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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2. Perlen für eine Mätresse
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zurück!"
    Der Captain lachte verächtlich. „Ein Geschenk! Wahrschein- lich von einem Ihrer Verehrer." Achtlos warf er das Schmuck-

stück auf seinen Schreibtisch.
    „Ihr Geld interessiert mich nicht, Miss Chastain." Er ließ seine kalten blauen Augen über ihren Körper gleiten und lä- chelte anzüglich. „Ich könnte mir aber durchaus andere For- men der Bezahlung vorstellen." Sein Blick ruhte auf dem Ausschnitt ihres meerblauen Seidenkleides, der den Ansatz ihrer wohlgerundeten Brüste erkennen ließ. „Ich muss mich an Bord noch um einige Dinge kümmern. Machen Sie es sich derweil bequem."
    Mit langen, schlanken Fingern griff er im Vorbeigehen nach der Perlenkette auf seinem Schreibtisch. „Bis nachher, Miss Chastain."
    Grace sah ihm nach, bis er das Zimmer verlassen hatte. So- bald die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, atmete sie erleichtert auf. Die Tränen, die sie bislang zurückgehalten hatte, liefen ihr über die Wangen. Grace wischte sie hastig beiseite, denn sie wollte nicht, dass irgendjemand sie so sah - und er schon gar nicht!
    Sie hatte angenommen, dass er sie nach London zurückbrin- gen und dort dem Friedensrichter übergeben würde. Schließ- lich hatte sie gewusst, worauf sie sich einließ, als sie einem Ver- räter zur Flucht verhalf: dass man sie aufspüren und gefangen nehmen könnte.
    Nur konnte sie ihren Vater doch nicht im Stich lassen! Ob- wohl sie ihn kaum kannte und nicht wusste, ob er schuldig war oder nicht, konnte sie nicht tatenlos zusehen, wie er an den Gal- gen kam.
    Ethan stützte seine Arme auf die Reling, sah auf das dunkle Meer hinaus und dachte an Grace Chastain. Die Gedanken an sie mischten sich mit den Erinnerungen an seine Mannschaft, die er verloren hatte. Es waren tapfere, mutige Männer gewe- sen, einige von ihnen waren verheiratet und hatten eine eigene Familie, und alle hatten ihm über die Jahre treu zur Seite ge- standen.
    Noch immer konnte er ihre Schreie hören, die durch die Wände des Gefängnisses an sein Ohr gedrungen waren.
    „Das Mädchen ist ganz anders, als ich dachte." Ethan hatte nicht bemerkt, dass Angus sich zu ihm gesellt hatte. „Höchs- tens dreiundzwanzig, wenn überhaupt."
    „Ihr Alter dürfte nichts zur Sache tun. Sie hat einem Mörder

zur Flucht verholten und vielleicht von Anfang an mit ihm un- ter einer Decke gesteckt. Wenn wir Glück haben, bringt sie uns auf seine Spur."
    Angus nickte. „Das kann schon sein."
    Wieder blickte Ethan auf das Meer hinaus.
    „Vielleicht hat sie ihn geliebt."
    Ethan sah starr geradeaus. „Der Mann war verheiratet und hatte Kinder. Dieses Mädchen ist nichts weiter als eine gewöhn- liche Hure."
    Angus lehnte seinen massigen Körper gegen die Reling. „Da mögen Sic Recht haben. Aber was wollen Sie nun mit ihr an- stellen?"
    Ethan sah ihn kurz an. „Sie war Jeffries' Geliebte. Heute Nacht gehört sie mir."
    Angus schwieg zunächst, aber dem Kapitän entging nicht der Ausdruck von Missbilligung in den Augen des älteren Man- nes. „Wollen Sie sie zwingen?"
    „Das wird nicht nötig sein. Immerhin ist sie käuflich."
    Angus zog sich seine Mütze noch tiefer in die breite Stirn. „Und werden Sie sie freilassen, wenn sie Ihre Forderungen er- füllt hat?"
    Ethan sah ihn ungläubig an. Hatte sein Maat jetzt den Ver- stand verloren? „Sie freilassen?", fragte er barsch. „Wenn ich genug von ihr habe und zudem feststelle, dass sie uns nicht da- bei behilflich sein kann, Jeffries zu finden, werde ich sie nach London bringen und den Behörden übergeben. Sie hat ein Ver- brechen begangen, Angus! Dafür muss sie bestraft werden." Der alte Seemann schnaubte. „Mir kommt es vor, als ob das Mädchen gestraft genug ist, bevor sie überhaupt nach London zurückkommt." Angus wandte sich ab und ging mit schweren Schritten zu der Leiter, die in die Mannschaftsräume führte. Ethan fluchte leise. Auf ihrer letzten, verhängnisvollen Fahrt war Angus schließlich nicht dabei gewesen! Von seiner jetzi- gen Mannschaft hatte nur der schlaksige Ned damals an seiner Seite gekämpft - alle anderen Männer der Sea Witch hatte er durch einen Hinterhalt der Franzosen verloren. Der Kapitän der feindlichen Fregatte hatte über vertrauliche Informatio- nen verfügt, die nur wenigen Mitgliedern der englischen Regie- rung zugänglich gewesen waren.
    Harmon Jeffries hatte seine Landsleute verraten, und seine Geliebte hatte ihm nun auch noch zur Flucht verholten!

Wieder dachte Ethan an die Frau in seiner Kabine. Es war weit nach

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