffs haben."
    Danielle schluckte nervös. Sie mochte den Amerikaner mitt- lerweile noch weniger, als sie zunächst gedacht hatte. „Ich su- che meinen Mann und dachte, dass ich ihn hier finden würde." Im schwachen Schein einer in einiger Entfernung hängen- den Laterne konnte sie Bakers Augen funkeln sehen.

„Wenn das so ist, dürfte ich Sie auf Ihrer Suche begleiten?" Bakers Gesellschaft war wirklich das Letzte, wonach ihr zu- mute war! „Danke, aber das ist nicht nötig. Wenn Sie mich nun bitte entschuldigen würden." Sie wollte schnell an ihm vorbei- gehen, doch Baker hielt sie am Arm fest.
    „Warum bleiben Sie nicht noch ein wenig und leisten mir Ge- sellschaft?"
    Sie sah zu ihm auf. Er war ein kräftiger Mann und fast ge- nauso groß wie Rafe. „Ich glaube kaum, dass das schicklich wäre. Und nun lassen Sie mich bitte vorbei."
    Baker dachte jedoch gar nicht daran. Seit Wochen schon hatte er sie beobachtet, oder zumindest war es Danielle so vorgekom- men, als ob er sie kaum jemals aus den Augen gelassen hätte. In letzter Zeit hatte sie seine Aufmerksamkeit zunehmend argwöh- nisch gemacht. Nun zog er sie mit einer kräftigen Bewegung an sich und drängte sie mit dem Rücken an die Wand des Decks- hauses. Ihre Kapuze fiel zurück, als er sich über sie beugte und versuchte, sie zu küssen. Danielle wandte sich ruckartig von ihm ab.
    „Lassen Sie mich los!"
    Doch er hielt sie mit seinem Körper fest. Seine Hand fuhr über ihre Wange. „Kommen Sie schon ... Ich habe doch be- merkt, wie Sie mich

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