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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3. Perlen für die Herzogin
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schloss er die Knöpfe seiner Hose. „Es ist noch früh", sagte er dann ganz ruhig. „Ich denke, ich werde noch ein wenig in meinen Club gehen."
    Das war kaum das, was sie nach einem so leidenschaftlichen Liebesspiel erwartet hatte. Aber Danielle widerstand der Ver- suchung, ihn zu bitten, dass er bei ihr blieb, und antwortete ebenso gleichmütig: „Ich habe gerade ein sehr interessantes Buch. Ich denke, ich werde noch ein wenig lesen, bevor ich zu Bett gehe."
    Wie war es möglich, dass sie sich gerade eben noch ganz dem Ansturm ihrer Leidenschaft hingegeben hatten, wenn sie nun schon wieder so abgeklärt und zivilisiert klingen konnten?
    Rafe nickte ihr höflich zu. „Dann eine gute Nacht."
    „Gute Nacht." Sie sah ihm nach, als er aus dem Schlafzim- mer ging, und hätte am liebsten geschrien. Sie wollte etwas nach Rafe werfen, ihn anbrüllen und beschimpfen, und erklä- ren konnte sie sich das selber nicht.
    Stattdessen atmete sie tief durch, drehte sich um und ver- schwand durch die Verbindungstür in ihrem Zimmer. Sie ging zur Klingelschnur und läutete nach einem Bad, da sie hoffte, dass das warme Wasser sie genauso beruhigen könnte, wie es eine Zeit lang die Liebesbezeugungen ihres Mannes vermocht hatten.
    Sie wünschte nur, dass Rafael sie nicht allein gelassen hätte.
    Die letzten Vorbereitungen für den Ball hatten begonnen, und alle halfen mit, sogar Tante Flora, die beschlossen hatte, wäh- rend der nächsten Wochen noch in London zu bleiben, bevor

sie aufs Land zurückkehrte.
    „Selbst wenn Caro mich begleiten würde", hatte ihre Tante zu Danielle gemeint, „würde ich mich ohne dich doch sehr ein- sam fühlen, meine Liebe. Solange ich hier bin, kann ich auch meine Arbeit für das Waisenhaus fortsetzen."
    „Es wäre wunderbar, wenn Sie noch blieben, Tante Flora. Und ich würde Ihnen gerne helfen." Die wohltätige Arbeit lag auch Danielle sehr am Herzen.
    Sie und Tante Flora besuchten das Waisenhaus mindestens zweimal die Woche, und für die Weihnachtszeit hatten sie ge- plant, dass jedes Kind ein Geschenk bekommen würde. Anders als in vielen anderen Einrichtungen dieser Art in London, wa- ren die Kinder der Gesellschaft für Witwen und Waisen auch immer ordentlich gekleidet und bekamen ausreichend zu es- sen.
    Maida Ann und Terry hatte Danielle besonders lieb gewon- nen, wenngleich ihr jedes Mal, wenn sie mit den beiden zusam- men war, schmerzlich bewusst wurde, dass sie niemals eigene Kinder haben würde. Sie wünschte sich, dass sie mit Rafael über die beiden sprechen und ihn dazu überreden könnte, dass sie die Kinder für immer bei sich zu Hause aufnahmen, aber Rafe rechnete natürlich damit, eigene Kinder zu bekommen, und da Danielle fürchtete, er könne ihr dunkles Geheimnis ent- decken, schnitt sie das Thema nie an.
    Und dann endlich war der Abend des Balls gekommen. Sheffield House, eine der prächtigsten Stadtresidenzen in London, hatte einen prunkvollen Ballsaal, der das gesamte zweite Stockwerk des Ostflügels einnahm. Von den verspiegel- ten Wänden leuchtete der Schein von Hunderten von Bienen- wachskerzen in silbernen Kandelabern wider, und riesige kris- tallene Kronleuchter hingen funkelnd von der Decke herab. Die Gäste würden bald eintreffen, und Danielles Aufregung nahm spürbar zu. Die Heirat des Dukes of Sheffield mit der Frau, die ihn einmal verschmäht hatte, war derzeit Stadtge- spräch in London, und Danielle war froh, dass sie und Rafe so bald nach ihrer Rückkehr noch nicht oft Gelegenheit gehabt hatten, sich in der Gesellschaft zu zeigen. Aber nach dem Ball würde sich das ändern.
    Danielle ging in ihrem Schlafzimmer auf und ab, sah immer wieder auf die goldbronzene Uhr, die auf dem marmornen Ka- minsims stand, und wünschte, sie könnte in der Sicherheit

ihres Zimmers bleiben. Als es an die Tür klopfte, glaubte sie, dass es wohl Caro sein werde, die ein letztes Mal nach ihr sehen wollte. Doch als Danielle die Tür öffnete, stand stattdessen die Dowager Duchess vor ihr.
    „Darf ich hereinkommen?"
    „Aber ... ja, natürlich, Euer Gnaden." Danielle trat einen Schritt beiseite, und ihre Schwiegermutter kam schnellen Schritts ins Zimmer. Miriam Saunders trug ein Kleid aus bur- gunderroter Seide, das über und über mit Brillanten besetzt war. Noch mehr Brillanten waren in ihr aufgestecktes Haar geflochten, und sie funkelten und schimmerten hell neben den ersten grauen Strähnen in ihrem dunklen Haar.
    Sie betrachtete Danielle aufmerksam. „Sie sehen wunderbar

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